Evangelisch-Lutherische Kirche (Fuchsstadt)

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Südansicht der Evang.-Luth. Kirche im Reichenberger Ortsteil Fuchsstadt
Westansicht der Evang.-Luth. Kirche in Fuchsstadt
Haupteingang der Evang.-Luth. Kirche in Fuchsstadt
Innenansicht der Evang.-Luth. Kirche in Fuchsstadt

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Fuchsstadt ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.

Lage

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche in Fuchsstadt liegt Am Kirchberg nördlich des örtlichen Friedhofs.

Geschichte

Es ist davon auszugehen, dass bis zur Reformation die Einwohner Fuchsstadts bis auf die ansässigen Juden dem katholischen Glauben angehörten. Die Religionszugehörigkeit wurde von den jeweils herrschenden und besitzenden Klöstern, Bischöfen und Gutsherren bestimmt. Demnach wurde mit der Einführung der Reformation durch die Herren Jakob und Hans von Wolfskeel Fuchsstadt zwischen 1570 und 1581 evangelisch.

Die alte Kirche wurde 1890 abgebrochen und an dieser Stelle eine neue größere Kirche gebaut, die 1891 fertig war. Die Einweihungsfeier erfolgte am 27. September 1891.

Bereits 1988 hatte sich Pfarrer Ernst Klein um die Renovierung der Kirche bemüht. Bei den vorbereiteten Untersuchungen war festgestellt worden, dass die bei der Erbauung angebrachte „ölig bunte Malerei“ später mit weißer Farbe übertüncht wurde. Es wurde versucht diese alte Malerei wieder frei zu bekommen. In mühevoller, monatelanger Kleinarbeit gelang es, mit der üblichen Schablonentechnik den Urzustand wieder herzustellen, wodurch sich auch die vorveranschlagten Kosten erhöhten. Die Renovierungsarbeiten wurden 1994 begonnen und fanden 1995 ihren Abschluss. Die Einweihung der renovierten Kirche erfolgte am 17. Dezember 1995 durch Dekan Joachim Beer und Pfarrer Alexander Titz.

Baubeschreibung

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche wurde 1891 im neuromanischen Stil erbaut. Sie ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor und westlichem Turm mit Spitzhelm. Im Bogenfeld über dem Haupteingang die Inschrift: Gehet / zu seinen Toren ein mit / Danken.

Ausstattung

Die Einrichtung der Kirche ist solide. Bänke, Altar und Kanzel sind teilweise geschnitzt. Am Kanzelkorb sind die Symbole der vier Evangelisten dargestellt. [1] Im Chorraum hinter dem Altar sind drei mit Glasmalerei geschmückte Fenster. Im mittleren ist die Auferstehung Jesu dargestellt. Auf der rechten Längsseite hängt ein großes Bild, welches an die Zeit um 1685 erinnert, als Johann Grasmuck Pfarrer in Fuchssstadt-Rottenbauer war. Dieses Ölbild auf Leinwand stellt „Christus als Salvator Mundi“ dar. Mit dem Bau der Kirche wurde auch eine neue Orgel von der Firma Steinmeyer und Co., gebaut in Öttingen, gekauft.

Bildergalerie

Geläut

Stahlglocke vor der Kirche

Von den zwei historischen Glocken wurde die Glocke aus dem Jahre 1630 am 5. März 1942 entnommen und zum Einschmelzen für Kriegszwecke nach Kirchheim gebracht. In den Jahren 1948/49 wurde das Geläut mit Stahlglocken vervollständigt. Anfang der 1980er Jahre war angestrebt, die Ersatzglocken aus Stahl durch ein abgestimmtes Geläute zu ersetzen. 1989 war es soweit. Die Glocken wurden abgenommen und zum Schrotthändler nach Heidingsfeld gebracht. Die größere Glocke wurde aber zurückgeholt, entrostet, mit einem wetterbeständigen Lack gestrichen und auf einem gemauerten Rundfundament rechts vor der Kirche aufgestellt.

Die Weihe der neuen Glocken fand am 16. Juli 1989 statt. Die Inschrift auf der Glocke I lautet LOBET DEN HERRN, MEINE SEELE (Psalm 103,1), auf der Glocke II O LAND, LAND, LAND, HÖRE DES HERRN WORT (Jerm. 22,29) und auf der Glocke III ALLES WAS ODEM HAT, LOBE DEN HEREN, HALLELUJA (Psalm 150,6).

Mit Anschaffung der neuen Glocken wurde gleichzeitig der gesamte Glockenstuhl abgebaut und ein neuer in Eichenholz, nach den erhöhten Anforderungen dimensioniert, montiert.

Seelsorgsgebiet

Die Fuchsstädter Kirche ist eine Pfarrkirche und für die evangelischen Christen aus dem Ortsteil Fuchsstadt der Marktgemeinde Reichenberg zuständig und gehört zur Evang.-Luth. Kirchengemeinde Reichenberg.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Reichenberg, Nr. D-6-79-176-10
  • Erich Hegwein: Orts-Chronik Markt Fuchsstadt. Ein Dorf am Rande des Ochsenfurter Gaues. Fuchsstadt 2000, S. 219 ff.

Weblinks

Erläuterungen

  1. Symbole der Evangelisten:
    Auf vielen Bildern werden die vier Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen dargestellt: Matthäus mit einem Menschen oder Engel, Markus mit einem Löwen, Lukas mit einem Stier, Johannes mit einem Adler. Diese vier Bilder sind der Offenbarung des Johannes (4, 6) entnommen, wo es in einer Vision des Gottesthrones heißt: „Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“ Auch die Darstellung der vier Wesen mit Flügeln ist dieser Bibelstelle entnommen. Der Kirchenlehrer Hieronymus (347 bis 419) ordnete die vier Lebewesen den einzelnen Evangelisten zu, indem er auf die Anfänge ihrer Evangelien verwies: Matthäus beginnt mit dem Stammbaum und der Menschwerdung Jesu, daher der Mensch. Markus stellt an den Anfang seines Textes die Bußpredigt des Johannes, der wie ein Löwe seine Stimme in der Wüste erschallen lässt. Lukas berichtet zuerst vom Opferdienst des Priesters Zacharias, so dass der Stier als Opfertier zu seinem Attribut wurde. Und Johannes schließlich beginnt mit dem Prolog über das Wort Gottes und schwingt sich in einer Art „geistigem Höhenflug“ wie der Adler in Höhen, die die anderen nicht erreichen.
    Außer dieser Zuordnung zu den Evangelisten symbolisieren alle vier Wesen in der gemeinsamen Darstellung Jesus Christus selbst, dessen vier wichtigste Heilstaten in den Evangelientexten bezeugt werden: Der Mensch ist Abbild der Menschwerdung, der Stier bedeutet seinen Opfertod, der Löwe die Auferstehung und der Adler seine Himmelfahrt.
    (Quelle: Würzburger katholisches Sonntagsblatt)

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