Bahnhof Rottendorf
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Lage: Bahnhofstraße 4, 97228 Rottendorf
Bahnsteiggleise: 5 mit 210 m Länge (3 Bahnsteige)
Kategorie: 4, barrierefrei
Aktuelle Abfahrten Ankünfte
Infos der DB Stationsdatenbank Bayern
Gleisplan von DB Netze OpenRailwayMap
Kursbuchstrecke:
--Würzburg-Nürnberg (KBS 805) (km 86,62)
--Würzburg-Bamberg (KBS 810) (km 92,15)
Bahnlinie: RE 10, RB 53, (RE 55)
Bus: Buslinie 560, Buslinie 8108
Parkplätze: 147 PKW, 4 Behind., 70 Fahrrad
Eröffnung: 1. Juli 1854
Geographische Höhe: 247,05 m
Laut Kategorisierung der Deutschen Bahn handelt es sich beim Bahnhof Rottendorf um einen Haltepunkt der Bahnhofskategorie 5, was einem ländlichen Bahnhof mit minimaler Ausstattung entspricht.
Lage
Der Bahnhof befindet sich am östlichen Ortsrand von Rottendorf zwischen Ortsmitte und Gewerbegebiet Alte Landstraße, parallel zur Bahnhofstraße.
Geschichte
1854 wurde der Abschnitt Schweinfurt–Würzburg der Ludwigs-West-Bahn eröffnet; die Eröffnung des Bahnhofs erfolgte im selben Jahr am 1. Juli. Ein Jahr nach der Eröffnung des Bahnhofs Rottendorf wurde das nach Plänen des Architekten Gottfried von Neureuther entworfene Bahnhofsgebäude fertiggestellt. 1865 erfolgte die Eröffnung der Bahnlinie zwischen Fürth und Rottendorf. Während des Zweiten Weltkrieges wurde bis 1943 im östlichen Gleisvorfeld eine Flakstellung zum Schutz des Bahnhofs und des Ortes installiert.
Am 2. Oktober 1954 wurde die Elektrifizierung der Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg in Betrieb genommen. 1971 und 1972 folgte die Strecke nach Bamberg. Bis in die 1970er Jahre war Rottendorf Verladebahnhof landwirtschaftlicher und gewerblicher Güter, heute dient der Bahnhof nur noch dem Personenverkehr.
Nach der Bahnreform in den 1990er Jahren erwarb 2002 ein Immobilienunternehmen hunderte von Bahnhöfen im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, unter anderem auch das Rottendorfer Bahnhofsgebäude. 2014 gelang es der Gemeinde, das ungenutzte Stationsgebäude zu kaufen. Nach der Bauvoranfrage 2017 verstrich ein Jahr nach dem anderen, ohne dass sich zunächst viel tat. Aufwendige Abstimmungen mit der Bahn seien nötig gewesen, berichtete Bürgermeister Roland Schmitt. Allein die Entwidmung des Grundstücks benötigte drei Jahre. Auch die Bauarbeiten gestalteten sich schwieriger als erwartet. Unerwartete Schwierigkeiten, Schadstoffe und schließlich die Corona-Krise verzögerten die Arbeiten. Von 2021 bis 2023 wurde das Gebäude saniert und zu einem Kultur- und Begegnungsbahnhof umgebaut. Gemeinde und Architekt Reinhold Jäcklein, der sich in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzte, legten großen Wert auf die Gestaltung. Ein Schuppen wurde abgerissen und dafür ein moderner Betonanbau mit großflächigen Fenstern errichtet. Ein großer Saal steht für Veranstaltungen zur Verfügung. Auch im Inneren hat die Gemeinde auf hochwertige Materialien geachtet, Kirchheimer Muschelkalk für den Boden und Esche für die Wände verwendet.
Selbst für Kunst am Bau blieb Geld übrig. An der Ostfassade des Bahnhofs erinnert ein Wandrelief im Maßstab 1:1 an die Dampflokomotive „Rottendorf“. [1] Das Relief besteht aus insgesamt 56 Aluminiumplatten mit einer Dicke von 10 mm. Der Künstler Matthias Braun aus Würzburg schuf es 2023 im Zuge des Umbaus und der Erweiterung des Bahnhofsgebäudes.
