Heilige Gertrud von Nivelles

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Heilige Gertrud von Nivelles

Die Heilige Gertud von Nivelles OSB (auch Gertrud von Karlburg) (* 626 in Nivelles/Belgien; † 17. März 659 ebenda) war Äbtissin in Nivelles und Gründerin des Marienklosters in Karlburg/Lkr. Main-Spessart.

Familiärer Hintergrund

Sie war die Tochter des austrischen Hausmeiers Pippin I. der Ältere und seiner Frau Iduberga von Nivelles. Gertruds Schwester Begga heiratete später den Herzog von Ansegisel, aus dessen Geschlecht ... 100 Jahre später Kaiser Karl der Große hervorging. Schon als junges Mädchen sollte sie eine standesgemäße Hochzeit eingehen, was sie jedoch vehement ablehnte.

Wirken im Bistum Würzburg

Der Legende nach floh Gertrud deshalb nach Franken und gründete um 738 in Karlburg am Main eine Benediktinerinnenabtei, die der Muttergottes Maria geweiht war. Stimmt dies, dann wäre das Marienkloster in Karlburg eines der ersten Klöster in Mainfranken, das noch vor der Missionierung durch die drei Frankenapostel entstanden ist. Also war die Region um Würzburg schon lange vor 689 christlich. 100 Jahre nach der legendären Gründung trat das Karlburger Marienkloster übrigens im Zusammenhang mit der Gründung des Bistums Würzburg und der Seligen Immina nochmals ins Licht der Geschichte. 742 schenkte Hausmeier Karlmann, unter anderem, das Kloster Karlstadt dem Bistum Würzburg.

Gertrudsage

Nach diesem Intermezzo in Franken kehrte Gertrud in ihre Heimat zurück. Eine Episode in der Vita der Hl. Gertrud berichtet von Schiffsreisenden, die im Auftrag Gertruds unterwegs waren: Als diese auf der Fahrt von einem Meeresungeheuer bedroht wurden, flehten sie Gertrud um Hilfe an und sofort verschwand das Ungeheuer.

Verehrung

In Franken und in Nivelles wird Gertrud von Nivelles als Heilige verehrt. Im Bistum Würzburg stehen einige Kirchen und Pfarreien unter dem Patronat der Hl. Gertrud, so St. Gertraud im Würzburger Stadtteil Innere Pleich. Bis 1749 zog alljährlich die Pleicher Schiffswallfahrt von Würzburg-St. Gertraud über Karlburg nach Neustadt auf den Michaelsberg. Der Würzburger Bischof Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths lenkte ab 1750 diese Gertrud-Wallfahrt auf das neu errichtete Käppele in Würzburg um.

Am 29. Mai 1950 fand nochmals eine St. Gertrud Schiffswallfahrt von St. Gertraud in der Pleich nach Neustadt am Main statt. Neustädter Pfarrer war zu dieser Zeit Anton Vorndran; Pfarrer in der Pleich war von 1947 bis Dezember 1959 der spätere Weihbischof Alfons Kempf.

Am 4. Mai 2019 wurde eine Große Gertraudenwallfahrt der Pfarrei St. Gertraud nach Neustadt am Main veranstaltet. Grund dafür war die Erstnennung des Ortes Neustadt, nicht des Klosters. Megingaud ging 769 zurück nach Rorinlacha, diese Jahresnennung war der Grund für die Feier des 1250-jährigen Bestehens von Neustadt. Dem Wirken der Heiligen Gertraud und dessen Bedeutung für die Gegenwart nachzuspüren war das Ziel. Für die Verbindung nach Würzburg in die Pleich gibt es ein sichtbares Zeichen: Im Lapidarium von Neustadt steht eine bemalte Holzfigur, die Gertraud darstellt. In der einen Hand hält sie ein Modell der Klosterkirche Neustadt. Die Pleicher haben sie den Neustadtern vor rund 300 Jahren geschenkt. [1]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

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