Paradepost

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Ehemaliger Südflügel der Paradepost am Paradeplatz
Ehemaliger Südflügel der Paradepost Ecke Paradeplatz/Ebracher Gasse
Ehemaliger Südflügel der Paradepost in der Ebracher Gasse

Das Post-, Telegrafen- und Fernmeldeamt, später einfach Paradepost genannt, war seit 1906 gegenüber der Rückseite des Kiliansdoms das dominierende Gebäude des Paradeplatzes.

Geschichte

Die Postverwaltung kaufte das Gelände des ehemaligen Domherrnhofs Kurie Rödelsee 1906 als neuen Standort der Oberpostdirektion Würzburg. (Die „Stadtpost“ befand sich zuvor schon in der Hofstraße 6 [1]). Das Postgebäude wurde 1923 errichtet. Ein großzügiger Eingangsbereich mit drei spitzbogigen Durchgängen wies zum Paradeplatz. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Gebäude zerstört und danach verändert wieder aufgebaut. Das Bauwerk beherbergte zu Zeiten der Deutschen Bundespost ab den 1950er Jahren bis zur Privatisierung 1990 das Würzburger Hauptpostamt 1 und das Fernmeldeamt Würzburg. Nach der Privatisierung der Deutschen Bundespost ging das Gebäude in den Besitz der Deutsche Telekom AG über und war jahrelang Hauptsitz der Niederlassung Würzburg/Bad Kissingen bzw. später der Niederlassung Würzburg/Bad Kissingen/Bamberg. Durch Umstrukturierungen innerhalb des Konzerns Deutsche Telekom AG verlor der Standort jedoch zusehends an Bedeutung. Geschäftsbereiche wurden verlegt bzw. zentralisiert. Das Gebäude wurde dann an eine private Vermögensgesellschaft veräußert.

Nutzung des Gebäudekomplexes bis 2020

Im Erdgeschoss unter den Arkaden befand sich bis zum 14. Dezember 2020 eine Postfiliale mit Postbankdienstleistungen. [2] Der Rest des Gebäudekomplexes wird nur noch teilweise von der Deutschen Telekom AG genutzt und beherbergt die Vermittlungsstelle für den Anschlussbereich 5 (Mitte). Größte Mieter des Gebäudes waren die Universität Würzburg und die Würzburger Dolmetscherschule. Im Erdgeschoss des ehemaligen Fernmeldeamtes befand sich eine Filiale der Österreichischen Oberbank AG. Nach einem Umbau wurde dort im Oktober 2020 das Wirtshaus am Dom eröffnet.

Der Investor „FV Parade-Invest GmbH“ aus Frankfurt am Main hat den gesamten Gebäudekomplex der Paradepost gekauft und plante bereits 2018 dort unter anderem die Verlegung der Postfiliale, Gastronomie, ein Studentenwohnheim und Büroflächen. [3] Einziehen soll in den Flügel an der Hofstraße das Nürnberger Franchiseunternehmen „L’Osteria“. Der Flügel an der Ebracher Gasse wurde zugunsten eines Neubaus für ein 200-Betten-Hotel abgerissen. Das dort an der Fassade vorhandene Phönix-Mosaik aus dem Jahre 1957 von Julius Bausenwein soll erhalten werden. Das ehemalige Postamt 1 zog im Januar 2021 in kleinerer Form in die Spiegelstraße um. [4]

Abriss des Südflügels und Hotel-Neubau

Zukünftiges Motel One-Hotel am Paradeplatz (© Geisel Architekten BDA / FAMILYVALUE)

Nachdem im Dezember 2020 der Stadtrat den Weg freigemacht hatte für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für ein Hotel am Paradeplatz und am 11. Mai 2021 der Bau- und Ordnungsausschuss für das Vorhaben die Baugenehmigung erteilt hatte [5], begannen die Abrissarbeiten am Südflügel. Gebaut wurde nach einem Entwurf des Würzburger Büros Geisel-Architekten an Stelle des früheren Südflügels ein Haus mit rund 230 Zimmern und Gastronomie im Erdgeschoss. Die Würzburger hatten sich in einem von der Stadtbildkommission empfohlenen Gestaltungswettbewerb gegen ihre drei Mitbewerber aus Würzburg, Frankfurt am Main und Dresden durchgesetzt. Der Entwurf erhielt sowohl in der Sitzung der Stadtbildkommission wie auch in einer Stellungnahme des Stadtheimatpflegers Hans Steidle lobende Worte.

Der Bestandsbau wurde in weiten Teilen zuvor abgetragen und mit fast identischem Grundriss rund um den sogenannten Taubenhof auf fünf Stockwerken wieder aufgebaut. Betreiber ist die Motel One-Hotel-Kette, im Erdgeschoss betreibt die Franchise-Kette „L'Osteria“ ein Restaurant. Die Hotel-Eröffnung war am 24. Juli 2023[6] [7]

Bildergalerie der Abrissarbeiten des Südflügels

Kunstwerke

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Werner Baumbach: Zur Postgeschichte Würzburgs - Die Oberpostdirektion Würzburg von 1920 bis 1943. In: Post- und Telekommunikationsgeschichte. Heft 1-1997, Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikation e.V., Frankfurt 1997, S. 74 ff.

Einzelnachweise

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