Domerschulstraße
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Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97070
Straßenverlauf
Die Domerschulstraße verläuft ab der Einmündung Plattnerstraße/Am Bruderhof zunächst südlich und biegt am Franziskanerplatz nach Osten zum Josef-Stangl-Platz ab.
Namensgeber
Der Name Domerschulstaße geht auf die ehemaligen dort ansässigen Lehranstalten zurück. Vor 1945, als die Straße bis zum Paradeplatz verlief und der Abschnitt „Am Bruderhof“ nicht eingeschlossen war, hieß sie noch Domerschulgasse. [1] Der Zusatz Domer wurde zur Unterscheidung zu anderen Schulgassen in anderen Stadtvierteln hinzugefügt. [2]
Besondere Merkmale
Der Straßenabschnitt zwischen Josef-Stangl-Platz und Franziskanerplatz ist Einbahnstraße.
Geschichte
- Kurie Augsburg (Domerschulstr. 5)
- In der Domerschulstraße befand sich die ehemalige jüdische Hauptsynagoge. [3]
Unternehmen
- Technischer Kundendienst Horst Ulitzka (Domerschulstr. 4)
- Raumdesign Bullmann (Domerschulstr. 9)
Ehemalige Unternehmen
- Holm Pälz, Musikalienhandlung (Laden, Domerschulstr. 1)
Gastronomie
- Café Mares (Domerschulstr.1)
Einrichtungen
- Ärztliche Bereitschaftspraxis Würzburg (Domerschulstr. 1)
- Kongregation der Schwestern des Erlösers (Domerschulstr. 1)
- Theresienklinik (Domerschulstr. 1+3)
- Bischöfliches Ordinariat im Marmelsteiner Hof (Domerschulstr. 2)
- Institut für Musikforschung der Universität Würzburg (Domerschulstr. 13)
- Alte Universität (Domerschulstr. 16)
- Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg (Domerschulstr. 17)
- Priesterseminar des Bistums Würzburg (Domerschulstr. 18)
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestellen: | Neubaustraße, Dom |
Stolpersteine
In der Domerschulstraße wurden folgende Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Domerschulstraße 6 | Für Alfons Kirchner / Am 31.Dezember 1911 wurde Alfons Kirchner erstmalig durch die Polizei in die Psychiatrie Würzburg gebracht. Ein Jahr später am 24. Februar 1913 wurde er erneut von zwei Schutzleuten in die Psychiatrische Klinik gebracht. Am 31. März 1913 wurde der Patient früh in die Heil- und Pflegeanstalt Werneck gebracht. Im Rahmen der Räumung der Heil- und Pflegeanstalt Werneck im Oktober 1940 gingen mehrere Transporte von Werneck entweder in die Heil-und Pflegeanstalt Lohr, in die Zwischenanstalt Großschweidnitz (Sachsen) oder direkt in Tötungsanstalten. Am 3. Oktober 1940 ging ein Transport mit 61 Patienten (davon 30 Männer) nach Großschweidnitz, in diesem Transport muss auch Alfons Kirchner gewesen sein. Am 11. März 1941 wurde er mit dem Transport in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht und vermutlich noch am gleichen Tag ermordet. | 2018 | ||
Domerschulstraße 21 | Für Amalie Blum / Am 23. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 18. Mai 1944 weiter nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde. | 2010 | ||
Domerschulstraße 21 | Für Georg (Siegfried) Friess / Am 27. November 1941 nach Riga deportiert und im April 1945 in Bergen-Belsen ermordet. | 2010 | ||
Domerschulstraße 21 | Für Ida Lehmann / Am 23. März 1942 in den Raum Lublin (Trawniki) deportiert und dort ermordet. | 2010 | ||
Domerschulstraße 21 | Für Jakob Steinhardt / Am 23. September 1942 wurde der 66-Jährige zusammen mit seinem Bruder Salomon und dessen Ehefrau Marianne von der Bibrastraße 6 aus mit dem großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb er in Folge der unmenschlichen Lebensbedingungen am 4. März 1944. | 2019 | ||
Domerschulstraße 25 | Für Selma Pollak / Am 27. November 1941 nach Riga, Außenlager Jungfernhof, deportiert und vermutlich im Winter 1941/42 dort oder in der Nähe ermordet. | 2012 | ||
Domerschulstraße 25 | Für Selma, Sigismund und Vera Scheidt
|
2010 | ||
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung von „Anna-Klara“ (siehe Diskussion)
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 90
- ↑ alemannia-judaica: „Zur Geschichte der Synagogen des 19./20. Jahrhunderts“