Josef Kern (Direktor)
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Josef Kern (* 24. Februar 1906 in Würzburg; † 1985 ebenda) war Bankkaufmann, SPD-Politiker und Direktor der Überlandwerk Unterfranken AG.
Familiäre Zusammenhänge
Josef Kern und seine Ehefrau Anneliese waren die Eltern des Kunsthistorikers Josef Kern.
Leben und Wirken
Nach der Schulzeit absolvierte er ab 1920 eine Banklehre und spielte bei den Würzburger Kickers. In den 1920er Jahren lebte in Wien, studierte an der Maxschule, wo er Heiner Dikreiter kennenlernte, und war dann Angestellter bei den Stadtwerken. 1933 wurde er als erster Sozialdemokrat aus dem Dienst entlassen. Bis 1945 war er als Prokurist Mitarbeiter der Fa. Elektro-Bär. Da er hier während des Zweiten Weltkrieges wichtige Aufträge versehen musste, wurde er nicht zum Wehrdienst herangezogen. Auf Vermittlung von Adam Stegerwald wurde Kern 1945 zum Direktor des Überlandwerkes Unterfranken bestellt.
Politische Laufbahn
Für die SPD saß er von 1946 bis 1948 im ersten Stadtrat nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem Freund Hannsheinz Bauer. Beide staffierten den ersten Stadtrat mit Tischen und Stühlen aus, die er im zum ÜWU gehörenden Säge- und Überlandwerk in Hofheim/Ufr. fertigen ließ. Dank seiner Initiative konnte bereits am 15. September 1945 im zerstörten Würzburg beim ehemaligen Gebäude des Überlandwerkes in der Wallgasse eines der ersten Richtfeste überhaupt gefeiert werden. Dessen Wiederaufbau war im Sommer 1946 vollendet.
Vorstand der Überlandwerk Würzburg AG
Zu Kerns größten Verdiensten gehört zweifelsohne der Kauf eines neuen Baugeländes an der Bismarckstraße und die Errichtung des Verwaltungsgebäudes der Überlandwerk Würzburg AG, deren 1. Vorsitzender des Vorstandes er von 1945 bis 1971 war.
Ehrenamtliches Engagement
Er organisierte die Wiedergründung des Deutscher Alpenverein in Würzburg und wurde später deren Ehrenmitglied. Er war Vorsitzender des akademischen Hilfswerks, der das Haus Berlin finanzierte. Er war seit 1962 lange Zeit zweiter Vorsitzender des Verschönerungsverein Würzburg e.V. und Mitglied im Theaterbauverein e.V..
Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)
- 1959: Ehrensenator der Universität Würzburg
- 1982: Silberne Stadtplakette
- Bundesverdienstkreuz am Bande
Letzte Ruhestätte
Josef Kern wurde im Familiengrab auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt.
Siehe auch
Quellen
- Nachruf von Hansheinz Bauer im Mitteilungsblatt des Würzburger Alpenvereins
- Personenmappe im Stadtarchiv Würzburg
- Friedhofsführung von Willi Dürrnagel