Robert Rackowitz
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Robert Rackowitz (* 1926 in Garitz bei Bad Kissingen; † 9. August 2001 in Würzburg) war katholischer Geistlicher und Pfarrer von St. Georg in Tückelhausen, St. Bartholomäus in Acholshausen und St. Laurentius in Darstadt.
Leben und Wirken
Als Kilianist besuchte Rackowitz das humanistische Gymnasium in Würzburg, musste im Zweiten Weltkrieg Luftwaffenhelfer werden und geriet in amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft. An der Universität Würzburg studierte Robert Rackowitz Philosophie und Theologie. Am 18. Juli 1954 wurde er von Bischof Julius Döpfner in Würzburg zum Priester geweiht. Als Kaplan war er von 1954 bis 1956 in Bütthard und Aschaffenburg-Sankt Michael im Einsatz. 1956 wechselte er nach Wiesentheid.
Pfarrer in Tückelhausen, Acholshausen, Hohestadt und Darstadt
Am 8. Mai 1961 übernahm Rackowitz das Amt des Pfarrers von Tückelhausen, Acholshausen und Hohestadt. 1970 wurde er zum Prokurator [1] des Dekanats Ochsenfurt ernannt.
Auf seine Initiative hin wurde in die ehemaligen Gebäude des Klosters Tückelhausen das Kartäusermuseum integriert und 1991 von ihm eröffnet. 1993 übernahm er auch die Pfarrei St. Laurentius in Darstadt. 1997 ging die Trägerschaft des Kartäusermuseums an das Bistum Würzburg über.
Einsatz für Onghers Bild
Nach der Säkularisation wurde das Hochaltarblatt „Kreuzabnahme Christi“ von Oswald Onghers von dem im Dienst der neuen bayerischen Behörden stehenden Maler Johann Christoph Fesel, einem gebürtigen Ochsenfurter mit einer Vorliebe für Onghers, als Bereicherung der Kunstsammlung des Kurfürsten ausgewählt. Daher gelangte es im April 1804 nach München, kam dort aber nur ins Depot des Museums und geriet in Vergessenheit.
Mitte der 1960er Jahre war zu erfahren, dass das Altarbild von Oswald Onghers noch immer, unzugänglich für die Öffentlichkeit, im Depot der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München lagerte. Pfarrer Rackowitz kämpfte nach Bekanntwerden dieser Tatsache 30 Jahre lang um die Rückgabe des Kunstwerkes an den angestammten Platz in St. Georg. Seine Mühe lohnte sich: Die damals entfernte obere und untere Randpartie (heute noch sichtbar) wurde ergänzt und das Bild mit finanzieller Hilfe des Kunstreferats der Diözese Würzburg restauriert. Dann kam es am 4. Juni 2000 als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlung wieder hier her zurück - nach 196 Jahren. [2]
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1988: Bayerische Denkmalschutzmedaille des Landesamtes für Denkmalpflege
- Am 14. Mai 1991 erhielt Pfarrer Rackowitz für seine Museumsinitiative den Kulturpreis der Stadt Ochsenfurt.
- 1993: Bundes-Verdienstmedaille
- 1996: Liborius-Wagner-Medaille der Diözese Würzburg
Letzte Ruhestätte
Pfarrer Rackowitz wurde am 13. August 2001 in Bad Kissingen im Parkfriedhof begraben.
Publikationen
- Robert Rackowitz: Ehemalige Kartause „Cella Salutis” Tückelhausen - Rundgang durch Klosteranlage und Klosterkirche. Hrsg.: Kath. Pfarramt St. Georg, Tückelhausen 1972
Siehe auch
- St. Georg (Tückelhausen)
- St. Johannes der Täufer (Hohestadt)
- St. Bartholomäus (Acholshausen)
- St. Laurentius (Darstadt)
- Kartäusermuseum
Quellen
- Directorium der Diözese Würzburg, August 2015
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Der Prokurator ist für die geordnete Buchhaltung der Dekanatskasse verantwortlich. Er mahnt die Kirchengemeinden, wenn sie nicht rechtzeitig die Spendengelder einzahlen, die er an die Diözese weiterleiten muss. Er überweist Beträge, die vom Dekan angewiesen werden. Er selbst ist nicht verfügungsberechtigt über das Geld, das er verwaltet.
- ↑ Infotafel in der Klosterkirche Tückelhausen