Georg Adam Gutmann
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Georg Adam Gutmann (auch Johann Georg Adam Guthmann) (* 5. Februar 1709 in Untereuerheim; † 1748 [1] in Würzburg) war ein Bildhauer des Barock in Franken.
Familiäre Zusammenhänge
Die Bildhauerfamilie Gutmann war die stärkste Konkurrenz zur Bildhauerfamilie Auwera. Zahlenmäßig wurde diese von der Bildhauersippe Gutmann sogar übertroffen. Den drei Auwerabrüdern Wolfgang, Lukas und Michael standen fünf Bildhauerbrüder unter der Führung von Georg Adam Gutmann entgegen. Seine Brüder waren Johann Georg Gutmann (* 19. September 1711 in Untereuerheim), Martin Gutmann (* 10. Juni 1713 in Untereuerheim), Caspar Gutmann (* 25. November 1719 in Püsselsheim) und Johann Balthasar Gutmann (* 10. August 1723 in Püsselsheim).
Die Herkunft der Bildhauerbrüder Gutmann aus einer Schreinersfamilie zeigt, dass auch in diesem Fall das Schreinerhandwerk Ausgangspunkt, Voraussetzung und Nährboden für die Bildhauerkunst war. Die Gutmann waren vor allem als Zieratenschneider tätig, einer Spielart der Bildschnitzerei, die ein Bindeglied zwischen Schreiner und Bildhauer darstellt.
Leben und Wirken
Georg Adam Gutmann wurde als Sohn des Schreiners Martin Gutmann und dessen Frau Elisabeth in Untereuerheim geboren. Später zog die Familie ins nahe Püsselsheim. Am 20. Februar 1730 heiratete er in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Würzburg Anna Maria Barth(in). [2] Im August 1730 ist Georg Adam Gutmann als Bildhauer in Würzburg nachweisbar. [3] Er hatte zunächst einen schweren Stand gegenüber der übermächtigen Werkstatt des Jacob van der Auwera.
Die Bildhauer Gutmann standen ähnlich wie die Auwera-Brüder in einem mehr oder minder lockeren Werkstattverband. Größere Aufträge, die vor allem in den Jahren 1736 bis 1743 an der Würzburger Residenz getätigt wurden, führten sie gemeinsam aus. Führender Kopf der Arbeitsgemeinschaft war Georg Adam Gutmann. Bis in die zweite Hälfte der 1740er Jahre hinein war die Gutmannwerkstatt neben der Bildhauerfamilie Auwera und Ferdinand Tietz am bedeutendsten in der Zeit des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn.
Kunstwerke in Stadt und Landkreis Würzburg
- Residenz (Alexanderzimmer): Schreibschrank in Zusammenarbeit mit Carl Maximilian Mattern (1738-1742)
- Marienkapelle in Bütthard: Kanzel (1740)
- Katholische Filialkirche St. Burkard und St. Bonifacius in Höttingen: Seitenaltäre (1744)
Einzelnachweise
- ↑ Georg Adam Gutmann muss 1748 gestorben sein, da bereits 1749 seine Frau als Witwe in den Steuerlisten eingetragen ist. (Quelle: Stadtarchiv Würzburg Contributionsrechnung 1739, fol. 134; 1748/49, fol. 119,140)
- ↑ Bischöfliches Matrikelamt Würzburg, Matr. St. Peter 1679-1736, fol. 297, Nr. 18 II.
- ↑ Oberratsprotokoll 29. VIII. 30
Quellen und Literatur
- Felix Mader: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band XII, Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, R. Oldenbourg Verlag München/Wien, Würzburg 1915
- Georg Menth: Die Bildhauerfamilie Auwera in Aub. Aubanusverlag, Wolfratshausen 1987, S. 255 ff.
- Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister: Die fürstbischöfliche Residenz zu Würzburg. Teil 1: Textband. Georg Müller Verlag, München 1923, S. 202-203, Anm. 300 und S. 206-207, Anm. 317 (Digitalisat bei archive.org)