Den Fahrgästen der Bahn stehen nun ein ansprechend gestalteter Wartebereich und großzügige, barrierefreie Toiletten zur Verfügung. Feste Nutzer des Gebäudes sind die Rottendorfer Krabbelgruppe und die Musikkapelle, die im Dachgeschoss Räume beziehen. Im Erdgeschoss hat ein Eiscafe eröffnet, das "Lok-Gelato". Am 16. Juni 2023 fand die feierliche Eröffnung und Segnung des Gebäudes statt. [2]
Bahnhofsanlage
Der Bahnhof Rottendorf besteht aus einem einstöckigen Bahnhofsgebäude mit öffentlichen Toiletten und sechs Durchgangsgleisen. Es existieren ein Außenbahnsteig (Gleis 1) und zwei Mittelbahnsteige. Der Mittelbahnsteig (Gleis 2 und 3) dient dem Verkehr von und nach Schweinfurt, der Mittelbahnsteig (Gleis 5 und 6) den Zügen von/in Richtung Nürnberg. Alle drei Bahnsteige sind beleuchtet und mit einer 2011 errichteten Fußgängerunterführung verbunden. Die Unterführung ermöglicht auch den Durchgang unter der Bahnlinie auf die Ostseite in die Kapellenbergstraße zum Gewerbegebiet Alte Landstraße. Aufzüge aus der Unterführung ermöglichen den barrrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen. Am Nordende des Außenbahnsteigs führt ein Fußweg zurm Parkplatz an der Bahnhofstraße.
Ausstattung
Der Bahnhof ist mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem, Fahrscheinautomaten für den Nah- und Fernverkehr, Fahrplanaushängen und SOS-Info-Säulen ausgestattet. Neben dem Bahnhof gibt es 147 Park&Ride-Parkplätze, 4 Behindertenparkplätze und 70 Fahrradparkplätze. Der Bahnhof Rottendorf ist barrierefrei.
Bildergalerie
Verbindungen
Folgende Verbindungen gibt es am Bahnhof Rottendorf:
- Bahnlinie Würzburg-Kitzingen(-Nürnberg) (RE 10, im 60-Minuten-Takt nach Nürnberg, in Stoßzeiten im 30-Minuten-Takt bis Kitzingen)
- Bahnlinie Schlüchtern-Würzburg-Bamberg (RB 53, im 60-Minuten-Takt, in Stoßzeiten 30-Minuten-Takt)
Fahrplan
Umsteigemöglichkeit
Nächste Bushaltestellen: | Rottendorf/Bahnhof, Rottendorf/Bahnhofstraße |
Siehe auch
- Bahnstrecken in Stadt und Landkreis Würzburg
- Gefangenenlager Rottendorf
- Öffentliche Toiletten in Stadt und Landkreis Würzburg
Quellen und Literatur
- Irene Meeh: Rottendorf - 1933 bis 2015. Hrsg.: Gemeinde Rottendorf 2015, S. 176 ff. ISBN: 9783000526183 [3]
- Angela Treiber: Rottendorf - Zur Geschichte einer unterfränkischen Gemeinde. Hrsg.: Gemeinde Rottendorf, Selbstverlag, Rottendorf 1991, S. 292 ff. [3]
Weblinks
- Historie des Bahnhofs Rottendorf, Gleisstruktur etc., S. 3 und 5.
- Bahnhof Rottendorf auf bahnrelikte.net
- Bahnhof Rottendorf auf zielbahnhof.de
Einzelnachweise, Hinweise und Erläuterungen
- ↑ Am 22. September 1854 ordnete König Maximilian II. Joseph von Bayern die Beschaffung einer Lokomotive namens „Rottendorf“ an. Im Jahre 1855 wurde die Lok mit der Fabriknummer 191 bei Maffei in München gefertigt und verkehrte von da an auf der sogenannten Ludwigs-West-Bahn. Wegen ihrer großen Zuverlässigkeit war dies Lok-Baureihe sehr lange im Einsatz. Die „Rottendorf“ war ab ca. 1896 in Würzburg stationiert und wurde 1900 ins Allgäu versetzt.
- ↑ Main-Post: „Eröffnung des Begegnungsbahnhofs: Die Zeit der Schmuddelbahnhöfe ist in Rottendorf beendet“ (19. Juni 2023)
- ↑ 3,0 3,1 Die Chroniken von Rottendorf können im Bürgerbüro im Rathaus der Gemeinde Rottendorf käuflich erworben werden.