Merowinger
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Die Merowinger waren das Königsgeschlecht, das von 481 bis 751 im noch ungeteilten Frankenreich herrschte.
Namensgeber
Der Name des Geschlechts geht auf den fränkischen Fürsten Merowech zurück, der um 450 bezeugt ist.
Geschichte
Dessen Enkel Chlodwig I. unterwarf nach und nach alle fränkischen Kleinkönige und dehnte sein Reich, dessen Mittelpunkt Paris wurde, über Gallien, Aquitanien und Teile Alemanniens aus. Nach seinem Tod 511 wurde das Frankenreich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt; 558 vereinigte Chlothar I., einer der vier Brüder, das Gesamtreich wieder unter seiner Herrschaft. Nach einer neuerlichen Teilung 561 kam das Reich unter Chlothar II. (584 - 629) wieder zusammen. Der letzte starke merowingische König war Chlothars II., Sohn Dagobert I., der von 629 bis 639 regierte. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts ging die tatsächliche Macht im Frankenreich immer mehr auf die Hausmeier aus dem Geschlecht der Pippiniden (der späteren Karolinger) über, und die Könige aus der Merowinger-Dynastie wurden immer weiter auf das Niveau von Schattenkönigen ohne wirklichen politischen Einfluss zurückgedrängt. Im Jahr 751 schließlich wurde der letzte Merowinger-König Childerich III. von seinem Hausmeier Pippin III. abgesetzt und in ein Kloster verbannt, woraufhin Pippin selbst in Compiègne zum König erhoben wurde und mithin das neue fränkische Königshaus der Karolinger begründen konnte. An diesem Dynastiewechsel war unter anderem auch der erste Würzburger Bischof Burkard maßgeblich beteiligt, indem er zusammen mit Abt Fulrad von Saint-Denis eine Delegation anführte, die in Rom bei Papst Zacharias um die Zustimmung zu einem solchen Machtwechsel nachsuchte, wobei es in den vorhandenen Quellen in Rom allerdings keinen Hinweis darauf gibt, dass Zacharias tatsächlich sein Einverständnis gegeben hätte.
Posthume Würdigung
Nach dem Königsgeschlecht wurde die Merowingerstraßen in Eisingen und Hettstadt benannt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Reiner Butzen: Die Merowinger östlich des mittleren Rheins. Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. (Hrsg.), Würzburg 1987, 308 Seiten und 1 Faltkarte (= Mainfränkische Studien 38)