Richard Freiherr von Swaine

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Richard Freiherr von Swaine

Alexander Karl Richard Freiherr von Swaine (* 10. November 1901 in Riga/Livland; † 18. November 1994 in Schweinfurt) war Gutsbesitzer, Gönner des Mainfränkischen Museums und Stifter der Dr. Hildegard und Richard von Swaine-Stiftung.

Familiäre Zusammenhänge

Richard Freiherr von Swaine war Sohn von Ascan Heinrich Christian Richard Freiherr von Swaine (* 30. August 1867 in Schwallungen/Thüringen; † 24. Januar 1954 in Schweinfurt) und dessen Gemahlin Alice, geb. Freiin von Behr-Würzau und hatte zwei Schwestern. Die Familie des Freiherren von Swaine stammt aus England. Um 1800 siedelte sie nach Deutschland über, seit 1856 war sie durch Erwerb des 1803 säkularisierten Klostergutes Theres in Franken. Am 28. September 1957 heiratete Richard Freiherr von Swaine seine ehemalige Studienkollegin aus den Würzburger Studententagen Hildegard Alberts.

Leben und Wirken

Richard Freiherr von Swaine verbrachte seine Jugendjahre im Elternhaus. Häufiger Wohnsitzwechsel zwischen Unterfranken (Theres) und Thüringen (Rittergut Güntheresleben bei Gotha) war in dieser Zeit für ihn bestimmend. Er erhielt zunächst bei Hauslehrern Privatunterricht, dann besuchte er das Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem. Während des Ersten Weltkrieges war er Schüler des Gymnasiums in Schweinfurt. 1920 legte er im Alleingang außer der Reihe das Abitur am Gymnasium Bernhardinum in Meinigen ab. Im gleichen Jahr begann er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg das Studium der Mathematik, Physik und Naturwissenschaften auf sehr breiter Basis, wobei ihn insbesondere Botanik und Zoologie interessierten.

1923/24 studierte er in Göttingen, dann wieder in Würzburg. Familiäre und wirtschaftliche Probleme zwangen ihn im Herbst 1925 zum Abbruch des Studiums und zur Aufgabe einer begonnenen mathematischen Dissertation, um sich für die spätere Übernahme und Selbstbewirtschaftung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe vorzubereiten. Es folgten ein praktisches Lehrjahr auf einem großen Gutsbetrieb in Sachsen und dann ein landwirtschaftliches Fachstudium an der Universität Leipzig.

Im Herbst 1928 übernahm er die Verwaltung des familieneigenen Ritterguts Güntheresleben und schließlich im Juni 1932 das lange verpachtet gewesene Fideikommiss-Gut [1] Theres unter sehr schwierigen Startbedingungen und dann unter den Auswirkungen der Kriegsjahre. Die Bodenreform brachte 1949 für den Gutsbetrieb große Einbußen an bewirtschafteter Fläche; Arbeitskräftemangel und ständig wachsende Technisierung des Betriebs stellten immer wieder neue Probleme und Aufgaben.

Im Jahre 1958 nahm das Ehepaar Swaine die in den Folgejahren fortgesetzten, umfangreichen Renovierungsarbeiten am Schloss in Theres in Angriff.

Das Bemühen, dem Schloss in Theres durch musische Akzente weithin wirkende Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, ließ das Ehepaar Swaine den Gedanken zu den „Thereser Schloss-Konzerten“ fassen. In Verbindung mit dem Volksbildungswerk Haßfurt bauten sie diese von Mitgliedern der Bamberger Symphoniker gestalteten Kammermusik-Abende zu musikalischen Höhepunkten aus.

Richard Freiherr von Swaine ließ auch seiner Heimatgemeinde Obertheres vielfältige Förderung zuteil werden. Er unterstützte die Gemeindebelange durch Überlassung von Land für die Schule, den Sportplatz und neue Siedlungsmöglichkeiten. Die Gemeinde Obertheres verlieh ihm in Würdigung dieser Verdienste 1966 die Ehrenbürgerschaft.

Die Sorge um das Gut und das Schloss Theres ließ in dem kinderlosen Ehepaar Swaine 1974 den Entschluss reifen, durch Adoption des Ehepaares Achim und Waltraud Graf von Beust eine neue Grundlage zu schaffen. 1976 erfolgte die Übergabe des gesamten Besitzes an die Adoptivkinder. Dennoch blieb Theres auch weiterhin die Lebensaufgabe von Swaines, dem sein Planen und Wirken galt.

Kunst und Kultur

Richard Freiherr von Swaine war nicht nur verwurzelt in Tradition und Pflichtbewusstsein, er auch durchdrungen von tiefer Liebe zur fränkischen Heimat und ihren vielfältigen Zeugnissen von Kunst und Kultur. Dies äußerte sich u.a. in seinem lebhaften Interesse an den Aktivitäten des Mainfränkischen Museums und dem regelmäßigen Besuch der Museumskonzerte. Seine Verbundenheit mit dem Mainfränkischen Museum dokumentierte er im Jahre 1978 mit dem generösen Geschenk eines aus seinem Familienbesitz stammenden, nicht weniger als 132 Stücke umfassenden, silbernen Reiseservices, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Ernestine Fürstin zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg gefertigt worden war. Nicht genug damit, dem Wunsche seiner 1984 verstorbenen Gattin entsprechend, schenkte er 1985 dem Mainfränkischen Museum jene umfangreiche, kostbare Fächersammlung, die seine Mutter an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert zusammengetragen und die seine Gattin nach dem Zweiten Weltkrieg in Schloss Theres dem Vergessenwerden entrissen hatte.

Stifter

Seine besondere Aufmerksamkeit wandte Richard Freiherr von Swaine der Universität Würzburg zu. In Erinnerung an seine in den 1920er Jahren hier verbrachte Studienzeit und als aktives Mitglied des Universitätsbundes errichtete er zusammen mit seiner Gattin eine Stiftung, die jeweils einer Studentin der Biologie und der Physik ein Studienjahr in den USA ermöglicht.

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Hinweise

  1. Zum Begriff Fideikommiss siehe Informationen bei Wikipedia [1].
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