Klärwerk Winterhausen

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Klärwerk Winterhausen Eingang
Klärwerk Winterhausen vom Eibelstadter Altenberg
Klärwerk Winterhausen von der Eibelstadter Mönchsleite
Klärwerk Winterhausen Ostansicht
Klärwerk Winterhausen Belebungsbecken

Das Klärwerk Winterhausen ist die größte Abwasserbehandlungsanlage im Landkreis Würzburg und wird vom Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Raum Ochsenfurt (AVO) betrieben.

Lage

Das Klärwerk Winterhausen liegt nördlich von Winterhausen zwischen der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen und der Staatsstraße 2418.

Geschichte der Abwasserentsorgung im Raum Ochsenfurt

Bereits 1968 gab es Gespräche zu einer übergemeindlichen Lösung der Abwasserproblematik im Raum Ochsenfurt. Ein Großteil des anfallenden Abwassers wurde damals ungeklärt in den Main und seine Vorfluter geleitet. Entsprechend schlecht war die Gewässergüte im heutigen Verbandsgebiet. Nach Anhörung der verschiedenen Träger öffentlicher Belange kommt die Regierung von Unterfranken am 9. September 1975 zu dem Schluss, dass nur der Standort nördlich von Winterhausen für die Errichtung einer Kläranlage in Frage kommt. Am 28. Februar 1976 ist der Baubeginn für den ersten Hauptsammler und ein Regenüberlaufbecken. Nach mehreren Gerichtsverfahren erfolgte am 8. Juni 1983 der erste Spatenstich zum Bau des Klärwerks, das am 30. Juni 1986 in Betrieb genommen wurde.

Einzugsgebiet

Angeschlossen an die Kläranlage sind die 12 Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung im Raum Ochsenfurt mit 31 Ortsteilen sowie die Marktgemeinde Winterhausen. Mitglieder im südlichen Landkreis Würzburg sind die Stadt Ochsenfurt, die Marktgemeinden Sommerhausen, Frickenhausen am Main, Gelchsheim, Giebelstadt sowie die Gemeinden Segnitz, Sonderhofen und Gaukönigshofen. Das Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 253 Quadratkilometern. Das Kanalnetz hat eine Gesamtlänge von rund 300 Kilometern, davon 80 Kilometer Hauptsammler des AVO. Insgesamt 21 Pumpwerke sorgen dafür, dass das Abwasser nach Winterhausen gelangt. Rund 3,65 Millionen Kubikmeter Abwasser werden dem Klärwerk pro Jahr zugeleitet.

Klärwerktechnik

Das Klärwerk reinigt das Abwasser mechanisch und biologisch. Das Klärwerk versorgt sich dabei selbst mit Strom und Wärme. Vom Pumpwerk Winterhausen wird das aus dem gesamten Verbandsgebiet gesammelte Abwasser über zwei Druckleitungen dem 500 m entfernten Klärwerk zugeführt. Fünf Pumpen könnten maximal 1.180 Liter pro Sekunde in die Verbandskläranlage pumpen.

Mechanische Reinigung

In der Kläranlage wird das Abwasser zunächst mit Rechen gereinigt, die alle großen Feststoffe aus dem Wasser herausholen: Klopapier, Haare und was sonst noch absichtlich oder versehentlich das Klo hinuntergespült wurde. Hier entsteht ein erster Teil des am Ende übrig bleibenden Klärschlamms.

Sandfang

Im Sandfang setzen sich Schmutzpartikel ab, die schwerer als das Wasser sind, beispielsweise mineralische Feststoffe wie Sand, Erde oder Kies.

Vorklärbecken

Durch das Vorklärbecken fließt das Abwasser so langsam, dass sich auch leichtere Partikel absetzen können.

Belebungsbecken

In der biologischen Reinigung werden Mikroorganismen gegen den organischen Schmutz im Wasser eingesetzt. Bakterien fressen sich an Ölen, Fäkalien, Düngemitteln und Ähnlichem satt. Damit die Bakterien im Wasser in der Schwebe bleiben und genügend Sauerstoff haben, wird das Becken ständig belüftet.

Nachklärbecken

Im Nachklärbecken setzen sich die gesättigten Mikroorganismen als Schlamm am Boden ab. Was vom Klärschlamm nicht im Belebungbecken wiederverwendet wird, landet im Faulturm, wo der Schlamm gärt und Faulgase produziert. Dabei können Strom und Wärme gewonnen werden, die das Wasserwerk für den eigenen Betrieb nutzt. Die Qualität des Wassers nach diesem Reinigungsprozess ist so hoch, dass es direkt in Flüsse oder Seen eingeleitet wird. Keimfrei ist das gereinigte Wasser allerdings nicht.

Klärschlamm

Der anfallende Klärschlamm wird in den Faultürmen durch Mikroorganismen zersetzt. Das bei der Faulung entstandene Faulgas wird in den Blockheizkraftwerken des Klärwerkes zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt. Der ausgefaulte Schlamm wird nach Entwässerung und Trocknung zur Kompostierung in die landwirtschaftliche Verwertung abgegeben.

Energie

Für die Klärgasverwertung stehen zwei Blockheizkraftwerke zur Verfügung, die Strom und Wärme überwiegend zur Eigennutzung produzieren. Von den Blockheizkraftwerken und zwei Photovoltaikanlagen wird etwa 40 Prozent mehr Energie erzeugt als für den Betrieb des Klärwerks benötigt wird. Der Überschuss wird in das Stromnetz eingespeist. Die Abwärme der Motoren sowie die Abgaswärme der Blockheizkraftwerke werden für Heizzwecke in den Gebäuden des Klärwerkes sowie zur Klärschlammtrocknung verwendet.

Kontakt

Verbandskläranlage Winterhausen
Heidingsfelder Straße 35
97286 Winterhausen
Telefon: 09333 - 90 45 55 - 0
E-Mail: info@avo-ochsenfurt.de

Siehe auch

Quellen und Weblinks

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