Joachim Schlotterbeck
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Joachim Schlotterbeck (* 12. August 1926 in Würzburg; † 16. März 2007 ebenda) war fränkischer Maler von Bildern, Aquarellen und Zeichnungen.
Leben und Wirken
Schlotterbeck wurde in der Würzburger Rotkreuzklinik geboren. Er war der Sohn eines Weingroßhändlers und wuchs in seinem Elternhaus in der Wolframstraße auf. In Marktbreit ging er in das dortige Internat. Dort entdeckten Lehrer sein malerisches Talent und förderten es.
1989 hatte der Würzburger Stadtrat einer Vereinbarung zugestimmt, in der dem bekannten Künstler und Kunstsammler Schlotterbeck bei günstigem Mietzins das Wohnrecht im 200 Quadratmeter großen Dachgeschoss des Falkenhauses auf Lebenszeit zugesichert wurde. Als Gegenleistung war vereinbart worden, dass beim Ableben des Mieters dessen gesamte Kunstsammlung und Wohnungseinrichtung ins Eigentum der Stadt übergeht. Nur hatte Schlotterbeck nie ein derartiges Testament gemacht. Die Kulturreferentin und Juristin Dr. Claudia Strobel stellte später auch fest, dass die Vereinbarung von 1989 überhaupt rechtsunwirksam war. Nach langen Verhandlungen kam es zwischen der Stadt und Schlotterbeck 1997 zu einer neuen Vereinbarung, in der wesentliche Teile von Schlotterbecks Malereien und Kunstsammlungen aufgelistet und in den Vertrag eingebracht wurden. 1998 gelang es, den Künstler, der ohnehin große Teile des Jahres in seinem Haus auf Sizilien lebte, zum Umzug in ein „Penthouse“ in der Plattnerstraße zu bewegen. Damit war der Weg frei, das Falkenhaus für die Stadtbücherei Würzburg bis unter das Dach umzubauen.
Nach einem Schlaganfall im März 2005 blieb eine Körperhälfte gelähmt. Joachim Schlotterbeck konnte nicht mehr malen und die weite Reise in den Süden auf sich nehmen. Am Abend des 16. März starb Joachim Schlotterbeck 2007 in seiner Würzburger Wohnung in der Plattnerstraße.
Beruflicher Werdegang
Auf dem Gut Zur Neuen Welt wurde er von der Impressionistin Gertraud Rostosky auf dem Gebiet der Malerei ausgebildet. Von 1945 bis 1951 war er Schüler an der Münchner Akademie der Bildenden Künstler bei Emil Preetorius. [1] Anregungen für sein Werk erhielt er in seiner zweiten Heimat Sizilien, wo er seit 1951 ein Domizil in Forza d'Argo besaß, in dem er mehrere Wochen im Jahr verbrachte.
Genre
Schlotterbeck malte Stilleben oder Landschaften, Figürliches, Menschen oder auch Katzen. Er schuf Wand- und Bühnenbilder zwischen Realismus und abstrakter Kunst.
Werke in Würzburg (Auszug)
- Die Monate (12 Aquarelle). Neubaustraße (Greisinghäuser)
Ehrungen und Auszeichnungen
Letzte Ruhestätte
Joachim Schlotterbeck fand seine letzte Ruhestätte im Würzburger Hauptfriedhof. Die Urnenbeisetzung fand am 28. März 2007 statt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Fränkisches Volksblatt: „Falkenhaus kann bis unter das Dach umgebaut werden“ (1. Oktober 1998)
- Heinrich Ragaller: Zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 353-373, S. 369 f. (und S. 460)
Weblinks
- Main-Post: „Vor fünf Jahren starb Joachim Schlotterbeck“ (15. März 2012)
- Main-Post: „Ein Künstler und Kunstsammler“ (19. März 2007)
- nummer: „Der Maler Joachim Schlotterbeck (1926–2007)“ (Ausgabe Nr. 25, April 2007)