Herrschaft Reichelsberg

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Die Herrschaft Reichelsberg bestimmte ab dem 13. Jahrhundert die Geschicke im südlichen Landkreis Würzburg.

Geschichte

Reichelsberg wird um 1230 in einem Schiedsgericht als Besitz der Brüder Gottfried und Konrad von Hohenlohe–Brauneck genannt. Mit Baldersheim, Burgerroth, Bieberehren und Buch waren die Veste und die Herrschaft Reichelsberg ein Lehen des Hochstifts Bamberg.

1314 teilt Andreas von Brauneck dem Bischof Wulfing von Bamberg mit, dass er die Burg Reichelsberg seiner Gattin Offemi verschrieben habe. Mit dem Erlöschen der Linie Hohenlohe–Brauneck zieht das Hochstift Bamberg das vermannte Lehen ein.

Hochstift Würzburg

1390 tauschte Bischof Lamprecht von Bamberg Burg und Herrschaft Reichelsberg gegen Güter in Oberfranken mit Bischof Gerhard von Schwarzburg in Würzburg. Bischof Johann I. von Egloffstein belehnte 1401 Konrad von Weinsberg, den Erbkämmerer des Hl. Römischen Reiches, mit Reichelsberg. Ihm folgte sein Sohn Philipp der Ältere nach, der bis 1503 residierte. Unter dessen Herrschaft wurde 1477 Reinhardt Truchseß von Baldersheim Amtmann auf Reichelsberg. Mit Philipp dem Jüngeren starb die männliche Linie der Weinsberger 1516 aus. Dadurch kam Reichelberg an Katharina Gräfin von Königstein geb. von Weinsberg, welche die Burg mit vielen anderen Besitzungen 1521 an das Hochstift Würzburg um 49.300 Goldgulden verkaufte. Reichelsberg wurde nicht mehr belehnt. Fürstbischof Konrad II. von Thüngen richtete Reichelsberg als Amtssitz ein und setzte Georg von Rosenberg als neuen Amtmann auf die Burg.

Bauernkrieg

Im Bauernkrieg 1524/25, der größten politisch-sozialen Massenbewegung der deutschen Geschichte, war Reichelsberg das Ziel der aufrührerischen Bauernscharen. Am Samstag nach Ostern, dem 22. April 1525, stürmten sie mit den Bürgern von Aub die Veste, plünderten die großen Getreidevorräte und steckten die Gebäude in Brand. Die Bauern waren auf wenig Widerstand gestoßen, denn Amtmann Georg von Rosenberg hatte die Burg wegen der drohenden Übermacht der Bauern mit seinen Leuten verlassen. Am 17. Juli 1525 reiste Konrad II. von Thüngen an, um das Amt Reichelsberg wieder einzunehmen und den Treueid zu fordern. Die Burg wurde teilweise wieder hergestellt. Amtmann Georg von Rosenberg hatte eine Entschädigung von 2900 Gulden erhalten.

Ende der Herrschaft Reichelsberg

Nach Ausweis der Pfarrmatrikel Baldersheim war das Schloss weiterhin bewohnt. Reichelsberg hatte aber seine Bedeutung verloren. 1669 wurde das Amt Reichelsberg aufgelöst und seine zugehörigen Ortschaften dem Amt Röttingen zugeordnet.

Lehensherren

Amtsherren

Siehe auch

Weblinks

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