Heinrich Endres

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Dr. Heinrich Endres (* 7. August 1888 in Karlstadt; † 14. Oktober 1960 in Freilassing) war Bibliothekar und Einbandforscher in Würzburg.

Leben und Wirken

Nach dem Studium der Klassischen Philologie und Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das er 1913 mit der Dissertation „Die offiziellen Grundlagen der Alexanderüberlieferung und das Werk des Ptolemäus“ abschloss, war er „Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter“ und Praktikant an der Universitätsbibliothek in Würzburg. Dort trat er 1921 die Stelle als Staatsbibliothekar (seit 1929 Staatsoberbibliothekar) an, die er bis zu seinem Ruhestand 1953 ununterbrochen innehatte.

Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war er für die Franconica-Sammlung zuständig. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945, bei dem auch die Alte Universität völlig zerstört wurde, konnten unersetzliche Altbestände gerettet werden, da Endres sich rechtzeitig zur Auslagerung entschlossen hatte.

Wissenschaftliches Wirken

Zahlreiche Beiträge zur Würzburger Stadt- und Personengeschichte sowie zur fränkischen Druckergeschichte. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Einbandforschung. In den Beständen der Universitätsbibliothek fand er das Material für seine einschlägigen Forschungen.

Schriften

  • Die erste Würzburger Buchbinderordnung vom 13.Juni 1585. In: Archiv für Buchbinderei 40 (1940) S. 33-35
  • Hans Herolt aus Würzburg, der Meister der Bischofsplatten „Kilian“ und „Burkard“. In: Archiv für Buchbinderei 32 (1932) S. 49-51
  • Ein unbekannter Einband des Buchbinders Conrad von Straßburg in der Würzburger Universitätsbibliothek. In: Die Heftlade 1,3 (1922) S. 33-48
  • Meister Ulrich Frenckel aus Hirschau. In: Buch und Bucheinband, Leipzig 1923, S. 176-182
  • Programmatisches zur deutschen Einbandforschung des 15. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen 43 (1926) S. 172-174
  • Neues zur Lebens- und Werkstattgeschichte des Würzburger Meisters Hans Rietzsch (HR) aus Zwickau. In: Archiv für Buchbinderei 34 (1934), S. 33-34
  • Die Zwickauer Buchbinder Hans Rietzsch und Gregor Schenck und ihre Beziehungen zu Würzburg. In: Archiv für Buchbinderei 26 (1926), S. 13-16
  • Die Einbandforschung in Franken. In: Jahrbuch der Einbandkunst 1 (1927) S. 28-35
  • Sankt Kilian und Sankt Burkard auf fränkischen Buchplatten der Juliuszeit. In: Altfränkische Bilder 1929 Bl. 5-6
  • Buchbinder und Wappensupralibros im 16. Jahrhundert. In: Archiv für Buchbinderei 30 (1930) S. 49-51
  • Kleine Mitteilungen zu Würzburger Einbänden. In: Archiv für Buchbinderei 30 (1930) S. 141-142
  • Ein Würzburger Buchbinder des 16. Jahrhunderts. In: Philobiblon 3 (1930) S. 293-295
  • Paul Weinmann aus Schweinfurt, der fränkische Meister PW (1570-1623). In: Archiv für Buchbinderei 31 (1931) S. 99-102
  • Einbände in der Jubiläumsausstellung der Universitätsbibliothek Würzburg. In: Archiv für Buchbinderei 32 (1932) S. 58
  • Bibliothek und Superexlibris des Domdechanten Julius Echter von Mespelbrunn. In: Nordisk tidskrift for bok- och biblioteksväsen 20 (1933) S. 42-48
  • Ein Ledereinband mit Flechtwerkstempel in Blinddruck aus dem 9. Jahrhundert (M.p.th.f.146 der Univ.-Bibliothek Würzburg). In: Archiv für Buchbinderei 36 (1936) S. 65-72
  • "V. Streit", ein neuer Buchbinder des 15. Jahrhunderts. In: Archiv für Buchbinderei 39 (1932) S. 57-60
  • Jakob Preisger, der Würzburger Meister JP. In: Archiv für Buchbinderei 43 (1943), S. 25-27
  • Julius Echter und das Würzburger Buchbinderhandwerk. In: Festschrift. Landesinnungsverband für das Bayerische Buchbinder- und Kartonagenhandwerk, 1952, S. 38-39
  • Zur Geschichte der Buchbinderei des Benediktiner-Klosters St. Stefan in Würzburg. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 10 (1958) S. 254-260
  • Die Würzburger Universitätsbuchbinder des 18. Jahrhunderts. In: Festschrift Ernst Kyriss, Stuttgart 1961, S. 361-374

Siehe auch

Quellen

  • Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Festschrift zum 350jährigen Bestehen der Universität, hrsg. von Max Buchner, Würzburg 1932
  • Gottfried Mälzer: Universitätsbibliothek Würzburg, Braunschweig 1983, S. 101
  • Angelika Pabel: „Auch hier fehlt es noch an gründlichen Stempelsammlungen...“ Heinrich Endres, Würzburger Bibliothekar und Einbandforscher. In: Einband-Forschung 6 (2000) S. 5-7
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