Großherzogtum Würzburg

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Wappen des Großherzogtums Würzburg
Karte des Großherzogtums Würzburg aus dem Jahre 1809

Das Großherzogtum Würzburg war ein souveräner Staat im Rheinbund, der als solcher nur von 1806 bis 1814 existierte. Im Jahr 1806 hieß er für kurze Zeit Kurfürstentum Würzburg.

Geschichte

Infolge des Friedens von Lunéville wurde auch das Hochstift Würzburg säkularisiert und durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 dem Kurfürstentum Bayern zugesprochen, mit Ausnahme von etwa 826 km², die anderen Fürsten als Entschädigung zugewiesen wurden. Bayern trat im Frieden von Pressburg im Tausch gegen Tirol das Fürstentum Würzburg 1805 an den Habsburger Ferdinand III. von Toskana, den ehemaligen Großherzog der Toskana, ab, der das ihm 1803 zur Entschädigung überlassene Kurfürstentum Salzburg an das Kaisertum Österreich übertrug, wogegen nun Würzburg zum Kurfürstentum erhoben wurde. Am 25. September 1806 trat der Kurfürst Ferdinand dem Rheinbund bei und nahm nun den Titel Großherzog von Würzburg an.

Ende des Großherzogtums

Das Ende des Großherzogtums folgte aus der Niederlage von Napoleon Bonaparte in der Völkerschlacht bei Leipzig gegen das Bündnis Rußland, Preußen und Österreich. Bayern brach gerade noch rechtzeitig mit Frankreich und wechselte die Seite. Ein bayerisch-österreichisches Heer belagerte und beschoss das französisch besetzte Würzburg. Die französische Besatzung zog ungeschlagen am 28. April 1814 aus der Stadt ab. Mit der Auflösung des Rheinbundes 1814 endete auch die Existenz des Großherzogtums. Durch Beschluss des Wiener Kongresses erhielt der Großherzog seinen Erbstaat, das Großherzogtum Toskana, zurück; das Großherzogtum Würzburg aber fiel größtenteils an Bayern zurück. Dessen Territorium ging auf im Untermainkreis (heute Regierungsbezirk Unterfranken).

Am 2. Juni 1814 verließ der Großherzog Würzburg. Ferdinand erhielt das wiederhergestellte Großherzogtum Toskana und regierte dort bis zu seinem Tod ein politisch und militärisch an Österreich angelehntes Gebiet.

Königreich Bayern

Am 3. Juni 1814 trat das Königreich Bayern im Vertrag von Paris Tirol, Voralberg und Salzburg wieder an Österreich ab und erhielt Würzburg (das ehemalige Hochstift). Würzburg wurde dadurch dauerhaft bayerisches Gebiet.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Ivo Striedinger: Das Großherzogtum Würzburg, in: ZBLG 6, 1933, S. 250-256 (Digitalisat)
  • Großherzog Ferdinand und die Würzburger „Toskanazeit“ 1806-1814. Begleitschrift zur Ausstellung von Robert Meier mit Beiträgen von Harm-Hinrich Brandt und Dieter Schäfer, Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd.3, Würzburg 2006
  • Wolfgang Altgeld, Matthias Stickler (Hgg.) unter Mitarbeit von Verena Spinnler: „Italien am Main“. Großherzog Ferdinand III. der Toskana als Kurfürst und Großherzog von Würzburg. (= Historische Studien der Universität Würzburg, Bd. 7). Rahden/Westf. 2007
  • Bonaventura Andres: Chronik des Churfürstenthums Würzburg. Würzburg, Bonitas, 1806 (Virtuelle Bibliothek Würzburg)
  • Anton Chroust: Geschichte des Großherzogtums Würzburg (1806–1814). Die äußere Politik des Großherzogtums. Becker, Würzburg 1932 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte. 9. Reihe: Darstellungen aus der Fränkischen Geschichte 1, ISSN 0930-8342)

Weblinks

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