Siechenhaus St. Nikolaus (Steinberg)

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Siechenhaus St. Nikolaus am Steinberg (Wilhelm Schöner, 1852)
Leprosenstein (um 1360/65) aus der Kapelle des ehemaligen Siechenhauses, seit 1881 in der Burkarder Kirche

Das Siechenhaus St. Nikolaus am Steinberg war ein Sondersiechenhaus für Leprakranke bzw. Armen-Siechenhaus in Würzburg.

Lage

Weit außerhalb der Stadt, an der nach Veitshöchheim führenden Landstraße, gegenüber dem Anfang der Dürrbacher Steige und am Fuß des Steinberges, lag das Siechenhaus St. Nikolaus (alte Nr.: I. Distrikt 432 [1]).

Geschichte

Das Siechenhaus war 1664/65 am Steinberg eingerichtet worden als Ersatz für das bereits im 14. Jahrhundert bestehende Siechenhaus St. Nikolaus vor dem Zeller Tor (früher auch Leprosenhaus genannt). Letzteres wird im Jahre 1349 in einer Schenkungsurkunde vom 23. Januar 1349 eines Weinberges ob dem siechhus an unser Frawenberg erwähnt. [2] Dieses Haus der armen Siechen zu St. Claus vor dem Zellertor war beim Ausbau der Festungsanlagen abgebrochen worden.

Das Siechenhaus am Steinberg bestand bis zur Mitte des 19. Jahrhundert. 1852 wurden die Gebäude und der schmale anstoßende Weinberg für den Bau der Ludwigs-West-Bahn Würzburg - Aschaffenburg erworben. Am 3. Juli 1853 wurde der letzte Gottesdienst in der Kapelle gehalten und kurze Zeit danach Kirche, Pfründnerhaus und Nebengebäude abgebrochen. Der letzte verbliebene Rest der Umfassungsmauer wurde beim Ausbau der Veitshöchheimer Straße beseitigt.

Baubeschreibung

Der linke Teil des Anwesens ist die dem heiligen Nikolaus geweihte Spitalkapelle mit zwei spitzbogigen Fenstern im Langhaus und einem polygonalem Chor. Der an die Kirche als Fachwerkbau unmittelbar anschließende Teil ist das Wohngebäude. Über dem Langhaus der Kirche sitzt ein barocker Dachreiter. Am rechten Bildrand liegen die Wirtschaftsgebäude. Das gesamte Anwesen ist von einer hohen Mauer umgeben, auf der links ein großer Bildstock mit einer Kreuzigungsgruppe aufsitzt.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise

  1. Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
  2. Peter Kolb: Das Spital- und Gesundheitswesen. Mit Kapitel: Die Siechenhäuser. In: Geschichte der Stadt Würzburg. Band I. Hrsg.: Ulrich Wagner, S. 398

Kartenausschnitt

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