Ehemaliges Universitätsinstitut für Zoologie und Zootomie

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Das Ehemalige Universitätsinstitut für Zoologie und Zootomie war eine wissenschaftliche Einrichtung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Standort

Das ehemalige Institutsgebäude befand sich am Pleicher Ring 10 (ab 1909: Röntgenring 10).

Geschichte

Ehemaliges Institutsgebäude

Schon 1803 hatte der Würzburger Pater Prof. Dr. Joseph Bonavita Blank OFMConv im alten Universitätsgebäude ein zoologisches Kabinett eingerichtet, in dem er neben ausgestopften Tieren auch seine berühmten "Musivgemälde" aus Vogelfedern und anderen Naturmaterialien ausstellte. Noch lange wurde das Fach Zootomie vom Professor für Vergleichende Anatomie vertreten, bis es 1871 unter Prof. Carl Semper zusammengelegt wurde. Ab 1872 war Semper der erste Direktor des Würzburger zoologisch-anatomischen Instituts, in dem er unter anderem die Zoologische Sammlung für Zwecke der Lehre umorganisierte.

Das erweiterte Institut war in der Alten Universität unzureichend untergebracht. So erhielt es 1875 einen Bauplatz am Pleicher Wall, aber erst 1887 bewilligte der bayerische Landtag 177.000 Mark für einen Neubau. Zwei Jahre später, 1888/1889 konnte das erste eigene Institutsgebäude als „“Zoologisch-Zootomisches Institut“ am Ring eröffnet werden. 1906 war der Zusatz ,,Zootomisch" zu eng und entfiel.. Ein Teil der Objekte wurde später ins "Fränkische Museum für Naturkunde" in der Residenz übernommen, dieser Bestand wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde auch das Institutsgebäude zerstört und nach dem Wiederaufbau der Nachkriegszeit vereinfacht wieder errichtet. Ab 1953 wurde eine Lehrsammlung wieder aufgebaut und 1990 ins Biozentrum überführt. Das heutige Gebäude wird u.a. für Beratungsstellen vom Lehrstuhl für Psychologie genutzt.

Professoren (Auszug)

Aktuelle Exponate

Die Sammlung umfasst heute ca. 900 Arten wirbelloser Tiere (ohne Insekten), mehr als 500 Arten Wirbeltiere (Ganzpräparate, Nasssammlungen, Bälge, Skelette, Schädel) sowie ca. 400 Insektenkästen mit Schmetterlingen, Käfern und Hautflüglern.

Heutige Einordnung

1992 eröffneten das Biozentrum und das Theodor-Boveri-Institut.

Die Zoologie umfasst nach einigen Hochschulreformen in Bayern heute die drei Lehrstühle

  • Zell- und Entwicklungsbiologie (Zoologie I)
  • Verhaltensphysiologie und Soziobiologie (Zoologie II)
  • Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie III)

und ist Teil des Theodor-Boveri-Institut der Fakultät für Biologie.

Siehe auch

Quellen

  • Gerhard Krause und Martin Lindauer: Die Zoologie in Würzburg vom Naturalien-Kabinett des Pater Bonavita Blank bis zur Theorie der Chromosomenindividualitat von Theodor Boveri, in: 400 Jahre Universität Würzburg, Peter Baumgart (Hrsg.), Würzburg 1982, S. 629-636

Weblinks

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.