Hannsheinz Bauer

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Hannsheinz Bauer (* 28. März 1909 in Wunsiedel/Oberfranken; † 18. Juli 2005 in Würzburg) war deutscher Politiker, einer der „Väter des Grundgesetzes“ und informeller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur am Realgymnasium in Würzburg studierte er bis 1933 Jura in München und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und, da er sein Studium aufgrund seiner jüdischen Herkunft als politisch Verfolgter abbrechen musste, nahm danach eine kaufmännische Tätigkeit in der Bank- und Automobilbranche auf. Am 1. Februar 1946 nahm er die Arbeit als Referent für das Bevölkerungswesen in der Würzburger Stadtverwaltung wieder auf.

Politischer Werdegang

Mit 21 Jahren trat Bauer 1930 der SPD bei. Er engagierte sich von 1930 bis 1933 in der Sozialistischen Studentenschaft und war Vorsitzender des Deutschen Republikanischen Studentenbundes in Würzburg. 1945 beteiligte er sich am Wiederaufbau der SPD.

Abgeordneter

Bayerischer Landtag

Ab 2. Juli 1946 war Bauer Mitglied der Bayrischen Verfassunggebenden Landesversammlung und somit an der Ausarbeitung der Verfassung Bayerns beteiligt. Von 1946 bis zu seiner Mandatsniederlegung am 6. September 1953 war er Mitglied des Bayerischen Landtages.

Bundestag

Bauer war 1948 und 1949 Mitglied des Parlamentarischen Rates. Danach gehörte er dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1972 an. Dort war er vom 22. Februar 1967 bis 1969 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. Bauer war das letzte noch lebende Mitglied des Parlamentarischen Rates.

Europarat

Bauer gehörte der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an. Von 1972 bis 1973 war er deren Vizepräsident, nachdem er schon von 1960 bis 1973 Vorsitzender des Geschäftsordnungsausschusses gewesen war.

Spionagetätigkeit für die DDR-Staatssicherheit

Nach dem Rosenholz-Bericht des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen von 2007 zählt Hannsheinz Bauer zu jenen Abgeordneten des Deutschen Bundestages, zu denen die Hauptverwaltung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR offenbar direkte Beziehungen unterhalten hat. Bauer wurde dort von 1960 an von der HV A als IM „Volk“ bezeichnet. Zu den gelieferten Informationen zählten Protokolle von Ausschusssitzungen des SPD-Parteivorstandes, des Arbeitskreises Rechtswesen und Sitzungsprotokolle des Europarates von 1972.

Ehrungen und Auszeichnungen

Posthume Würdigung

Nach Bauer wurde der Sitz des SPD-Bezirksverbandes benannt, das Hannsheinz-Bauer-Haus in Würzburg.

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