Erdburg

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Die Burg Erbachshof bzw. Erdburg war ein Haus- und Hofgut an der Stelle des heutigen Erbachshofes in der Gemarkung Eisingen.

Lage

Der ehemalige Weiler lag auf dem Areal des heutigen Erbachshofes westlich der Bundesstraße 27 zwischen Höchberg und Kist.

Geschichte

Hier befanden sich schon 3000 v. Chr. menschliche Ansiedelungen. Weitere Belege stammen aus der Bronze- und der Eisenzeit. Eine keltische Ansiedlung ist belegt etwa 50 v. Chr. Mit der Freilegung eines fränkischen Reihengräberfeldes am nördlichen Ortsrand der Gemeinde Eisingen wurde 1966 durch Grabbeigaben eine fränkische Siedlung zweifellos in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts datiert. Ob der Burgstall zum 704 erwähnten Castellum Wirteburch gehörten, ist nicht belegt. In jedem Falle scheint es ein landwirtschaftliches Gut eines Herrensitzes gewesen sein. Dort soll es einen angelegten Tiergarten für Haustiere gegeben haben, wo der Wald an den Erbachshof stößt (Seewiesen), denn damals vollzog sich die Tierhaltung noch vollständig im Freien. Dass die Herren auf der Burg auch bedeutende Pferdezucht auf Höchberger Markung betrieben haben, beweisen die historischen Flurnamen aus der fränkisch-thüringischen Vorzeit: Altenburg, Geiswiese, Schwemmsee, Matzenhecke, Göggersgraben, Roßberg, Guggelesberg und Guggelesgraben. Als sicheren Beweis aber, dass die fränkischen Herzöge schon auf der Burg gehaust haben, zeigt dass sich diese Herren im Guttenberger Wald ein Forsttum, ein Waldstück am Büchelberg, besassen in dem sie allein das Recht hatten zu jagen und Holz zu schlagen. Immina, die Tochter des letzten Frankenherzogs Heden II., der im Jahr 718 starb, übergab diese Güter an Bischof Burkard, ein Beweis, dass dieses Gebiet ihr väterliches Erbe war. Die Wüstung gehörte zu den Gütern, mit welchen Bischof Hugo das Benediktinerkloster St. Burkard im Jahre 986 dotierte.

Ende der Ansiedlung

Im späten Mittelalter wurde die Siedlung aufgegeben. Um 1170 dürfte die Kirche am Erbachshof nicht mehr bestanden haben, denn Hettstadts Kirche war zu dieser Zeit auch Pfarrkirche für Eisingen.

Neugründung des Erbachshofes

Stiftspropst Johann von Allendorf ließ die einstige Wüstung Ende des 15. Jahrhunderts mit vier Häusern und einer Kapelle wieder besiedeln. Heute befindet sich dort der Erbachshof der um 1802 auch Erdburger Hof genannt wurde.

Archäologische Befunde

Archäologische Befunde im Bereich des teilweise wüst gefallen mittelalterlichen "Erbachhofes", ehemals mit Burg und Kirche.

Siehe auch

Quellen

  • Stephan Ankenbrand, Die Ortsnamen des Landkreises Würzburg (= Mainfränkische Heimatkunde 6), Würzburg 1952, S. 48 und 49
  • Alfred Wendehorst, Die Benediktinerabtei und das Säkularkanonikerstift St. Burkard in Würzburg . In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Germania Sacra - Neue Folge 6 - Das Bistum Würzburg. Berlin 2001 S. 177. ISBN: 3-11-017075-2
  • Fränkische Chronik, Beilage zum Würzburger Journal, Jahrgang 1904, Nr. 91 - 96,Universitätsbibliothek Würzburg
  • Martin Wilhelm: Höchberger Chronik, 1936, S. 10-11 Onlinefassung
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Eisingen, Nr. D-6-6225-0306

Weblinks

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