Stephanstor

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Herbipolis Wirtzpurg (Holzschnitt von 1548) - aus der Cosmographia universalis von Sebastian Münster

Das Stephanstor war Teil der mittelalterlichen östlichen Stadtmauer Würzburgs.

Standort

Es befand sich etwa im Gebiet der heutigen Straßenkreuzung am Josef-Stangl-Platz.

Namensgeber

Namensgeber war das nahe gelegene Benediktinerkloster St. Stephan.

Baugeschichte

Das Stephanstor entstand mit der Süderweiterung der Bischofsmütze, der ersten Stadtmauer, an der Ecke Balthasar-Neumann-Promenade/Neubaustraße bei Einbezug der Vorstadt Sand und war nach Nordosten auf den Rennweg zu gerichtet. Erstmals Erwähnung findet das Stephanstor 1309, wurde aber bereits um 1200 mit der mittelalterlichen Stadtmauer angelegt. Das Tor verfügte über einen dreigeschossigen Viereckturm, der in der inneren Mauer stand, in dem der Zoll und die Wache untergebracht waren. Wegen seiner Wichtigkeit wurde das Stephanstor schon frühzeitig verstärkt; die Stadtbaurechnung von 1451 berichtet von Ausgaben „an das Forwerg vor sant Steffans Thor“ und „am Graben vor sant Steffans Thor“. Sebastian Münster deutet dieses Vorwerk in seinem Holzschnitt aus dem Jahr 1548 an. Die ursprüngliche Holzbrücke wurde wohl in Stein gewölbt und jenseits des Grabens ein Vortor errichtet.

Unter Fürstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg (1623-1631) wurde erstmals eine neuzeitliche Verstärkung der Stadtbefestigung unternommen und das Stephanstor umgestaltet. Man betrachtete die Toranlage nicht mehr als zeitgemäß und im Januar 1624 gab der Fürstbischof seine Genehmigung „zur Auferbauung deß Steffans thor“. Das Portal des 1626 fertiggestellten Stephantors war reicher ausgestattet und mit einer Zugbrücke versehen. Über dem Tor war ein Doppelwappen (Echter-Ehrenberg) mit einer vergoldeten Inschrift angebracht worden. Mit dem neuen Vorwerk war das Stephanstor nun der stärkste Punkt der ganzen Altstadtbefestigung.

Zum besseren Schutz vor feindlichen Angriffen ließ Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn nach dem Dreißigjährigen Krieg zunächst die Bastionen um die Festung verstärken und dann durch Johann Georg Fernauer einen Plan zur modernen sternförmigen Befestigung der Stadt entwerfen, die dem damaligen Stand der militärischen Technik angepasst war. Unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn und seinem Baumeister Balthasar Neumann wurde der alte Stadtgraben vom Ochsentor bis zum Stephanstor nach 1736 beseitigt. Neumann legte einen großen Kanal an seine äußere Grabenmauer und ließ den Graben einfüllen. 1736 fiel auch das Stephanstor mit seinem Vorwerk.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort
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