Kaufhaus Seisser

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Kaufhaus Seisser Blumenmarkt 6 & 8 (1893)
Kaufhaus Seisser Ecke Kürschnerhof/Martinstraße (1905)
Der Kürschnerhof im Dezember 1938. Rechts im Bild ist das 1929 eröffnete Teppich- und Gardinenhaus Michael-Philipp Seisser zu sehen.

Das Kaufhaus Seisser war ab 1904 am Kürschnerhof 4-6 - zwischen Neumünster und Martinstraße - ansässig.

Geschichte

An der Stelle des Hauses Kürschnerhof 6 stand das ehemalige Kapitelhaus und die Kellerei des von Bischof Adalbero 1057 eingerichteten Stiftes Neumünster. Außerdem waren auch fast die sämtlichen Häuser in der Martinstraße zum Neumünster-Stift gehörige Kanonikatshäuser. Bei der Säkularisation gingen diese zum Stift gehörigen Profanbauten in Privatbesitz über. Das Haus neben der Kirche gehörte später dem Kaufmann Salomon Rosenthal, der das anstoßende Gasthaus „Zu den 3 Mohren“, in Würzburg besser unter dem Namen Rappertswirtschaft bekannt, kaufte und abbrechen ließ.

Das ganze Anwesen erwarb 1883 der Kaufmann Luitpold Rosenthal und ließ es niederreißen. An seiner Stelle entstand das mächtige Kaufhaus mit Wiener Café. 1902 erwarb Philipp Seisser das gesamte Anwesen. Nach durchgreifenden baulichen Änderungen wurde das Kaufhaus vom Marktplatz hierher verlegt.

Begonnen hatte der Händler Georg-Philipp Seisser 1773 in einem der kleinen Lädchen, die sich um die Marienkapelle gruppieren. 1823 ging die Firma an dessen Sohn Michael-Philipp Seisser über. Als 1853 dessen Sohn Franz Ludwig Seisser in das Geschäft eingetreten war, wurde es in die neu erworbenen Häuser Marktplatz 6 und 8 und Langgasse 8 verlegt. Dort vollzog sich auch, namentlich unter der Leitung von Michael-Philipp Johann Seisser, der am 14. März 1876 die Firma übernahm, die starke Entwicklung des Geschäftes, die 1902 zum Ankauf des Rosenthal'schen Hauses und nach großen Umbauten am 22. Februar 1904 zur Geschäftsverlegung.

1911 erfolgte die Vergrößerung des Kaufhauses durch Ankauf der Häuser Kürschnerhof 4 und Martinstraße ¼ und des an Martinstraße 4 anstoßenden Teils des Neumünster'schen Kanonikatshofes Katzbach, den das Kaufhaus Seisser 1913 niederreißen ließ und im modernen Stil neu errichten. Während das Eckhaus Kürschnerhof/Martinstraße im Renaissance-Stil gehalten war, stellte der Neubau Martinstraße 2a sowohl im Stil wie in der Ausführung in Eisenbeton in allen Teilen die neuzeitliche Bauweise dar. Ab 1929 betrieb Seisser zusätzlich noch ein großes Teppich- und Gardinenhaus.

Nach der Zerstörung beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Kaufhaus neu errichtet.

Nachnutzer

Mitte der 1980er Jahre bezog das Modehaus Breuninger den Standort, seit 2006 ist der Großteil der Geschäftsfläche an die Buchhandlung Hugendubel vermietet.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 3. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1923, S. 213 (Online-Fassung der 2. Auflage)

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