Rudolf-Virchow-Zentrum

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RVZ-Gebäude (Alt- und Neubau)
Ehemalige Chirurgische Universitätsklinik

Das Rudolf-Virchow-Zentrum (abgekürzt RVZ) ist ein Forschungszentrum für experimentelle Biomedizin auf dem Gelände der Universitätsklinik im Stadtbezirk Grombühl.

Geschichte

Im Januar 2002 startete das Rudolf-Virchow-Zentrum (vormals: „Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin der Universität Würzburg“) als eines von drei im Sommer 2001 bewilligten Pilotprojekten, mit denen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nationale „Centers of Excellence“ fördern will. [1] Die DFG ist Träger des Zentrums, das als „Zentrale Einrichtung“ und „Forschungszentrum“ zur Universität gehört. Bestandteile des Forschungszentrums sind unter anderem auch ein ein Lehr- und Ausbildungsbereich, sowie ein „Public Science Center“ welches Öffentlichkeitsarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft betreibt. Vorstand und Sprecher/in des Zentrums sind seit April 2016 Prof. Dr. Caroline Kisker und Prof. Dr. Bernhard Nieswandt. Prof. Dr. Martin Lohse war von 2001 bis 2016 Gründungssprecher des Zentrums.

Seit 2020 ist Prof. Dr. Caroline Kisker Sprecherin des Zentrums. Der Vorstand ist seit 2020 besetzt von Prof. Dr. Caroline Kisker, Prof. Dr. Bernhard Nieswandt und Prof. Dr. Markus Sauer.

Lage, Gebäude

Das RVZ befindet sich als Haus D 15 zusammen (aber dennoch räumlich getrennt) mit dem Zentrum für Infektionsforschung in einem modernen Erweiterungsbau der ehemaligen chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Würzburg in der Josef-Schneider-Straße. Die modernisierte, ehemalige chirurgische Klinik und der Neubau wurden hierbei architektonisch geschickt miteinander verbunden - insgesamt vermittelt die ganze Gebäudestruktur einen extravaganten, modernen Eindruck. Die Bauarbeiten waren zwischen 2004 und 2009, am 8. Oktober 2009 wurden die zwei biomedizinische Forschungszentren letztendlich eingeweiht. [2]

Namensgeber

Benannt wurde das Zentrum nach dem Arzt und Pathologen Rudolf Virchow (* 13. Oktober 1821 in Schivelbein/Pommern; † 5. September 1902 in Berlin). Virchow veröffentlichte unter anderem die „Theorie der Zellularpathologie“. Sie besagt, dass Krankheiten auf Störungen der Körperzellen basieren. Der Pathologe war nämlich einer der ersten, die die Zelle als Grundeinheit des Lebens erkannte und einzelne Proteine genauer untersuchte.

Forschungsbereiche

Die Forschung am Rudolf-Virchow-Zentrum konzentriert sich auf sogenannte Schlüsselproteine. Das sind Proteine, die für die Funktion von Zellen und damit für Gesundheit und Krankheit besonders wichtig sind. Alle Gruppen des RVZ arbeiten dabei eng mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen zusammen. Die Forschung untergliedert sich in vier Forschungsfelder:

  • Protein-Struktur und Funktion: Im diesem Forschungsfeld verwenden Wissenschaftler eine Vielzahl von Techniken, um strukturelle Aspekte der biologischen Makromoleküle auf verschiedenen Auflösungsebenen zu visualisieren sowie deren Identifizierung und die Charakterisierung von unterschiedlichen Modifikationen zu ermöglichen. [3] Zum Einsatz kommen hochauflösende Techniken.
  • Proteine und zelluläre Signalwege: Erforschung von Signalwegen zwischen und innerhalb von Zellen. [4]
  • Nukleinsäure-bindende Proteine: Analyse der Interaktionen zwischen Proteinen und Nukleinsäuren (DNS und RNS). [5]
  • Proteine in Zell-Zell Interaktionen und Motilität: Untersuchung von Wechselwirkungen. [6]

Alle Forschungsfelder umfassen jeweils mehrere Arbeitsgruppen.

Lehr- und Ausbildungsbereich

Ein Schwerpunkt des Rudolf-Virchow-Zentrums liegt im Bereich der Nachwuchsförderung. Schon Schüler ab acht Jahren bis zum Abitur können hier erste Laborerfahrungen sammeln: Für sie gibt es mit dem Schülerlabor des Rudolf-Virchow-Zentrums („Virchowlab“) seit 2008 ein Labor mit verschiedenen Programmen. Ziel ist es, das Interesse von Schülern als potentielle Nachwuchsforscher anzuregen. Das Virchowlab will aber auch Schulen in der naturwissenschaftlichen Ausbildung unterstützen und durch lehrplanvertiefendes Experimentieren das Interesse an Naturwissenschaften fördern. Neben dem Experimentieren werden auch Diskussionen oder interdisziplinäre Fähigkeiten gefördert, so wird zum Beispiel über die ethische Vertretbarkeit von gentechnischen Versuchen diskutiert. Geeignet ist das Virchowlab für die 9. bis 11. Schulklasse (Mittelstufe und Oberstufe). [7]

Für Studenten gibt es den fächerübergreifenden Studiengang Biomedizin (Kooperationsprojekt der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Biologie). Der Bachelor- bzw. Master-Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Das Gebäude bietet Seminarräume und Hörsäle. Alle Doktoranden am Rudolf-Virchow-Zentrum sind Teil des Virchow Graduiertenprogramms („Virchow Graduate Program“), Vorläufer und inzwischen Teil der Graduate School of Life Sciences (GSLS). Erwünscht ist dabei eine Arbeitsgruppen-übergreifende Zusammenarbeit der Forscher. Die Graduiertenschule wird im Rahmen der Exzellenzinitiative Bayern mit rund eine Million Euro pro Jahr gefördert. [8]

Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit (Public Science Center)

Das Public Science Center ist Schnittstelle zwischen Wissenschaft und der Gesellschaft, aber auch zwischen Wissenschaftlern und Journalisten. Es betreibt die komplette Öffentlichkeitsarbeit von Pressemitteilungen bis hin zu Besucherführungen und kooperiert eng mit Schulen aus Würzburg und Umgebung. Auf Wunsch stellt das Public Science Center Informationsmaterial zur Verfügung (auch postalisch).

Anschrift

Rudolf-Virchow-Zentrum - Center for Integrative and Translational Bioimaging der Universität Würzburg
Josef-Schneider-Straße 2, Haus D15
D-97080 Würzburg
Telefon: 0931 - 31-80330
Telefax: 0931 - 31-87321
E-Mail: rvz@virchow.uni-wuerzburg.de

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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