Paul von Hindenburg
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Dr. h.c. mult. Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 in Neideck) war Generalfeldmarschall und Reichspräsident im Deutschen Reich.
Familiäre Zusammenhänge
Er wurde als Sohn des preußischen Offiziers und Gutsbesitzers Robert von Beneckendorff und von Hindenburg und der Arzttochter Luise (geb. Schwickart) im heutigen Poznan/Polen geboren.
Leben und Wirken
Nach einem kurzen Besuch des Gymnasiums ab 1859 wechselte Hindenburg in die Kadettenanstalt in Wahlstatt/Kr. Liegnitz und später nach Berlin zur Vorbereitung seiner militärischen Laufbahn.
Militärische Laufbahn
1866 nahm er im Deutschen Krieg an der Schlacht von Königgrätz teil und 1870/71 im Deutsch-Französichen Krieg an der Schlacht von Sedan. 1870 nahm er im Rang eines kommandierenden Generals in Magdeburg Abschied vom Militärdienst. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er reaktiviert und Oberbefehlshaber der 8. Armee. In der Schlacht bei Tannenberg schlug er die 2. Russische Armee und an den Masurischen Seen die 1. Russische Armee. Danach erhielt er das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront und 1916 übernahm er die Oberste Heeresleitung. Im Herbst 1918 forderte er nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive den sofortigen Waffenstillstand und eine parlamentarische Regierung. Er riet Kaiser Wilhelm II. zur Abreise nach Holland und stellte sich einer provisorischen Regierung des Rats der Volksbeauftragten zur Verfügung.
Reichspräsident
Nach sechs Jahren im Ruhestand in Hannover, drängten ihn 1925 die Rechtsparteien, bei der Wahl zum Reichspräsidenten im zweiten Wahlgang zu kandidieren. Er wurde als parteiloser Kandidat mit relativer Mehrheit gewählt und leistete trotz seines Bekenntnisses zur Monarchie den Eid auf die Weimarer Verfassung. Er wurde ein von den demokratischen Parteien weitgehend anerkannter Präsident. 1930 berief er jedoch ohne Zustimmung des Parlaments Heinrich Brüning zum Reichskanzler. 1932 wurde er mit absoluter Mehrheit wiedergewählt. Nach der Berufung von Franz von Papen und Kurt Schleicher zu zwischenzeitlichen Reichskanzlern berief er nach deren Rücktritten 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler und ebnete so den Weg zur nationalsozialistischen Diktatur.
Ehrungen und Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrendoktorwürde der Universitäten Königsberg, Breslau, Bonn und Graz und der Technischen Hochschulen in Danzig und Hannover.
- Ehrenbürger der Universitäten Göttingen, Königsberg, Köln und Jena sowie der Technischen Hochschule Stuttgart und der Forstwirtschaftlichen Hochschule Eberswalde.
- 1914: Großkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem Goldenen Stern
- Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste mit Eichenlaub
- 1933: Ehrenbürger der Stadt Würzburg und Höchberg
- Ehrenkommandeur Johanniterorden
Letzte Ruhestätte
Die Nationalsozialisten beerdigten ihn zunächst im "Tannenberg-Denkmal" in Ostpreußen, das 1945 gesprengt wurde. Hindenburgs Sarkophag wurde 1945 in die Elisabethkirche in Marburg/Lahn umgebettet.
Hindenburgs Bedeutung für Würzburg
1927 übergab er anlässlich seines 80. Geburtstags eine Spende an die Stadt Würzburg, die den Bau der Hindenburg-Siedlung auf dem Neuberg ermöglichte. Das Geld hatte Hindenburg von der Bevölkerung zu seinem Geburtstag erhalten.
In der Zeitung erschien dazu ein handschriftlich abgedrucktes Geleitwort von Hindenburg: „Die Kriegsveteranen und Waisen vor Not zu schützen, das harte Los der Kriegsbeschädigten zu lindern, muß uns allen besondere Ehrenpflicht sein. Wenn durch die Hindenburg-Spende die Möglichkeit geschaffen wurde, die Fürsorge des Reiches tatkräftig zu ergänzen, so soll das mir zu meinem 80. Geburtstag als die schönste Freude gelten!“
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde die ab 1934 erbaute Wehrmachtskaserne im Stadtbezirk Zellerau in Hindenburg-Kaserne benannt. Zwischenzeitlich hieß der Friedrich-Ebert-Ring bis 1945 Hindenburgstraße.