Carl Semper
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Prof. Dr. Carl Semper (auch Karl Gottfried Semper) (* 6. Juli 1832 in Altona; † 29. Mai 1893 in Würzburg) war Naturforscher, Zoologe, Forschungsreisender und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von 1869 bis 1893.
Familiäre Zusammenhänge
Carl Semper war der Neffe des berühmten Architekten Gottfried Semper, der dem Opernhaus in Dresden seinen Namen gab.
Leben und Wirken
Semper studierte an der Technischen Hochschule in Hannover. Als Zoologe und Ethnograph bereiste er 1859 bis 1864 die Philippinen und die Palauinseln und kehrte im November 1865 über Hongkong, Saigon und Ceylon nach Europa zurück.
Professor in Würzburg
Nach seiner Rückkehr habilitierte er sich 1866 an der Universität Würzburg in Zoologie und erhielt hier 1868 einen Ruf auf die Professur für Zoologie und vergleichende Anatomie. Von seiner Reise in die Südsee hatte er viel Material mitgebracht, das er hier bearbeitete. Er machte sich mit Studien über tropische Lebewesen einen Namen und war ab 1872 der erste Direktor des Würzburger zoologisch-anatomischen Instituts, in dem er unter anderem die Zoologische Sammlung für Zwecke der Lehre umorganisierte.
Forschungsgebiete
Verdient machte er sich namentlich durch zahlreiche Studien über die in den Tropen lebenden niederen Tiere, die er durch seinen langjährigen Aufenthalt in der Südsee kennengelernt hatte.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1891 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.
Namensgeber
Nach dem ihm wurde die Wasserschlange Hydrophis semperi benannt, die Sempersche Ruderschlange.
Villa Tabatteldil
Semper ließ in der Rennwegerglacisstraße 8 ein Wohnhaus erbauen, das er Villa Tabatteldil, benannte. Tabatteldil heißt Haus des guten Herrn.
Publikationen (Auszug)
- „Die Philippinen und ihre Bewohner“ (1869)
- „Die Palau-Inseln im Stillen Ocean“ (1870)
- „Die verwandtschaftlichen Beziehungen de gegliederten Thiere“ (1875)
- „Die natürlichen Existenzbedingungen der Thiere“ (1880)
Letzte Ruhestätte
Semper wurde im Ehrengrab der Universität Würzburg auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.
Siehe auch
Quellen
- Thomas Memminger, Würzburgs Straßen und Bauten, 2. Auflage, Gebrüber Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 314