Ignatius Gropp
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
P. Dr. Dr. Ignatius Gropp OSB (Taufname: Johann Michael) (* 12. November 1695 in Kissingen; † 19. November 1758 in Güntersleben) war Autor, Historiker und Benediktinerpater.
Leben und Wirken
Seine Eltern ließen ihn am 12. November 1695 in der Jakobuskirche zu Kissingen taufen. In der Stadtschule erhielt Gropp seinen ersten Unterricht und auch seine ersten Latein-Lektionen. Sein Lehrer schickte im Jahr 1709 den 13-jährigen Gropp ins Würzburger Benediktinerkloster St. Stephan, um dort seine Ausbildung zu vertiefen. Am 16. Dezember 1713 immatrikulierte sich Gropp an der Universität Würzburg, wo er Philosophie studierte und promovierte. Am 8. Dezember 1717 trat Gropp dem Benediktinerorden bei und erhielt den Ordensnamen Ignatius. 1721 wurde er zum Priester geweiht. Die Zeit des Noviziats nutzte er zum Weiterstudium der Theologie und schloss auch dieses im Jahr 1722 mit dem Doktortitel ab. Vom Orden erhielt er den Auftrag, Novizen und junge Geistliche auszubilden.
Schriftsteller und Bibliothekar
1727 gab Gropp sein erstes Buch heraus, eine Lebensbeschreibung der Heilige Bilhildis von Altmünster in einer lateinischen und einer deutschen Ausgabe und erwarb sich dadurch Anerkennung, weshalb man ihn 1729 zum Bibliothekar des Klosters machte. Diese Tätigkeit verstärkte wiederum seine Neigung zum Historiker. Im Jahr 1740 wurde Pater Ignatius Prior des Schottenklosters zu Würzburg, ein Jahr später auch des eigenen Stephansklosters. In diesem Jahr begann er die Herausgabe seines Hauptwerks „Collectio novissima Scriptorum et rerum Wirceburgensium“ (4 Bände), das er ebenfalls auf Latein und Deutsch verfasste. Mit diesem Werk galt er nach Lorenz Fries (1489-1550) als der bedeutendste unterfränkische Geschichtsschreiber. Darauf hin wurde Gropp als Mitglied in die „Gelehrte Gesellschaft deutscher Benediktiner“ aufgenommen.
Ortspfarrer in Güntersleben
Am 6. August 1749 entschied sich Gropp, das Priorat der beiden Klöster zurückzugeben und übernahm die Pfarrei Güntersleben als Seelsorger. Die Pfarrei galt als schwierig, der Unglaube in der Bevölkerung war gewachsen und das Kirchengebäude in schlechtem Zustand. Er setzte 1754 in einem umfangreichen Schriftverkehr mit Bischof Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths durch, dass nur noch im September ein gemeinsames Kirchweih- und Patronatsfest stattfand. Gropp ließ 1750 das Kirchendach reparieren, 1751 den Zugang zur Kirchentür freilegen und Bildstöcke setzen. 1754 ließ er die Langgasse begehbar machen. Nach seinem Tod 1758 übernahm sein Mitbruder Matemus Bauermess die Pfarrei.
Publikationen (Auszug)
- Ignatius Gropp: Wirzburgische Chronick, Deren letzteren Zeiten, Anderer Theil von dem Jahr 1642 bis 1750. Druckerei Marco Antonio Engmann, Würzburg 1750
Letzte Ruhestätte
Kurz nach seinem 63. Geburtstag starb er durch einen Schlaganfall. Gropp wurde in der St.-Maternus-Kirche in Güntersleben beigesetzt.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die Ignatius-Gropp-Volksschule Güntersleben und die Ignatius-Gropp-Straße in Güntersleben benannt.
Siehe auch
- Benediktinerkloster St. Stephan
- Eucharius Weiner
- Lorenz Fries
- Heilige Bilhildis von Altmünster
- St. Maternus (Güntersleben)
- Schriftsteller
Quellen
- Ludwig K. Walter: Der Lehrkörper der katholischen Fakultät, III. Teil 2, Die Graduierten der Theologischen Fakultät Würzburg von 1402 bis 2002. S. 74
- Werner Eberth: Zum 300. Todestag des fränkischen Geschichtsschreibers P. Ignaz Gropp. (Onlinefassung)
- Alfred Wendehorst: Die Aufzeichnungen des P. Ignaz Gropp über die Würzburger Marienkapelle. in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter, Band 34, Seite 129-143, Würzburg 1972
- Vita auf guentersleben-historisch.de
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ignatius Gropp aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |