Mainfranken Theater

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Mainfranken Theater
Mainfranken Theater

Das Mainfranken Theater Würzburg ist das größte unterfränkische Theater und befindet sich in der Altstadt. In ihm finden Opern, Operetten, Musicals, Schauspiele, Tanzdarbietungen und Konzerte statt. Intendant ist seit 2016 Professor Markus Trabusch. Es handelt sich um ein Dreispartenhaus. Die Spielzeit wird jährlich Anfang September mit dem Theaterfest eröffnet.

Geschichte

Vom Stadttheater zum Mainfranken Theater

Nachdem das Stadttheater ausschließlich aus dem Etat der Stadt Würzburg finanziert worden war, das Theater aber Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung anlockte, erhob sich die Frage, ob künftig ein Dreispartenhaus allein von der Stadt getragen werden kann oder andere Geldgeber die Finanzierung unterstützen könnten. Nachdem zunächst einige Stadtrandgemeinden und auch der Landkreis Würzburg und der Bezirk Unterfranken Beteiligungsbereitschaft signalisierten, wurde der Name der Spielstätte geändert. Nach einer bereits 1999 erfolgten Umbenennung des Stadttheaters in „Mainfrankentheater Würzburg“ [1] wurde im Zuge des 200jährigen Bestehens das Theater 2004 in Mainfranken Theater umbenannt. Das Theater präsentiert sich gegenwärtig als Dreisparten-Betrieb und prägt trotz zurückliegender Sparmaßnahmen und Fast-Schließungen das kulturelle Leben der Stadt Würzburg und Mainfrankens entscheidend mit.

Historische Abbildungen

Erweiterung und Sanierung 2018 - 2026

Im Sommer 2018 begannen die Arbeiten zur Erweiterung und Sanierung des Mainfranken Theaters. Der erste Bauabschnitt umfasst den Neubau eines Kopfgebäudes mit einer Spielstätte, genannt „Kleines Haus“ (Theatersaal mit 330 Sitzplätzen), Foyerflächen, Ballettraum, Probebühnen und einer eigenständigen Gastronomie. Zunächst wurde eine Baugrube am Vorplatz ausgehoben, wo der Erweiterungsbau mit einer zweiten Spielstätte entstehen soll. Für die Baugrube wurden bereits die Platanen gefällt. Die Skulptur Makrokern 170 musste auch weichen. Sie soll entweder an einen anderen Platz versetzt oder versteigert werden. [2]

Am 22. September 2019 fand die Grundsteinlegung für den neuen Kopfbau des Mainfranken Theaters statt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach von einer „der denkwürdigsten und herausragendsten Grundsteinlegungen der letzten Jahre“, von denen es in Würzburg eine Menge gab. [3]

Der Rohbau für den neuen Erweiterungstrakt mit dem künftigen Kleinen Haus wurde am 20. April 2020 termingerecht fertiggestellt. [4] Der im Sommer 2020 begonnene zweite Bauabschnitt umfasst die Sanierung und Erweiterung des vormaligen Bestandsgebäudes mit dem Großen Haus (Theatersaal mit zukünftig rund 640 Sitzplätzen, mit Vollbühne und Orchestergraben) und Backstage-Bereich, dem ergänzenden Neubau eines Orchesterprobesaal und einer Kostümwerkstatt und weiteren Theaterfunktionsbereichen.

Die aktuelle Kostenermittlung lag im Jahre 2018 bei 65 Millionen Euro. [5] [6] Im September 2020 musste Kulturreferent Achim Könneke den Mitgliedern des Werkausschusses Mainfrankentheater mitteilen, dass sich die Sanierungskosten des Theaters von den ursprünglich beschlossenen 71,65 Millionen Euro auf jetzt geschätzte 85 Millionen Euro erhöhen werden. Gleichzeitig mit der Erhöhung der Baukosten von 15,9% wird sich damit auch der Anteil der Stadt Würzburg erhöhen, der nicht von öffentlichen Fördermitteln gedeckt wird und derzeit bei 11,4 Millionen Euro liegt. [7]

