Tobias Haaf
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Dr. Tobias Haaf (* 21. Januar 1975) ist Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Kirchenhistoriker, war als Gymnasiallehrer tätig und Kreisrat im Landkreis Würzburg.
Leben und Wirken
Tobias Haaf studierte Germanistik und katholische Theologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien legte er im Herbst 2000 ab, daran schloss sich ein Promotionsstudium mit Graduiertenstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. an. Von September 2003 bis Juli 2005 war er Studienreferendar am Neuen Gymnasium in Nürnberg mit Einsätzen am Olympia-Morata-Gymnasium in Schweinfurt und am Clavius-Gymnasium in Bamberg. 2004 promovierte er in Fränkischer Kirchengeschichte mit einem Grundlagenwerk zu den Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialismus und katholischer Kirche in Unterfranken, das in der Reihe Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg erschien. Es folgten über dreißig weitere Veröffentlichungen zur Fränkischen Landesforschung. Von 2005 bis zu seinem Ruf an das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus 2008 war er als Studienrat am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium in Bayreuth tätig. Nach verschiedenen Stationen wie der Leitung der Zentralen Stellen und des Büros des Staatsministers im Kultus- und Wissenschaftsministerium wurde er 2021 zum Ministerialdirigenten ernannt und mit der Leitung der Hochschulabteilung betraut.
Publikationen (Auswahl)
- Tobias Haaf: Von volksverhetzenden Pfaffen und falschen Propheten. Klerus und Kirchenvolk im Bistum Würzburg in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, Schöningh-Verlag, 2005, 1. Auflage, ISBN: 978-3-87717-067-0
- Tobias Haaf: „Gell, der Pfarrer hat schon recht, die wollen uns Stück für Stück unseren Glauben nehmen“. Widerspruch und Opposition katholischer Frauen des Bistums Würzburg im nationalsozialistischen Kirchenkampf, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 81 (2018), S. 353-395, ISBN: 978-3-429-04972-0
- Tobias Haaf: Sondergerichte (1933-1945), publiziert am 20.02.2023, in: Historisches Lexikon Bayerns (Online-Version)
- Tobias Haaf: „Als Bischof der Diözese Würzburg lege ich feierliche Verwahrung ein.“ Die Protestnote Bischofs Ehrenfrieds vom 8. Dezember 1937 an Regierungspräsident Hellmuth, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 72 (2024) Heft 10, S. 828-849
- Tobias Haaf: „Krieg und Kampf gegen das Christentum“. Die Auseinandersetzung Benefiziat Michael Schmitts mit Alfred Rosenbergs „Mythus“ in seiner Sonntagspredigt am 18. Juli 1937 in der Würzburger Pfarrkirche St. Laurentius, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 135 (2024) Heft 2, S. 237-247
Politische Laufbahn
Von 2002 bis 2008 war Tobias Haaf Mitglied im Höchberger Marktgemeinderat und im Würzburger Kreistag.
Ehrenamtliche Tätigkeit
Tobias Haaf war Mitglied im Pfarrgemeinderat der Pfarrei Mariä Geburt in Höchberg, leitete mehrere Kinder- und Erwachsenenchöre und verrichtete Orgeldienste in Höchberg, Waldbrunn, Waldbüttelbrunn, Hettstadt, Eisingen und Würzburg.
Er leitet den gemeinsamen Projektchor des Kultus- und Wissenschaftsministeriums, wurde von Reinhard Kardinal Marx 2023 in den Stiftungsrat der Katholischen Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern berufen und ist Beamtenbeisitzer in der Disziplinarkammer des Verwaltungsgerichts München.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2004: Ehrennadel des Fränkischen Sängerbundes für zehnjährige Chorleitertätigkeit
- 2005: Unterfränkische Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft (Promotionspreis)
- 2008: Wappenteller des Landkreises
Siehe auch
Quellen
- Landratsamt Würzburg: Liste geehrter Kreisräte, Stand vom 13. März 2014
- Main-Post: „Handfester Streit mit den Nazis“ (15. Dezember 2005)
- Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf besuchte die TH Aschaffenburg