Karl-Heinz Wirsing
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Karl-Heinz Wirsing (* 5. April 1907 in Würzburg; † 29. Juli 1999 ebenda) war Kunsthistoriker und Fachbuchautor.
Leben und Wirken
Wirsing besuchte das Realgymnasium. Nach seiner Schulausbildung und dem Abitur hatte er sich entschlossen, die Laufbahn eines Berufsoffiziers in der damaligen Reichswehr anzustreben. Er erlebte den Übergang der Reichswehr in die Wehrmacht, die Jahre des Zweiten Weltkrieges mit Einsätzen in Frankreich und Rußland, das Ende des Krieges und damit das scheinbar endgültige Ende des gewählten Berufes. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft eröffnete sich ihm noch einmal die Möglichkeit, in seinem alten Beruf tätig zu werden.
Ab 1953 wirkte er beim Neuaufbau der Bundeswehr mit und diente schließlich in ihr bis zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bis 1965. Bei dieser Laufbahn blieben Auszeichnungen nicht aus. Karl-Heinz Wirsing erhielt unter anderem das Deutsche Kreuz in Gold, das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, das Komturkreuz des ungarischen Kronenordens.
Verdienste um die Stadt Würzburg
Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft war Wirsing bereit, zum Wiederaufbau der zerstörten Stadt und zur Konsolidierung der Lebensverhältnisse in ihr nach besten Kräften beizutragen. In dieser Absicht übernahm er 1950 die Leitung des Fremdenverkehrsamtes der Stadt, eine Aufgabe, die er bis 1953 wahrnahm. In dieser Zeit wurden wichtige, fortwirkende Grundlagen für die kulturelle Zukunft Würzburgs geschaffen. Die Wiederbelebung des Mozartfestes sowie die erste Mainfranken-Messe. Besonders zu erinnern ist an die 1200-Jahr-Feier im Jahre 1952, deren Organisation er übernahm.
Von 1969 bis 1973 betreute Wirsing ehrenamtlich das Stadtarchiv Würzburg. In der Gesellschaft für Fränkische Geschichte e.V., deren Wahlmitglied er lange Jahre bis zu seinem Tode war, übernahm er im Vorstand für einige Zeit das Amt des Schatzmeisters. In besonderer Weise war er den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. verbunden: Er gehörte 1948 zu den Gründungsmitgliedern und blieb seitdem dem Verein nicht nur als Mitglied und Autor treu. 1951 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat berufen. Ihm oblag für mehrere Jahre die Planung der Veranstaltungen, vor allem der Studienfahrten. Mehrfach hat Karl-Heinz Wirsing auch das Amt des Rechnungsprüfers übernommen.
Publikationen (Auswahl)
- Der Brunnen in der Hofstraße zu Würzburg, in: Die Mainlande 5. Jahrgang Nr.5 S. 17ff. Beilage der Main-Post am 8. März 1954.
- Der hl. Aquilin vor der Peterskirche in Würzburg, Juni 1969.
- Ein Werkverzeichnis des Würzburger Kunstschreiners Adam Barth (1815 bis 1882), in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 34, 1972, S. 145-155
- Das Wein- und Fischhaus Zum Lochfischer, in: Aus Würzburgs Fischereigeschichte. Mainfränkische Hefte 55, Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1971, S. 25-34
- 'Der Bäckerbrunnen in der Semmelstraße, in: Die Mainlande - Geschichte und Gegenwart. 4. Jahrgang, Nr. 1, 24. Januar 1953
Mitgliedschaften
Karl-Heinz Wirsing war Mitglied der Herrenvereinigung Mahlkasten ze Vürtzbourgh und bei den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V..
Ehrungen
- 1981: Ehrenmitgliedschaft bei den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte
Nachlass
Sein Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Würzburg.
Siehe auch
Quellen
- Hanswernfried Muth: Karl-Heinz Wirsing (1907-1999). In: Mainfränkisches Jahrbuch Band 52, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 2000, S. 1-3