Johannes Reinmöller
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Prof. Dr. Johannes Albert Reinmöller (* 25. Mai 1877 in Bebra; † 1. März 1955 in Heidelberg) war Kieferchirurg und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Reinmöller begann 1897 an der Universität Marburg mit dem Studium der Medizin, das er in Gießen und Rostock weiterführte. 1904 legte er in Rostock die medizinische, 1905 die zahnärztliche Staatsprüfung ab und promovierte dort. 1907 gründete er die erste deutsche Privat-Fachklinik für Kieferchirurgie in Rostock. Parallel dazu war er Lektor für Zahnmedizin an der Universität Rostock. Nach der Habilitation wurde er 1909 Privatdozent für Zahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Stabsarzt der Reserve im bayerischen 10. Feldartillerie-Regiment teil. 1917 erhielt er in Rostock den ersten in Deutschland geschaffenen Lehrstuhl für Stomatologie. 1921 folgte Reinmöller einem Ruf an die Universität Erlangen.
Professor in Würzburg
1935 kam er an die Universität Würzburg. Nach einer Auseinandersetzung mit Otto Hellmuth, Gauleiter von Unterfranken, wurde er am 1. April 1938 emeritiert und zog sich auf seinen Landsitz in Ahrenshoop zurück.
Rektor der Universität
Von 1935 bis 1937 war Reinmöller Rektor der Universität. [1]Am Abend des 15. November 1935 schloss (im Zusammenhang mit einer von den Nationalsozialisten am 18. November geplanten Demonstration gegen den Bischof Matthias Ehrenfried) Rektor Reinmöller die Würzburger Katholisch-Theologische Fakultät, welche – nach Protesten und Demonstration durch Theologen (insbesondere Dompfarrer Heinrich Leier) – am 25. November jedoch wieder den theologischen Lehrbetrieb aufnahm. Im Mai 1936 enthüllte er in der Aula der Universität ein Bild von Adolf Hitler in SA-Uniform, das der gebürtige Würzburger Portraitmaler Karl Friedrich Roth geschaffen hatte.
Politische Laufbahn
Reinmöller war ab 1937 Mitglied der NSDAP und stieg innerhalb der SA bis zum Standartenführer auf.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er auf seinem Landsitz im Sommer 1946 verhaftet und nach Russland verschleppt. Nach dreijähriger Inhaftierung, wurde er Weihnachten 1949 nach Deutschland entlassen und lebte zuletzt in Marburg.
Ehrungen und Auszeichnungen
Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Bayerischen Militär-Sanitäts-Orden I. Klasse am Bande des Militär-Max-Joseph-Ordens.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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