K.St.V. Walhalla Würzburg
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Die Katholische Studentenverein Walhalla ist mit dem Gründungsjahr 1864 die älteste der Würzburger katholischen Studentenkorporationen und Mitglied im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV).
Geschichte
Im Herbst 1864 tagte in Würzburg die „Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands“ (Katholiken-Versammlung), der Vorläufer der heutigen Katholikentage. Diese empfahl die Gründung katholischer Studentenkorporationen, wie sie an anderen Universitäten, wie z.B. Berlin, München, Bonn und Breslau, schon bestanden. Daraufhin beschloss der „Theologenbund“, der bereits ein Jahr zuvor auf Veranlassung von Pfarrer Michael Beckert gegründet worden war, sich auf eine breitere Grundlage zu stellen. Am 14. November 1864 konstituierte er sich als „katholische Studentenverbindung“ neu, vereinigte sich mit einer Studentengesellschaft, der auch Nichttheologen angehörten, und nannte sich „Liga“ und trat dem Würzburger Bund bei. Statt des viel angefeindeten Namens „Liga“ wählte der Verein am 7. Januar 1865 den Namen „Walhalla“.
Im Jahr 1904 beschloss die Generalversammlung der „Walhalla“ den Bau eines speziell für die Bedürfnisse der Verbindung konzipierten eigenen Korporationshauses und erwarb hierzu ein Grundstück am linken Mainufer unterhalb des „Käppele“. Das von dem Architekten und Kulturtheoretiker Paul Schultze-Naumburg [1] entworfene Verbindungshaus wurde am 22. Juli 1907 zur Benützung übergeben. Der Verein war zu dieser Zeit auf über 600 Mitglieder angewachsen.
Durch einen Erlass des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei im Reichsinnenministerium Heinrich Himmler wurde die „Walhalla“ 1938 zur staatsfeindlichen Organisation erklärt, der Verein aufgelöst und ihr Vermögen eingezogen.
Nach der allmählichen Sammlung der Walhallanen in der Nachkriegszeit musste erst das Haus zurückgewonnen werden, welches den Bombenangriff auf Würzburg verhältnismäßig unbeschädigt überstanden hatte. Am 11. August 1948 gelang die Rückübertragung des Walhalla-Hauses, allerdings dauerte es noch bis September 1950, bis die Rotkreuzklinik, die nach dem Luftangriff dort untergebracht worden war, das Haus wieder räumte.
Bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wuchs der Verein, nach einem Tief zwischen 1968 und 1975, wieder deutlich an. Das Tief erklärt sich aus der im Zuge der 68er-Revolten veränderten Haltung der Studenten gegenüber den als konservativ-reaktionär angesehenen Korporationen und dem damit verbundenen Rückgang der Neueintritte. Dies änderte sich jedoch Ende der 1970er Jahre, so dass die „Walhalla“ 1985 mit fast 60 Aktiven am Ort die größte studentische Korporation an der Universität Würzburg darstellte. Der „Walhalla“ gehörten 2013 rund 270 Mitglieder an.
Couleur
Zunächst rot-weiß-blau. Um eine Verwechslung mit den gleichen Farben des Würzburger Corps „Rhenania“ zu vermeiden, wählte man schließlich rot-weiß-schwarz.
Wahlspruch
Der Wahlspruch lautet: „Pro fide et patria!“ (für Glaube und Vaterland).
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
- Joseph Adam Gustav Hergenröther (1824-1890), Professor und Kurienkardinal
- Hermann Schell (1850-1906), Theologe und Philosph
- Franz Hettinger (1819-1890), Theologe und Professor, Ehrenmitglied 1863
- Friedhelm Hofmann, Bischof, Ehrenmitglied seit 2015
- Maximilian von Sachsen (1870-1951), Ostkirchenforscher
- Hanns Seidel, bayerischer Ministerpräsident von 1957–1960
- Hubert Frohmüller, Ordinarius und Ehrenphilister
Kontakt
- K.St.V. Walhalla zu Würzburg
- Mergentheimer Straße 32 - 34 a
- 97082 Würzburg
- Telefon: 0931 - 72138
Siehe auch
Weblinks
- Internetseiten der Walhalla Würzburg
- Main-Post: Älteste katholische Verbindung in Franken (19. Juni 2014)
Einzelnachweise
- ↑ Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316, S. 269