Johann Georg Fernauer
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Johann Georg Fernauer war Mühlenbaumeister aus Frankfurt am Main.
Leben und Wirken
Fernauer hatte in Frankfurt die zweite Brückenmühle erbaut und sich dadurch wohl einen guten Ruf erworben. Der umfangreiche Bau der unteren Mainmühle in Würzburg mit seinen technischen Besonderheiten, Streich- und Nadelwehr und die Mühle mit zehn Mahlgängen sowie seine Tätigkeiten in Mainz, scheinen sein Ansehen bei Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn so gehoben zu haben, dass er ihn als Baumeister in Dienst nahm. 1653/1654 errichtete er auch die obere Mainmühle. Diese war für die damalige Zeit technisch sehr fortschrittlich. In elf Mahlgängen konnten 10.000 Liter Mehl in 24 Stunden gemahlen werden. Gleichzeitig ließen sich eine Schneide- und Gipsmühle sowie eine Pfeffer- und Ölmühle betreiben. Eines ihrer Räder trieb ein Pumpwerk an, das Quellwasser vom Fuß des Marienberges auf die Festung Marienberg drückte. Das mächtige Mühlgebäude mit dem hohen Dach stand einstmals frei auf dem Ufer, bevor es von der Bastion umschlossen wurde. Nach dem Michael Kaut als Baumeister des Domkapitels der Festungsbauwerke schwer erkrankt war, übernahm Fernauer 1649 die Bauaufsicht und vollendete dessen Pläne. Auch muss er an den Planungen der rechtsmainischen Befestigungsbauten beteiligt gewesen sein.
Bauten
- Festungswerke im vaubanschen System
- Obere Mainmühle
- Untere Mainmühle
Quellen
- Hanswernfried Muth, Antonio Petrini, 1999, S. 246 Onlinefassung