Außenansichten

Innenansichten

Im Mai 2021 wurde bekanntgegeben, dass die Sanierung des Mainfranken Theaters wahrscheinlich deutlich teurer wird als erwartet – und das „Große Haus“ wird später fertiggestellt als bislang angenommen. Demnach sind für die Sanierung nun insgesamt 96,5 Millionen Euro prognostiziert. Dabei war die ursprüngliche Kostenschätzung im September 2020 bereits von 71,6 Millionen Euro auf etwa 85 Millionen Euro korrigiert worden. Der städtische Eigenanteil verdreifacht sich von 11 Millionen Euro auf knapp 31 Millionen. Als maßgeblichen Grund für die erneute Kostenkorrektur nennt das Theater gestörte Bauabläufe und deutliche Verzögerungen in der Terminplanung. Das große Haus wird damit voraussichtlich erst 2024 den Betrieb aufnehmen können. Eigentlich war der Start dort für die Spielzeit 2022/23 angedacht. [8]

Über das Vermögen des ursprünglich für die Objektplanung verantwortlich zeichnenden und nun ausgeschiedenen Architekturbüro PFP Planungs GmbH wurde am 1. Juli 2022 vom Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Bedingt durch dieses Insolvenzverfahren und der mangelhaften Performance bei der Planung und Umsetzung des Projektes der Würzburger Theatersanierung wurde der PFP Planungs GmbH durch den Bauherrn gekündigt. Es wurde dabei zunächst sichergestellt, dass es zu keinem Baustillstand kam, bis ein neues Planungsbüro die Arbeit aufnehmen konnte. Dies ist gelungen. Ergänzend hatte sich PFP vertraglich verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2022 den ersten Bauabschnitt (Neubau) bis zur Nutzungsaufnahme zu führen und im zweiten Bauabschnitt zumindest die Rohbauphase abzuschließen. Beide Ziele wurden klar verfehlt. Nun wurde das Kapitel PFP Planungs GmbH zum 31. Dezember 2022 endgültig beendet.

Wie im September 2022 bekannt wurde, wird die Sanierung des künftigen Staatstheaters zumindest für das Bestandsgebäude länger dauern als bislang vorgesehen – und die Kosten stiegen erneut. Von 103 Millionen Euro war zuletzt die Rede. Auf die Eröffnung des Neubaus des Kopfgebäudes sollte das jedoch keinen Einfluss haben. Die „zwingend erforderlichen Teilleistungen bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Theaterneubaus im Herbst“ sollte der jetzige Architekt laut Terwey noch erbringen. Der Herbst war da, die neue Spielzeit begann am 2. Oktober. Das Schauspiel soll zur neuen Spielzeit auch wieder in der Blauen Halle in der Dürrbachau, der Ausweichspielstätte des Theaters während der Bauzeit, starten. Aktuell plant das Theater jedoch, bis zur zweiten Spielzeithälfte mit dem Schauspiel in das Kleine Haus im Kopfgebäude ziehen zu können. [9]

Das Schweinfurter Architekturbüro FMP design engineering GmbH zeichnet ab Januar 2023 für den Bau und die Sanierung des Mainfranken Theaters verantwortlich. Aufgabenschwerpunkte sind dabei die Vervollständigung und Aktualisierung der bereits vorliegenden Planung, die Vorbereitung und Mitwirkung bei anstehenden Vergabeverfahren sowie die Überwachung und Koordinierung der noch ausstehenden Bauleistungen.

Am 2. Dezember 2023 wurde das Kleine Haus - mit dreieinhalb Jahren Verspätung - mit einem Festakt in Betrieb genommen. Damit wurde die neue Spielstätte mit der Schauspielbühne für 330 Gäste, dem Ballettsaal und zwei Probebühnen ist eröffnet. [10]

Betrieb während der Bau- und Sanierungsphase

Bis zur coronabedingten Schließung im Frühjahr 2020 ging der Betrieb im großen Haus weiter. Für die Spielzeit 2020/21 und 2021/22 werden neben dem neuen Kleinen Haus verschiedene Außenspielstätten genutzt. Für große Produktionen steht die Theaterfabrik Blaue Halle zur Verfügung.

Staatstheater

Im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder unterzeichneten Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sowie Oberbürgermeister Christian Schuchardt am 3. November ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Mainfranken Theaters Würzburg. Vereinbart wird darin unter anderem, den staatlichen Zuschuss zu den Betriebskosten sukzessive zu erhöhen und die städtische Bühne perspektivisch mit der Wiedereröffnung seines sanierten und erweiterten Hauses zur Spielzeit 2022/23 zum Staatstheater aufzuwerten.

