Handwerkskammer für Unterfranken
(Weitergeleitet von D-6-63-000-450)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Handwerkskammer für Unterfranken ist eine Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts und dient der Organisation und Förderung des Handwerks in ihrem Kammergebiet. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in Politik und Öffentlichkeit und bietet eine Vielzahl an Beratungs- und Fortbildungsleistungen an.
Lage
Das Verwaltungsgebäude befindet sich am Rennweger Ring 3 in der Altstadt, das Berufsbildungszentrum der HWK in der Dieselstraße 10-12, das Kompetenzzentrum für Energietechnik in der Daimlerstraße 7 im Stadtteil Zellerau. Bildungszentren und -stätten unterhält die Handwerkskammer in Aschaffenburg, Schweinfurt und Bad Neustadt.
Geschichte
1899 ordnete das bayerische Innenministerium die Gründung einer Handwerkskammer in Würzburg an. Die konstituierende Sitzung der Handwerkskammer Unterfranken fand am 5. Juni 1900 statt. Im Jahr 1926 zog die Handwerkskammer für Unterfranken aus bislang angemieteten Räumen in das heutige Gebäude des Architekten Otto Leitolf am Rennweger Ring. 1952 legte die Handwerkskammer den Grundstein für das heutige Berufsbildungszentrum in der Zellerau. 2004 eröffnete die Handwerkskammer das Kompetenzzentrum für Energietechnik in Würzburg.
Partnerschaft
Die Handwerkskammer für Unterfranken unterhält seit 1966 eine enge Partnerschaft mit der Handwerkskammer Caen im französischen Département Calvados. 1992 nahm die Handwerkskammer partnerschaftliche Beziehungen zur Handwerkskammer Istanbul auf und seit 2000 besteht eine Partnerschaft mit der Handwerkskammer Pommern in Danzig/Polen.
Gebäude der Handwerkskammer
Das Gebäude wurde nach einem Entwurf von Otto Leitolf im Stil des Expressionismus errichtet und ist ein dreigeschossiger Walmdachbau mit umlaufender Gaube und Putzmauerwerk mit Kalksteingliederungen. Das Erdgeschoss hat rundbogige Fensterarkadenreihe und eingearbeitete Büsten verschiedener Handwerksberufe des Künstlers Ludwig Sonnleitner. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde der Bau nahezu zerstört und bis 1949 wieder aufgebaut.
Kammerbezirk
Die Handwerkskammer (meist kurz nur HWK Unterfranken) umfasst den gesamten Bezirk Unterfranken.
Mitgliedschaft und Mitarbeiter
Die Handwerkskammer für Unterfranken hat rund 18.500 Mitgliedbetriebe mit zirka 89.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft in IHK oder Handwerkskammer ist, je nach geschäftlicher Ausrichtung, bindend.
Finanzierung
Die Kammer, als Non-Profit-Unternehmen und Körperschaft des öffentlichen Rechts finanziert sich ausschließlich aus den erhobenen Mitgliedsbeiträgen und Schlüsselzuweisungen des Bundes oder des Landes.
Aufgaben
- Beratung bei Existenzgründungen, Finanzierung, Rechtsfragen, Marketing, Internetauftritt,etc.
- Praktikums- und Lehrstellenbörse
- Erstellen und Durchführung der Ausbildungsprüfungen in handwerklichen Berufen.
- Weiterbildungsangebot in handwerklichen Berufen (Technologie, Materialien, Erfindungen etc.)
- Organisation und Durchführung lokaler und regionaler Messen, Fachvorträgen, Symposien.
- Ausloben von Ehrungen und Preisen für förderungswürdige Projekte oder verdiente Personen
- Information der Mitglieder über Veranstaltungen und Angebote
- Schlichtungs-, Sachverständigen- und Gutachterstelle für handwerkliche Mängel
Präsidenten nach 1945
- 1945-1949: Karl Trost
- 1953-1974: Philipp Schrepfer
- 1974-1994: Franz Fuchs
- 1994-2006: Walter Stoy
- 2006-2016: Hugo Neugebauer
- 2016-2021: Walter Heußlein
- seit 2021: Michael Bissert
Siehe auch
- Baudenkmäler in Würzburg
- Handelsverband Bayern - Der Einzelhandel e.V. (Bezirk Unterfranken)
- IHK Würzburg-Schweinfurt
Quellen
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-450