Bahnhofsmission
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Die Bahnhofsmission am Würzburger Hauptbahnhof ist eine ökumenische Sozialeinrichtung der katholischen und evangelischen Kirche.
Lage
Die Räumlichkeiten der Bahnhofsmission befinden sich im Westflügel des Hauptbahnhofes in der Nähe des Busbahnhofs.
Geschichte
Als junge Witwe gründete Klara Löwe den Jungfrauen-Verein und später den evangelischen Bahnhofsdienst für durchreisende Mädchen als Vorläufer der Bahnhofsmission. Junge Mädchen reisten um die Jahrhundertwende von den Dörfern nach Würzburg und suchten Arbeit. Um sie kümmern sich ab 1898 der katholische Mädchenschutzverein und ab 1899 die evangelischen „Freundinnen junger Mädchen“.
1925 bekam die Bahnhofsmission ihr erstes eigenes Büro im Bahnhof. Katholische und evangelische Helferinnen wechselten sich halbtags im Dienst an den Reisenden ab. Von 1939 bis 1945 war die Bahnhofsmission während des Zweiten Weltkrieges von den Machthabern verboten. Ab 1947 begann die Flüchtlingswelle und die Zeit der Russland-Heimkehrer. Die Mission versorgte 246754 Menschen. Der Jahresbericht vermerkt die Ausgabe von 53.687 Portionen Suppe, 51 Zentnern Brot und 165 405 Litern Tee. Ab 1950 gab es eine neue Aufgabe für die Mitarbeiter der Bahnhofsmission, die Betreuung von reisenden Kindern. Ab 1960 half die Bahnhofsmission bei der Betreuung der ersten Gastarbeiter aus Südeuropa. Die Aufgaben der Bahnhofsmission verlagerten sich immer mehr weg von der Betreuung von Reisenden hin zur Hilfe Bedürftiger vor Ort. Ab 1970 kamen verstärkt Menschen mit psychischen Problemen, ohne festen Wohnsitz, Alkoholiker und Arbeitslose in die Räume der Bahnhofsmission, ab 1985 zusätzlich Asylbewerber und Flüchtlinge.
Konzeption und Tätigkeitsbereich heute
Die ökumenische Bahnhofsmission Würzburg versteht sich als offene Anlaufstelle für alle Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind und sich im Bereich des Bahnhofs aufhalten. Aus diesem Verständnis heraus ergeben sich zwei Tätigkeitsschwerpunkte, einerseits die Betreuung von Personen mit Schwierigkeiten im Reiseverkehr und andererseits die Arbeit mit gefährdeten und benachteiligten Menschen am sozialen Brennpunkt Bahnhof. Hier hat die Bahnhofsmission Würzburg ein bundesweit beachtetes Projekt der Straßensozialarbeit (Streetwork und Würzburger Straßenambulanz) initiiert.
Träger
Träger der Bahnhofsmission ist die ökumenische gemeinnützige Christophorus-Gesellschaft. Unterstützt wird die Arbeit der Bahnhofsmission durch einen eigenen Förderverein. Der Verein wurde 2014 durch den Erlös des Benefizkonzert der Würzburger Druck- und Medienhäuser finanziell unterstützt.
Kontakt
- Bahnhofsmission Würzburg
- Bahnhofplatz 4
- 97070 Würzburg
- Telefon: 0931 - 730 488 00
Siehe auch
- Förderverein Bahnhofsmission Würzburg e.V.
- Hauptbahnhof Würzburg
- Klara Löwe
- Kontaktcafé Würzburg
- Neues Licht Würzburg
- Wärmestube