Heden II.

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Heden II. († Frühjahr 719) war am Anfang des 8. Jahrhunderts bis zu seinem Tod Herzog des mainfränkischen und erneuerten thüringischen Stammesherzogtums.

Familiärer Hintergrund

Er war ein Sohn von Herzog Gosbert, dessen Frau Gailana den Heiligen Kilian Ende des 7. Jahrhunderts hinrichten ließ. Im Martyrologium des Hrabanus Maurus von um 843, soll es Gosbert gewesen sein. Durch einen Volksaufstand sollte Gosbert und seine ganze Familie, auch deren Sohn Heden II., aus dem Land vertrieben worden sein. Allerdings urkundete Heden II. 704 und 716. Heden hatte eine Frau namens Theodrada, eine vermutliche Tochter des Theotbalds (einem Mitherrscher Hedens?). Sie war vermutlich thüringischer Herkunft. Mit ihr hatte er einen Sohn namens Thuring und die Tochter Immina, die die erste Äbtissin in dem um 700 von ihrem Vater gegründeten Marienklosters (monasterium in honore sanctae Mariae) auf dem Marienberg - der heutigen Festung Marienberg, war.

Leben und Wirken

Heden war Franke und hatte 704 seinen Sitz in Würzburg[1] Er herrschte offenbar anfangs nur in Mainfranken. Um 700 erbaute er eine Herzogspfalz mit Kirche in Fulda. [2] Um 700 gründete Heden ein Kloster, für seine Tochter Immina, auf dem Marienberg in Würzburg.

Erwähnungen von Hedenen.

Urkunde vom 1. Mai 704: Heden, Theotrada (Frau), und Thuring (Sohn). Urkunde vom 18. April 716: Heden, Theotrada, und Thuring. Erste Vita des Bonifatius von um 760: Heden mit Theotbald. Passio minor (ältere Passio) sancti Kiliani von 752: Hruodi, Hetan I., Sohn NN, Gozbert, Geilana und Hetan II. Jüngere Vita s. Burkardi von nach 1130: Immina (Tochter Herzog Hetan II.)

Als sein kirchenpolitischer Verdienst ist die Errichtung der Marienkirche auf dem Marienberg, die später um eine Benediktinerpropstei erweitert wurde.

Historische Bedeutung

Von Bedeutung ist Heden vor allem, da unter seiner Herrschaft die Missionierung der Thüringer durch Willibrord begann. Eine in Würzburg ausgestellte Schenkungsurkunde des Herzogs vom 1. Mai 704 an den Friesenmissionar aus Nordhumbrien Willibrord nennt erstmals Ortsnamen im heutigen Thüringen: Arnstadt (Arnestati), Mühlberg (Mulenberge) und Großmonra (Monhore). [3] [4]

Namensgeber

Heden II. soll Namensgeber von Heidingsfeld sein. Der Name soll von „Hedans Feld“, also Stadt des fränkischen Herzogs Heden stammen. Weitere Ortsnaman: Hettstadt, Hettingen und Hettigenbeuern für Heden. Und Himmelstadt für Immina.

Ende des Fränkischen Reiches

Sein Sohn Thuring fiel in der Schlacht von Vincy 717, Heden selbst ein Jahre später, in der Schlacht im Früjahr 718 in Soissons. Nach dem Tod der beiden wurde das Herzogtum um 718 durch Karl Martell aufgelöst. Der Marienberg wurde unter Karl Martell Fiscalgut.

Posthume Würdigung

Siehe auch

Quellen

  • Urkunde 704: https://books.google.de/books?id=WfI-AAAAcAAJ&lpg=PA7&hl=de&pg=PA1#v=onepage&q&f=false Die Urkunde ist im Original nicht mehr vorhanden; eine Abschrift aus dem 12. Jahrhundert befindet sich im „Liber Aureus Epternacensis“, in der Forschungsbibliothek Gotha. Der Herzog ist als Heden erwähnt.
  • Urkunde 716: Auch als Abschrift aus dem 12. Jhd., im „Liber Aureus Epternacensis“ (dem Goldenen Buch der Stadt Echternach), in der Forschungsbibliothek Gotha. Der Herzog ist als Heden erwähnt.

Literatur

  • Joachim Dienemann: Der Kult des heiligen Kilian im 8. Und 9. Jahrhundert. In: Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, Band 10, 1955, Seite 65-69.
  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Würzburg Teil 1 - Die Bischofsreihe bis 1254 in: Germania Sacra, Walter Gruyter & Co., Berlin 1962, S. 13 [1]
  • Walter Schlesinger: Zur politischen Geschichte der fränkischen Ostbewegung vor Karl dem Großen. In: Althessen im Frankenreich, 1975, Seite 30-44.
  • Wilhelm Störmer: Zu Herkunft und Wirkungskreis der merowingerzeitlichen 'mainfränkischen' Herzöge. In: Münchener historische Studien Abteilung mittelalterliche Geschichte. Band 5, 1993. Seite 11-21.
  • Hubert Mordek: Die Hedenen als politische Kraft im austrasischen Frankenreich. In: Beihefte der Francia. Bd. 37, 1994. Seite 345-366.
  • Heinrich Wagner: Die Hedene, die hl. Bilhildis und die Erstnennung von Bamberg. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 61, 1999. Seite 13-50.
  • Heinrich Wagner: Die Mainzer Bilihild-Urkunde vom 22. April 734. In: Mainzer Zeitschrift, Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte. Jg. 103, 2008. Seite 3-14.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volker Schimpff: Bemerkungen zu den fränkisch-thüringischen Beziehungen im ersten Drittel des 7. Jahrhunderts. In: : Terra Praehistoria. Festschrift für Klaus-Dieter Jäger zum 70. Geburtstag (Neue Ausgrabungen und Funde in Thüringen, Sonderband 2007, herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft in Thüringen e. V.), Langenweissbach 2007
  2. Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. Kohlhammer; Auflage: 5., aktualis. A. (23. November 2006) S. 194 f. ISBN: 3-17-019473-9
  3. Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 23: Chronica aevi Suevici. Hannover 1874, S. 55–56 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  4. Volker Schimpff mit Beitrag von Claudia Theune: Die Heden-Orte in Thüringen (PDF; 3,5 MB)

Dieser Artikel basiert zum Teil auf dem Artikel Hedan II. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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