Fritz König
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Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz König (* 30. Mai 1866 in Hanau; † 16. August 1952 in Würzburg) war ein bedeutender Chirurg, von 1919 bis 1934 Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und ab 1921 erster Klinikdirektor des neu errichteten Luitpoldkrankenhauses (heute Universitätsklinikum Würzburg).
Familiäre Zusammenhänge
Geboren als zweiter Sohn des seinerzeit bekannten Chirurgen Franz König [1], verbrachte er seine Kindheit nach der Berufung des Vaters in Mecklenburg.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur studierte er ab 1884 Medizin an der Philipps-Universität Marburg, der Universität Leipzig und in Göttingen, wo er 1890 zum Dr. med. promoviert wurde.
In Göttingen arbeitete er danach zwei Jahre am Pathologischen Institut. Anschließend war er Assistent bei dem Chirurgen Ernst von Bergmann in Berlin, der von 1878 bis 1882 in Würzburg als Professor und Oberwundarzt am Juliusspital gewirkt hatte [2], und habilitierte sich 1898 für Chirurgie. 1899 heiratete er die Schwester seines ihm schon aus der Göttinger Zeit bekannten Berliner Mitassistenten Erich Lexer und Tochter des Würzburg-Münchner Altgermanisten Matthias von Lexer. Unter Ernennung zum Professor und in Nachfolge des neurochirurgischen Pioniers Fedor Krause wurde er 1900 Direktor („Oberarzt“) der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Hamburg-Altona. 1910 wurde er auf den Chirurgischen Lehrstuhl der Universität Greifswald berufen und wechselte bereits elf Monate später 1911 nach Marburg.
Professor in Würzburg
1918 übernahm er das Ordinariat an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das er bis 1934 innehatte. In Würzburg konnte er am, bereits 1912 unter seinem Vorgänger Eugen Enderlen begonnenen und durch den Ersten Weltkrieg ins Stocken geratenen Neubau des Luitpoldkrankenhauses mitwirken. 1921 wurde König Vorstand des Luitpoldkrankenhauses.
Fritz König war ein Vorkämpfer der Osteosynthese (offene, d. h. durch Operation erfolgende Einrichtung von Knochenbrüchen) in Deutschland. Er suchte dazu bescheiden, aber bestimmt, einheitliche chirurgische Indikationen zur Operation von Knochenbrüchen einzuführen. Ebenso war er ein Pionier der Neurochirurgie. Es gelang ihm 1934, deutschlandweit die erste eigenständige Klinikabteilung (zuerst bis 1937 besetzt mit Wilhelm Tönnis) [3] für dieses Fachgebiet einzurichten. [4] Zudem überließ König, als Vorreiter der Spezialisierungen in der Medizin, 1927 seinem Assistenten Carl Reimers die Versorgung der urologischen Patienten. [5]
Auch nach seiner Emeritierung operierte König noch eine Zeitlang in der Rotkreuzklinik in der Kapuzinerstraße. [6] Sein Nachfolger wurde 1935 Max Kappis.
Ehrungen und Auszeichnungen
Publikationen (Auszug)
- Fritz König (Hrsg.): Das Staatliche Luitpoldkrankenhaus zu Würzburg: Die Ersten Fünf Jahre des Vollbetriebs 1921–1926 bzw. 1923–1928. Springer-Verlag, Heidelberg Berlin, 1928
- Fritz König: Operative Chirurgie der Knochenbrüche. I: Operationen am frischen und verschleppten Knochenbruch. Springer-Verlag, Berlin 1931
- Fritz König, Georg Magnus (Hrsg.): Handbuch der gesamten Unfallheilkunde, I–IV. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1932–1934
- Fritz König: Erinnerungen, Erlebnisse, Beobachtungen und Gedanken eines Arztes, Chirurgen und Menschen. (geschrieben 1947-1952), hrsg. von Frieda König, Würzburg, 269 Seiten
Posthume Würdigung
Auf dem Gelände des Krankenhauses (Bereich D) erinnert eine Bronzebüste an den Mediziner.
Siehe auch
Literatur
- Christoph Weißer: Chirurgenlexikon. 2000 Persönlichkeiten aus der Geschichte der Chirurgie. Springer, Berlin 2019, S. 169 f.
- Hans-Heinz Eulner: König, Fritz, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 12. Duncker und Humblot, Berlin 1980, S. 331–332
Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise
- ↑ Franz König (* 16. Februar 1832 in Rotenburg an der Fulda; † 12. Dezember 1910 in Grunewald bei Berlin) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer. Er war Lehrstuhlinhaber in Rostock, Göttingen und Berlin. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Alexander Strauch: Ernst von Bergmann auf ihre-gesundheit.tv
- ↑ Christoph Weißer: Neurochirurgie, in: Enzyklopädie Medizingeschichte, hrsg. von Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil und Wolfgang Wegner, Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, S. 1036 f., S. 1037
- ↑ Joachim Gerlach: Neurochirurgie in der Bundesrepublik Deutschland, aus dem Englischen übersetzt von Christoph Weißer, in: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 1 (1983), S. 173-180; S. 176 f.
- ↑ Hubert Frohmüller: Geschichte der Urologie an der Universität Würzburg, in: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift, hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 957-973, S. 963
- ↑ Richard Kraemer: Würzburger Mediziner vor 50 Jahren, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 5 (1987), S. 165-172, S. 168 f.
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