Ferdinand III. von Toskana

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Großherzog Ferdinand von Würzburg
Wappen von Großherzog Ferdinand von Würzburg
Großes Staatswappen von Großherzog Ferdinand von Würzburg

Großherzog Ferdinand III. Joseph Johann Baptist (* 6. Mai 1769 in Florenz; † 12. Juni 1824 ebenda) aus dem Haus Habsburg-Lothringen-Toskana war 1806-1814 Großherzog von Würzburg.

Familiäre Zusammenhänge

Ferdinand Joseph Johann Baptist wurde 1769 als zweiter Sohn des Großherzogs Leopold II. aus dem Haus Habsburg-Lothringen und seiner Gemahlin María Ludovica von Spanien geboren. Er erhielt eine Erziehung durch deutsche und italienische Lehrer und wurde am 2. Juli 1790, mit dem Antritt seines Vaters als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Großherzog von Toskana. Seine Brüder waren Kaiser Franz II. und Erzherzog Johann von Österreich.

Leben und Wirken

1791 übernahm er die Leitung der Regierungsgeschäfte im Großherzogtum Toskana. Als erster europäischer Souverän schloss er 1792 einen Vertrag mit dem revolutionären Frankreich, das er somit formell anerkannte. In den folgenden Koalitionskriegen musste Ferdinand aufgrund des Druckes anderer europäischer Fürstenhäuser gegen Frankreich Stellung beziehen. Am 9. Februar 1795 schloss er jedoch wieder Frieden. Im Jahre 1801 verlor Ferdinand im Vertrag von Lunéville sein Fürstentum, doch durch die Gunst von Napoleon Bonaparte erhielt er als Entschädigung den am 26. Dezember 1802 neugebildeten Kurstaat Salzburg (Vertrag von Paris).

Bereits im Frieden von Preßburg (26. Dezember 1805) musste er jedoch auch diese Herrschaft wieder gegen das Großherzogtum Würzburg eintauschen, behielt aber den formellen Titel des Großherzogs von Toskana.

Großherzog in Würzburg

In Würzburg zog Ferdinand am 1. Mai 1806 ein. Er wurde von der Bevölkerung mit Freude empfangen und sorgte bald für mehr religiöse Freiheit, indem er die ehemals bayerischen Gesetze zu Religionsausübung lockerte. Außenpolitisch blieb ihm kaum eine andere Möglichkeit als die enge Anlehnung an Frankreich. Das Großherzogtum wurde nachträglich am 25. September 1806 in den Rheinbund aufgenommen und 1810 territorial noch einmal abgerundet. Erst nach der Völkerschlacht bei Leipzig löste Ferdinand am 26. Oktober 1813 die Verbindung mit Frankreich und schloss sich der alliierten Koalition gegen Napoleon Bonaparte an.

Ende als Würzburger Großherzog

Durch den bayerisch-österreichischen Staatsvertrag vom 3. Juni 1814 verlor er seine Besitzungen an Bayern. Er kehrte in das Großherzogtum Toskana zurück, das am 30. Mai 1814 im Ersten Pariser Frieden restituiert worden war.

Nachkommen

Ferdinand war seit 1790 mit Prinzessin Maria Louisa (1773−1802) vermählt, der zweiten Tochter Ferdinands I., Königs beider Sizilien, und der Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:

  • Karolina Ferdinanda (1793-1802)
  • Franz Leopold (1794-1800)
  • Leopold II. Großherzog von Toskana (1797-1870)
  • Maria Luisa (1799-1857)
  • Maria Theresia (1801-1855) - verheiratet mit Carlo Alberto I., König von Sardinien.
  • (Unbenannter Sohn) (1802)

In zweiter Ehe heiratete Ferdinand 1821 Prinzessin Maria Ferdinanda, Tochter von Prinz Maximilian von Sachsen und Prinzessin Luisa Maria von Bourbon-Parma. Die Ehe blieb kinderlos.

Ordensstifter

Großherzog Ferdinand stiftete 1807 den Würzburger St. Josephs-Orden.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Altgeld, Matthias Stickler (Hrsg.), unter Mitarbeit von Verena Spinnler: Italien am Main. Großherzog Ferdinand III. der Toskana als Kurfürst und Großherzog von Würzburg. (= Historische Studien der Universität Würzburg, Bd. 7). Rahden/Westf. 2007.
  • Johannes Emmer: Erzherzog Ferdinand III., Großherzog von Toscana, als Kurfürst von Salzburg. Salzburg 1878.
  • Dieter Schäfer: Ferdinand von Österreich: Großherzog zu Würzburg, Kurfürst von Salzburg, Großherzog der Toskana 1988 Verlag Styria, ISBN: 3-7990-5548-7
  • Franz Pesendorfer: Ein Kampf um die Toskana, Großherzog Ferdinand III. Wien 1984

Quellen

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ferdinand III. (Toskana) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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