Eichenleitenberg (Goßmannsdorf)
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Der Eichenleitenberg ist eine Anhöhe in der Gemarkung des Ochsenfurter Stadtteils Goßmannsdorf, auf der sich ein geschützter Landschaftsbestandteil und ein aufgelassener Steinbruch befinden.
Lage
Der Eichenleitenberg liegt nördlich von Goßmannsdorf an der Gemarkungsgrenze zu Winterhausen oberhalb des Maintals auf etwa 290 m über N.N.
Ehemaliger Steinbruch
An der Gemarkungsgrenze liegt ein Steinbruch, in dem ab etwa 1900 Muschelkalk abgebaut wurde. Die Steinbrucharbeiter liefen täglich zu Fuß von Winterhausen (Mondweg) oder Goßmannsdorf (Steinhauerweg) zum Steinbruch, um in Handarbeit die Muschelkalkquadersteine zu brechen, zu teilen und zu verladen. Damit die Steinhauer in ihrer Pause und bei schlechten Wetter ein Dach über den Kopf hatten, wurden ein Werkzeugschuppen und ein Aufenthaltsraum gebaut, sowie ein Bierkeller für den Durst der ca. 50 Steinhauer. Neben diesen waren bis zu drei Schmiede im Einsatz, um die Eisenwerkzeuge zu schärfen und zu härten. So entstand zwischen der Kantine und dem Bierkeller eine Schmiede. Die Steinbrüche waren bis kurz vor dem 2. Weltkrieg in Betrieb. Das Gelände befindet sich heute im Besitz der Firma Borst aus Kirchheim. Die Gebäude wurden 2012 wieder freigelegt. Der Steinbruch ist eine Station auf dem Kulturwanderweg „Sonne, Mond und Steine“ [1] des Archäologischen Spessartprojekts.
Naturschutz
Eine Fläche von etwa 7,8 Hektar ist seit dem 17. Oktober 1984 als geschützter Landschaftsbestandteil im Landkreis Würzburg unter der Bezeichnung „Eichenleitenberg“ ausgewiesen und trägt die Nummer LB009. [2] „Zweck des geschützten Landschaftsbestandteiles ist es, die Halbtrockenrasen- bzw. Trockenrasenflächen mit den verbuschten Zonen im Interesse des Naturhaushaltes, insbesondere der Tier- und Pflanzenwelt, zu erhalten. Die Fläche stellt einen wichtigen Lebensraum für besondere Pflanzenarten dar, z. B. Küchenschelle, große Anzahl verschiedener Flechtenarten und Tierarten, z. B. verschiedene wärmeliebende Insekten oder Eidechsen.“
Das Gelände des Eichenleitenbergs gehört zur Teilfläche 03 des FFH-Gebiets Trockentalhänge im südlichen Maindreieck. Nach einem Vorschlag des Arten- und Biotopschutzprogramms (ABSP) des Landkreises Würzburg sollten „Magerrasen, Steinbruchgebiet und Bachschlucht am Eichenleitenberg bei Goßmannsdorf“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. [3]
Siehe auch
Weblinks und Quellen
- Eichenleitenberg im UmweltAtlas Bayern
- Goßmannsdorfer Steinbruch bei spessartprojekt.de
- Main-Post: „Wasser, Bier und altes Werkzeug“ (11. Juni 2012)
- Main-Post: „Steinbruch-Streit in Ochsenfurt: Überraschende Wende im Prozess um Abbau und Naturschutz“ (12. März 2024)
