Randersackerer Turm

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Randersackerer Turm (Blick hoch vom Fürstengarten), links daneben der runde Küchenturm

Der Randersackerer Turm (auch Sonnenturm) befindet sich an der südöstlichen Ecke der Kernburg der Festung Marienberg (in Richtung Randersacker weisend). Die Turmspitze ist bekrönt mit einer vergoldeten lächelnden Sonne mit Mond und Stern. Südlich angebaut ist der kleinere runde Küchenturm in Form einer Rundbastei.

Geschichte

Der Randersackerer Turm musste 1308 unter Bischof Andreas von Gundelfingen von den Würzburger Bürgern als Strafe für einen fehlgeschlagenen Aufstand errichtet werden. Innerhalb von zweieinhalb Jahren hatte er eine festgelegte Höhe zu erreichen. Damals bestand eine feste Bebauung erst im nordöstlichen Winkel der heutigen Vierflügelanlage. So stand der Turm frei und war nur mittels einer Wehrmauer und hölzernen Brücke an die Burg angebunden. [1]

Der Turm auf trapezförmigem Grundriss ist der älteste der drei Ecktürme und bis heute erhalten, im Lauf der Jahrhunderte wurde er mehrfach verstärkt. Seinen Name hat der Turm von seiner Ausrichtung in Richtung des südlich befindlichen Ortes Randersacker - somit der Sonnenseite der Festung.

Der Kellerraum diente als Gefängnis. Einst saß hier Domherr Friedrich Schoder ein, nach dem der Turm zu Julius Echters Zeiten auch Schoderturm genannt wurde. 1525 war hier nach der Niederschlagung des Bauernkriegs auch Tilman Riemenschneider eingekerkert.

Der Randersackerer Turm beherbergte auch das Archiv des Hochstifts. Bereits 1339 wird von der Verwahrung der Briefe und Urkunden in Behältern und Laden auf dem Marienberg berichtet. Mindestens bis zur Amtszeit des Lorenz Fries im 16. Jahrhundert war das Archiv gut gesichert im Obergeschoss des Turms untergebracht.

Beim Bombenangriff am 16. März 1945 fiel das Dach des Turmes den Flammen zum Opfer. 1953 wurde es deshalb rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Der Turm ist heute Teil des Fürstenbaumuseums.

Dachform

Bei der Dachform handelt es sich um eine modifizierte Form der Welschen Haube mit einer geschlossenen Laterne. Im Gegensatz zur klassischen Welschen Haube ist beim Randersackerer Turm die Basis jedoch nicht glockenförmig, sondern kugelförmig.

Bilder

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Stefan Kummer: Die Umformung der mittelalerlichen Burg Marienberg in der Renaissance und dem Barock. In: Burg - Schloss - Festung. Der Marienberg im Wandel. Echter Verlag, Würzburg 2009

Kartenausschnitt

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