Bereits für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 soll die staatliche Förderquote von derzeit 35 Prozent – das entspricht 5,5 Millionen Euro – auf 40 Prozent der Zuschüsse zu den Betriebskosten steigen. Im Haushaltsjahr 2021 will der Freistaat 45 Prozent des Theaterbetriebsfehlbedarfs decken. Nach Wiedereröffnung der sanierten und erweiterten Bühne sollen die staatliche Förderquote und der städtische Zuschuss gleich hoch sein, wobei ein Förderbetrag von jeweils 9,8 Millionen Euro – das entspricht den städtischen Ausgaben in der Spielzeit 2018/19 – nicht unterschritten werden soll. Außerdem wurde vereinbart, dass die zusätzlichen Mittel nach Abschluss der derzeitigen Generalsanierung hauptsächlich der künstlerischen Qualität der Theaterarbeit zugutekommen sollen.

Nach München, Nürnberg und zuletzt Augsburg ist Würzburg künftig die vierte Stadt in Bayern mit einem Staatstheater. Im Gegensatz zu anderen Theaterstandorten wird mit dem Eckpunktepapier keine Änderung der Trägerschaft und Rechtsform angestrebt.

Spielstätten und Platzangebot

  • Das Große Haus bietet Platz für 739 Zuschauer. Die Bühne hat eine Portalbreite von zwölf Metern und ist mit einem Orchestergraben und einer Drehbühne ausgestattet. Dieser Bereich wird während der Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 saniert)
  • Die Spielstätte Kammerspiele verfügt über 92 Sitzplätze. Hier sitzen die Zuschauer sehr nah am Geschehen. Zukünftig werden die kleineren Produktionen im neuen Kleine Haus (330 Plätze) aufgeführt.
  • Die Theaterfabrik Blaue Halle in der Dürrbachau steht während der Sanierung des Großen Hauses für die größeren Produktionen wie Opern zur Verfügung und bietet 500 Zuschauerplätze.

Intendanten ab 1999

Ehrungen und Auszeichnungen

Mit der Inszenierung des Theaterstücks In Schrebers Garten nach einem Roman von Klaas Huizing, erhielt das Theater den höchstdotierten Preis der Bayerischen Theatertage 2011. Die Faust-Interpretation Junger Klassiker - Faust Short Cuts in einer Inszenierung von Nele Neitzke wurde bei den 33. Bayerischen Theatertagen 2015 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Ehrenmitglieder

Damals und heute

Früherer Ludwigsbahnhof und die Situation im Jahre 2023.

Kontakt

Mainfranken Theater Würzburg
Theaterstraße 21
97070 Würzburg
Telefon: 0931-3908-0
Telefax: 0931-3908-100

Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Freitag: 10 Uhr bis Vorstellungsbeginn
  • Samstag: 10 bis 14 Uhr und 17 Uhr bis Vorstellungsbeginn
  • Sonn­- und Feiertage: Eine Stunde vor jeder Vorstellung bis Vorstellungsbeginn
  • An vorstellungsfreien Tagen ist das Kassenpersonal bis 19 Uhr vor Ort; an vorstellungsfreien Sonn- und Feiertagen bleibt die Theaterkasse geschlossen.

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Mainfranken Theater


Parkplätze

Parkplätze befinden sich im Parkhaus Theater unmittelbar hinter dem Theater und auf dem Residenzplatz vor der Residenz.

Theaterstiftung

Über die Bereitstellung jährlicher Zuschüsse will die Mainfränkische Theaterstiftung den Fortbestand des Mainfranken Theaters Würzburg als einzigem Dreispartenhaus in der Region langfristig sichern. Gespeist werden diese Zuschüsse aus Zinserträgen des Stiftungsvermögens sowie den bei der Theaterstiftung eingehenden Spenden. Die Spenden werden ausschließlich für den gemeinnützigen Stiftungszweck verwendet, also spätestens im folgenden Jahr der Zuwendung an das Theater ausgeschüttet.

Bis Ende des Jahres 2010 konnte die Theaterstiftung das Mainfranken Theater bereits mit insgesamt fast 1,2 Mio. Euro fördern, die unmittelbar der künstlerischen Arbeit zu Gute kamen. [11]

Siehe auch

Pressespiegel

Weblinks

Einzelnachweise

Kapitel Geschichte basiert auf: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Von Peter Moser, Babenberger Verlag, Bamberg 1999, ISBN: 3-933469-03-1

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