Gottfried Hammerich
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P. Dr. Gottfried Hammerich OPraem (* um 1630 in Dittwar bei Tauberbischofsheim; † 15. März 1710) war ab 1692 40. Abt im Kloster Oberzell bis zu seinem Tod.
Leben und Wirken
Mit 17 Jahren ging Hammerich nach Würzburg, um an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zu studieren. Nach seinem Studium legte Hammerich bei den Prämonstratensern im Kloster Oberzell das Ordensgelübde ab. Seine Profess war 1651, vier Jahre später wurde Gottfried zum Priester geweiht. 1653 war er Magister der Philosophie und nach 1655 wurde er bei Vitus Erbermann in Theologie promoviert. Gottfried Hammerich war Pfarrer in Gaukönigshofen, sowie Kuratus in Eichelsee, Prior in Oberzell, Propst im Kloster Unterzell von 1674 bis 1692.
Abt in Oberzell
Am 9. Oktober 1692 wurde Hammerich zum Abt des Prämonstratenserklosters Oberzell gewählt. Hammerich ließ die beiden Seitenmauern der Klosterkirche durchbrechen, Anbauten errichten, Säulen anbringen und die Kirche mit Stuck versehen. Im Westen wurde die Kirche 1696 mit einer neuen Fassade versehen, womit er die Barockisierung der Klosterkirche St. Michael (Oberzell) einläutete. Ab 1699 führte Abt Gottfried einen Streit um die Rückgabe des Klosters Gerlachsheim, das Bischof Friedrich von Wirsberg 1563 aufgehoben hatte, ans Kloster Oberzell einen hartnäckigen Prozess, der durch alle Instanzen bei Kaiser Leopold I. und dem Papst verfochten wurde. Der Erfolg stellte sich jedoch erst sieben Jahre nach seinem Tod ein.
Letzte Ruhestätte
Gottfried Hammerich wurde im Chor der Klosterkirche Oberzell beigesetzt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Gemeindearchiv Gaukönigshofen, Archivar Georg Menig M.A.
- Ludwig K. Walter: Der Lehrkörper der Theologischen Fakultät Würzburg, III. Teil 1, Die Graduierten der Theologischen Fakultät in Würzburg, S. 30
- Helmut Flachenecker u. Stefan Petersen: Personallisten zu Ober- und Unterzell. In: Oberzell – Vom Prämonstratenserstift (bis 1803) zum Mutterhaus der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu, Würzburg, 2006. S. 521–570, hier S.530, 547, 554.