Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste
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Der Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste war eine preußische Auszeichnung, die in die Zeit des Deutschen Reiches und teilweise die Bundesrepublik Deutschland übernommen wurde.
Geschichte
Der Orden Pour le Mérite (französisch „Für das Verdienst“) wurde von Friedrich dem Großen gestiftet. Der Orden geht auf den 1667 gestifteten Ordre de la Générosité zurück. Den Pour le Mérite gab es in der militärischen Klasse bis 1918. In der zivilen Klasse existiert er als halboffizielle Auszeichnung bis heute mit der Bezeichnung "Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste" als vom Bundespräsidenten genehmigtes Ehrenzeichen.
Friedensklasse des Ordens
Alexander von Humboldt regte 1842 Friedrich Wilhelm IV. an, eine „Friedensklasse“ des Ordens unter der Bezeichnung Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste für die drei Abteilungen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie Schöne Künste zu stiften. Die Stiftung erfolgte am 31. Mai 1842. Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling zählte zu den ersten Trägern.
Bis 1918 erfolgten zahlreiche Verleihungen des Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Nach Abdankung der Hohenzollern wurde der „Pour le Mérite“ nicht mehr als staatliche Auszeichnung verliehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterblieben zunächst Verleihungen des „Friedenszweiges“. Bundespräsident Theodor Heuss wurde 1952 Protektor des Ordens. So hat seither der „Pour le Mérite“ in Deutschland ein hohes Prestige, jedoch keinen offiziellen Status wie der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Beschränkung
Die Zahl der lebenden Ordensmitglieder ist beschränkt auf 40 deutsche Ordensträger. Zur Zeit gehören keine Personen aus Stadt und Landkreis zu den Ordensträgern.
Insignien
Das Ordenszeichen besteht aus einem blau emaillierten goldenen Ring, an dem außen an vier gegenüberliegenden Stellen die preußische Krone und innen zweimal die Zeichenfolge FF II angebracht sind, während auf dem Ring die Ordensbezeichnung verläuft. In der Mitte befindet sich ein goldenes Medaillon mit Adler. Laut Satzung der Fassung von 2010 sind die Ordensinsignien „Eigentum der Bundesrepublik Deutschland“. Sie werden im wörtlichen Sinne nur „verliehen“ und müssen nach dem Tode des Trägers zurückgegeben werden.
Ehemalige Ordensträger (Auszug)
Friedensklasse seit 1842
- 1842: Friedrich Rückert
- 1892: Albert von Koelliker
- 1893: August Kundt
- 1954: Hermann Hesse
- 1967: Erich Heckel
- 1995: Hubertus von Pilgrim
Kriegsklasse bis 1918
- 1916: Ludwig von Gebsattel
- 1916: Konrad Krafft von Dellmensingen (mit Eichenlaub)
- 1916: Paul von Hindenburg (mit Eichenlaub)
- 1916: Otto von Rauchenberger (mit Eichenlaub 1918)
- 1916: Otto von Stetten
- 1917: Hermann von Burckhardt
- 1917: Joseph von Maillinger
- 1918: Robert Ritter von Greim