Seliger Megingoz

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Bischof Megingoz
Die Wappen von Megingoz. Mittig das Wappen der Mattonen.
Sarg von Bischof Megingoz in der Kiliansgruft des Neumünsters. Nur der Deckel ist Original.

Der Selige Megingaud bzw. Megingoz oder Meingold (* 710 in Franken; † 26. September 783 in Neustadt am Main) war nach Burkard in der Zeit von 754 (Januar bis März) bis 769 (Januar bis März) der zweite Bischof von Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Es wird vermutet, dass er der begüterten ostfränkischen Familie der Mattonen angehörte. Laut Lorenz Fries war er Graf von Rothenburg ob der Tauber (Zuschreibung erfolgte im 16. Jahrhundert).

Leben und Wirken

Er trat als Mönch ins Kloster Fritzlar ein und knüpfte dort Kontakt zu Bonifatius, Lullus und Sturmius. Ab 742 war er Abt der Klosterzelle zur „Alten Statt“ im Tal von Rorlach/Rorinlacha, das heutige Neustadt am Main.

Bischof von Würzburg

Als Burkard im Jahre 754 als Bischof von Würzburg abdankte, wurde Megingoz von König Pippin dem Jüngeren zu seinem Nachfolger ernannt und von Bonifatius zum zweiten Bischof von Würzburg geweiht. Wie sein Vorgänger beteiligte er sich an den Geschäften des fränkischen Reiches und war oft Teilnehmer auf Reichsversammlungen und Synoden. Im Jahre 755 weihte er die Krypta des Neumünsters in Würzburg.

Megingoz legte sehr großen Wert auf die praktische Seelsorge

Mönch in Neustadt/Main

Anfang 769 trat er von seinem Bischofsamt zurück und gründete 772 ein neues Benediktinerkloster an der „neuen Statt“, dem heutigen Neustadt am Main. Das Kloster wurde zu einer Keimzelle christlicher Bildung und gottgefälligen Lebens für ganz Franken und erfreute sich großen Zulaufs geistlicher Herren und Mitbrüder. Ab 781 war er Abt des Klosters an der Neuen Statt, bis zu seinem Tod.

Letzte Ruhestätte

Im 14. Jahrhundert stand der Sarkophag dort unter der Stiege der Orgel. 1711 wurde er in die Kiliansgruft unter dem Neumünster überführt. Nur der Deckel aus rotem Sandstein ist Original. Die Seitenwände und der Boden sind aus einem anderen Material und wesentlich jünger.

Grabinschrift

Die Versinschrift auf der Sargplatte von Bischof Megingoz ist die älteste erhaltene Monumentalinschrift Frankens nach der Römerzeit.

Lateinischer Text

PRAESVLIS HIC TEGITVR FAMOSI CESPITE CORPVS
TERRAM TERRA TENET SPIRITVS ASTRA PETIT
MAGINGODVS IN HAC ANTESTIS SORTE SECVNDUS
EXSTITIT ATQVE PIO PROMPTVS IN OFFICIO
SANCTUS ET HVNC QVONDAM BONIFATIVS ARCIS HONOREM
PERDVXIT SACRO CONSTITVITQVE GRADV
VIXIT IN HOC MUNDO CASTVS SINE CRIMINE VATES
GAVDENS CVM CHRISTO PRAEMIA CARPIT OVANS
OBIIT EPISCOPVS MAGINGODVS . VI KALENDAS OCTOBRIS ..

Übersetzung

(laut Franz Xaver Herrmann, 1986)

Hier bedeckt der Rasen den Leib des berühmten Prälaten (Prälat = Abt + Bischof)
Staub kehrt wieder zum Staub, Sternengefild sucht der Geist.
Megingoz war in diesem Lose des Leiters der zweite, (2. Abt in Neustadt am Main, 1. Abt war Burkard)
und in dem frommen Amt wirkte er willig und gern.
Führte ihn doch zu der Ehre der Burg Bonifatius selber, (Bonifatius weiht Megingaud)
setzte ihn damals ein in den geheiligten Stand.
In dieser Welt hat er rein als Prophet gelebt, ohne Fehler; (Anspielung auf Berowelf)
Da er mit Christus (sich freut), erntet er jubelnd den Lohn.
Bischof Megingoz ist gestorben am 6. Tag vor den Kalenden des Oktober (= 26. September)

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


Vorgänger Amt Nachfolger
Burkard Bischof
754 - 769
Berowelf
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