Hertie

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Hertie

Das Vollsortimenter-Warenhaus der Firma Hertie bestand Beim Grafeneckart in Würzburg von 1979 bis 1986 und war Erstbezieher des neu errichteten Gebäudes auf dem Gelände des ehemaligen Hotels zum Schwanen.

Lage

Das Hertie-Kaufhaus befand sich auf dem ehemaligen Schwanengelände südlich der Alten Mainbrücke zwischen Oberer Mainkai und Büttnerstraße.

Namensgeber

Hertie war bis zur Übernahme durch den Karstadt-Konzern 1993 einer der führenden Kaufhauskonzerne in Deutschland, zu dem auch führende Warenhäuser wie das Berliner KaDeWe, das Hamburger Alsterhaus oder Wertheim in Berlin gehörten. Der Firmenname Hertie entstand während der Zeit des Nationalsozialismus, als der jüdische Name Tietz nicht mehr geführt werden konnte, aus dem Namen des Onkels und Geldgebers des Gründers Hermann Tietz, welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin die ersten Stoffwarenläden mit festen Preisen eröffnete.

Gebäude

Beim Grafeneckart mit Blick auf das Gebäude

Das Gelände des ehemaligen Hotels zum Schwanen wurde beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 zerstört und war bis in die 1970er Jahre ein unbebautes Ruinengrundstück zwischen Altstadt und Main. Einzig das ehemalige Portal des Hotels, das Schwanen- bzw. Spiegeltor von 1584 blieb erhalten. Architekt Alexander Raimund Freiherr von Branca erhielt die Aufgabe, diese Baulücke zu schließen, unter der Vorgabe, dass Größe und Material der Vorkriegsbebauung angeglichen werden sollten. Aus der Lage des Grundstücks ergab sich eine Umrissgestaltung der Gesamtbaumasse, die optisch einer Ansammlung von einzelnen Gebäuden entsprechen sollte. Besondere Erfordernisse an die Silhouette der Mainseite, die Integration des Schwanentors in die Architektur und die Integration effektiver Hochwasserschutzeinrichtungen sollten in die Planungen mit einfließen.

Es gab massive Bürgerproteste gegen die Architektur, die vielen zu modern erschien. Der Neubau wurde schließlich am 4. Oktober 1977 von der Regierung von Unterfranken genehmigt.

Geschichte

Blick vom Grafeneckart-Turm auf Hertie und die Festung Marienberg

Die Unternehmensphilosophie des Hertie-Konzerns verbot es, in 'totes' Kapital zu investieren. Deshalb wurde das Gebäude nicht von Hertie selbst errichtet, sondern von Rudi Mays „all-bau“ als Bauträger schlüsselfertig erstellt [1], der das Gebäude auf 35 Jahre dem Konzern vermietete.

Nachdem der Kaufhaus-Konzern bis in die 1970er Jahre rasch expandierte und zahlreiche neue Filialen, eröffnet worden waren, brachen die Umsätze Mitte der 1980er Jahre massiv ein. In den Folgejahren wurden dann zahlreiche, oft erst wenige Jahre zuvor eröffnete Warenhäuser wieder geschlossen.

Die jährliche Mietzinsbelastung und nicht erreichte Umsatzerwartungen der Konzernleitung führten dazu, dass auch das Warenhaus in Würzburg am 13. Dezember 1986 nach nur sieben Jahren schließen musste.

Heutige Nutzung

Nach einem länger währenden Leerstand bezog das Modehaus Wöhrl die Immobilie am Grafeneckart.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Hanns M. Sauter, Arno Hartmann, Tarja Katz: Grundlagen des Entwerfens, Bd. 1 Entwurfspragmatik. Verlag Vieweg & Teubner

Weblinks

Einzelnachweise

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