Stiftung Hueberspflege

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Die Stiftung Hueberspflege, früher auch als Josephs-Spital oder Hospital zum heiligen Joseph bezeichnet, wurde am 28. Dezember 1794 auf Grund testamentarischer Verfügung des Adam Joseph Hueber errichtet.

Namensgeber

Adam Joseph Hueber war Würzburger Bürger und ab 1752 Ratsherr und von 1786 bis 1791 Bürgermeister der Stadt Würzburg.

Stiftungszweck

Zweck der Stiftung war die Einrichtung eines Hospitals, das zwölf arme, ledige Dienstmägde nach wenigstens 20jähriger Tätigkeit in Würzburger Bürgerhaushalten aufnehmen sollte. Das Kriterium der Armut erfüllten viele Dienstmädchen, denn in der Regel lebten sie in der Wohnung ihrer Herrschaft. Dies setzte allerdings voraus, dass sie unverheiratet bleiben mussten und dadurch die Bindung an ihre Herkunftsfamilie verloren. Frei waren Kost und Logis. Dagegen erhielten sie nur wenig Barlohn, was ihnen kaum Gelegenheit zum Sparen bot. Wenn die Dienstmädchen alt geworden war und ihre Arbeitskraft nachließ, konnten sich die Dienstmädchen kaum darauf verlassen, bei ihren Herrschaften weiterhin angestellt zu bleiben und waren deshalb auf wohltätige Stiftungen wie die Hueberspflege dringend angewiesen.

Geschichte

Am 5. Januar 1795 nahm der Würzburger Stadtrat die Stiftung an. Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach erteilte nach Vorlage des Fundationsbriefes (heute: Ratsbuch 380 im Stadtarchiv Würzburg) am 4. November 1795 die landesherrliche Bestätigung. [1] Der Würzburger Universitätsbuchbinder Sebastian Vierheilig hat für den Fundationsbrief einen hervorragend schönen Einband verfertigt [2], der sich heute im Stadtarchiv Würzburg als Ratsbuch 380 befindet.

1797 wurde dafür das Anwesen des Zobel'schen Hofs in der Kapuzinerstraße (früher Karthäuser-Gasse 1 [3]) erworben. Das Stiftungsrelief, das noch heute über dem Portal zu sehen ist, schuf der Bildhauer Balthasar Heinrich Nickel. 1893 wurden bereits 23 Pfründner innerhalb des „Hospitals zum hl. Joseph“ und weitere 71 außerhalb versorgt. Durch die beiden Weltkriege ging das Stiftungsvermögen großteils verloren. Das Anwesen war weitgehend zerstört. In den Jahren von 1955 bis 1984 wurde das Alten- und Pflegeheim in mehreren Bauschritten wieder errichtet und erweitert. 1964 wurden die sogenannten „Vereinigten Pflegen“ (wie z.B. Gabrielspflege, Elisabethenhauspflege, Hohenzinnenpflege) der Hueberspflege angegliedert. [4] Mit Wirkung zum 1. Januar 1997 übernahm die Stiftung Bürger­spital zum Hl. Geist das Seniorenheim von der wirtschaftlich nicht mehr handlungs­fähigen Stiftung Hueberspflege, um es im Geiste des Stifters Adam Joseph Hueber weiter zu betreiben.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Gottfried Schindler: Die Huebers-Pflege in Würzburg. 1973 (UB 20/NZ 97957 S336 H8)
  • Das Hospital zum Heiligen Joseph in Würzburg, gestiftet von Adam Josef Hueber. Denkschrift veröffentlicht zur 1. Centennarfeier der Stiftung am 31. Dez. 1894. Würzburg, 1894

Quellen

Einzelnachweise

  1. Peter Kolb: Stiftungen im Geiste wohltätigen Bürgersinnes. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 140-170; S. 155
  2. Heinrich Endres: Die Würzburger Universitätsbuchbinder des 18. Jahrhunderts. In: Festschrift Ernst Kyriss. Stuttgart 1961
  3. Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern (1831), Nr. 2, Würzburg: C. A. Bonitas'sche Buchdruckerei, Sp. 52 („Huber'sches Josephs-Spital“)
  4. Bruno Rottenbach: 660 Jahre Bürgerspital. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 268-280; S. 279b

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