Markuskapelle (Gadheim)
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Die Markuskapelle befindet sich im Ortsteil Gadheim und ist zu erreichen über die Kreisstraße WÜ 3 Veitshöchheim-Güntersleben. Von Veitshöchheim kommend liegt sie als letztes Gebäude auf der linken Straßenseite.
Geschichte
Im Jahre 1301 wird in Gadheim zum ersten Mal urkundlich eine St. Jakobus-Kapelle erwähnt. Weihbischof Johannes Hutter weihte die Kapelle am 16. August 1467 zu Ehren Mariens, des heiliges Kreuzes [1], des Apostels Jakobus dem Älteren und des heiligen Markus. 1666 änderte sich das Patrozinium von Jakobus auf Markus.
1625 wurde wegen einer Pestepidemie innerhalb der Umfassungsmauer ein Friedhof angelegt. Heute ist dort eine Rasenfläche. 1666 wurde der Hl. Markus Patron der Kapelle. 1787 erwarben fünf Bauern aus Waldbüttelbrunn vom Juliusspital Güter in Gadheim. Die neuen Besitzer hatten zwölf Anteile an der Kapelle und mussten monatlich je nach Hofgröße die Betreuung der Kapelle übernehmen. Die Betreuung beinhaltete Mesnerdienste, Glockenläuten, Kirchenschmuck und Reinigung. Diese Regelung galt bis 1969.
1831 wurde Gadheim - zusammen mit Oberdürrbach aus der Pfarrei Veitshöchheim ausgegliedert und eine selbständige Pfarrei. Seit 1976 gehört Gadheim wieder zum Pfarrverband Veitshöchheim.
2001 feierte Gadheim das 700-Jahr-Jubiläum und renovierte das kleine Gotteshaus 2000/2001 innen und außen aufwändig.
Baubeschreibung
Die Markuskapelle ist eine kleine rechteckige Saalkirche mit einem eingezogenen, gerade geschlossenem Chor mit Walmbedachung und einer Grundfläche von ca. 80 m². Sie besitzt einen kleinen Dachreiter mit einer Weltkugel und dem Kreuz auf der Spitze. Im 18. Jahrhundert wurde sie verändert.
Inneneinrichtung
An der Stirnwand des Chors steht seit der Renovierung von 1972 ein spätgotischer Flügelaltar, auf dessen Bildwerke die Menschwerdung und die Erlösung zu sehen sind. Die Bekrönung des Altars zeigt das Auge Gottes, darunter ein Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit in der Form des Gnadenstuhls, welcher von Engeln umgeben ist. Links und rechts davon sieht man die Brustbilder der beiden Apostel Petrus mit dem Schlüssel und Paulus mit dem Schwert.
Das Hauptbild des Altars zeigt die Anbetung der „Heiligen Drei Könige“, zusammen mit der heiligen Familie. Auf den aufklappbaren Innenseiten der Flügel, die das Relief von der Anbetung einrahmen, befinden sich Reliefs der vier heiligen Frauen: Rechts oben die heilige Katharina mit dem Schwert, darunter die heilige Margarete mit dem Drachen auf dem Arm; links oben die heilige Barbara mit dem Kelch, darunter die heilige Odilia als Patronin gegen Augenleiden mit zwei Augen und einem Buch.
Das Gesicht Jesu auf dem Schweißtuch der Veronika, das von zwei Engeln getragen wird, bildet den Mittelpunkt der Predella. Rechts davon sieht man das Wappen des Stephansklosters, zu dem Gadheim einstmals gehörte. Auf der linken Seite kniet Abt Michael Bernhart von St. Stephan (1560-1581) mit einem Bär im Schild, welches als Stifter des Altars gilt.
Der Zelebrationsaltar aus rotem Sandstein wurde am 1. Dezember 1972 von Weihbischof Alfons Kempf geweiht.
Der Chorbogen ist mit verschiedenen Ornamenten bemalt. Das Echter-Wappen, das sich auf der dem Altar zugewandten Seite befindet, weist auf die Erbauung der Kapelle in ihrer heutigen Gestalt zu Zeiten des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn hin.
Auf der linken Seite des Langhauses hängt ein Bild des heiligen Brunos, welches sich bis zur Renovierung der Kapelle in den Jahren 1971/72 in einem Altar im Chor befand. Es stammt wahrscheinlich um 1750 in der Kartause Engelgarten.
Weitere Kunstschätze der Kapelle sind eine „Maria vom guten Rat“, ein Bild mit dem Gekreuzigten (um 1800) und ein graues Prozessionskreuz.
Unterfränkischer Jakobsweg
Die Kapelle liegt am „Unterfränkischen Jakobsweg“. Dies bezeugt eine eingelassene Muschel im Zugangsweg.
Einordnung
Die Markuskapelle gehört seit dem 1. Juli 1983 zur Kuratie Hl. Dreifaltigkeit im Pfarrverband Veitshöchheim.
Zugang
Die Kapelle ist werktags abgeschlossen. Besucher können sich gegenüber im Hof Kauppert melden und den Schlüssel holen.
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Gadheim |
Quellen und Literatur
- Die Kirchen der Gemeinde Veitshöchheim. Hrsg.: Kath. Pfarramt Veitshöchheim, Kunstschätzeverlag, 1. Auflage 2004, ISBN: 3-934223-14-1
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Veitshöchheim, Nr. D-6-79-202-35