Ehemalige Katholische Schule (Erlach)

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Die Ehemalige Katholische Schule war die frühere Dorfschule der katholischen Kinder der damals eigenständigen Gemeinde Erlach.

Geschichte

Nach der Reformation wurde die Gemeinde größtenteils evangelisch und auch die Bildung der Kinder passte sich diesem Umstand an. Die frühesten Hinweise über die Erlacher Schulgeschichte sind im ersten Erlacher Gerichtsbuch enthalten. Dort heißt es in einem Verzeichnis vom 4. Juni 1613 u.a. „Beede Schuelheuser“. Interessant dabei ist, dass beide Konfessionen bereits eigene Schulräume und somit auch Lehrkräfte hatten.

Die älteste katholische Schule befand sich nach Georg Meyer-Erlach im Haus Nr. 41, heute Schustergasse 8. Er verzeichnet dort in seinem Höfebuch von Erlach: „... Nr. 41 Gemeinde Erlach kath. Schule seit unfürdenklichen Zeiten im Besitz des kath. Schulfonds.“ Ab 1885 wird für dieses Haus ein neuer Besitzer genannt.

Die katholische Schule musste also anderswo untergebracht worden sein, vermutlich bereits um Jahre früher in den Räumen des Schlosses, da in den katholischen Pfarrakten von 1861 eine Rechnung über die Reparatur eines Schulraumes im Schloss vorliegt. Des Weiteren gibt über dessen Ankauf ein Rechnungsbuch von 1862/63 Auskunft. Im Schloss befand sich auch die Wohnung des Lehrers.

Im Jahr 1913 verschwand der Rittersaal durch den Ausbau der alten Schlosskapelle, der Erker wurde zugemauert und die Schulräume von der Nordseite auf die südöstliche Seite verlegt.

Ende der Schule

Die Konfessionsschulen wurden 1938 aufgelöst und eine Unter- und Oberklasse vorgeschrieben. Als nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder geordnete Verhältnisse herrschten, wurden erneut konfessionelle einklassige Schulen eingerichtet. Die katholische Schule mit über 60 Kindern und einem Lehrer befand sich wieder im Schloss.

Die Nutzung endete 1959 mit der Abschaffung der Bekenntnis-Schulen im Freistaat Bayern und der Neuorganisation des Schulsprengels im Stadtgebiet Ochsenfurt. Nachdem immer mehr Kinder unterrichtet werden sollten, wurde 1963 für die örtliche Volksschule ein eigenes Gebäude errichtet, das nur wenige Jahre als solche genutzt und 1966/67 von der Volksschule Frickenhausen abgelöst wurde. Die Klassen 1-4 verblieben in Erlach, die Klassen 5-8 gingen in Frickenhausen am Main zur Schule. Ab 1968/69 wurden alle Kinder in Frickenhausen am Main unterrichtet. Diese Schule wurde 2016 ebenfalls geschlossen und in den Grundschulverband Eibelstadt der Verwaltungsgemeinschaft Eibelstadt integriert.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Information im Schlossinnenhof, Stand 2018
  • Reineldis Roth, Theo Michel: ERLACH im Rahmen der Geschichte - Zur 850-Jahr-Feier. Hrsg.: Bürger- und Gartenbauverein Erlach, 1998, S. 177 ff.
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