Balthasar-Neumann-Promenade
(Weitergeleitet von Hofpromenade)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Straßenverlauf
Die Balthasar-Neumann-Promenade befindet sich im Stadtbezirk Altstadt und führt entlang des Residenzplatzes und Hofgartens. Sie ist teilweise von Alleebäumen gesäumt. Südlich mündet sie am Josef-Stangl-Platz in die Ottostraße, im Norden stößt sie an der Residenz auf die Theaterstraße, die Kapuzinerstraße und den Rennweg. Die Straße ist auch unter der Bezeichnung „Schwarze Promenade“ bekannt.
Geschichte
Im Mittelalter verlief entlang der heutigen Straße eine Seite des Wallgrabens der mitra-förmigen Stadtbefestigung. Reste der mittelalterlichen Stadtmauer sind bis heute erkennbar.
Später wurden die Stadtgrenzen erweitert und die Befestigungen außerhalb neu errichtet. Die alten Gräben bestanden aber zunächst weiter und wurden erst 1738 im Rahmen der städtebaulichen Maßnahmen Balthasar Neumanns aufgeschüttet. Dabei entstand 1780, unter anderem im Zusammenhang mit den Gärten der Residenz angelegt, eine schattige Promenade mit Ulmenbepflanzung, die zunächst als „Obere Promenade“, bis 1945 als „Hof-Promenade“ bzw. „Hofpromenade“ bezeichnet wurde. Der Beiname „Schwarze Promenade“, der sich bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch erhalten hat, stammt von den Ulmen, die die Allee säumten: Diese hatten schwarze Stämme und verdunkelten mit ihrem dichten Blätterdach die Promenade. In den Jahren 1937/1938 wurde auch Würzburg von einem europaweiten Ulmensterben, hervorgerufen von einer Pilzkrankheit, nicht verschont. Die 80 Ulmen mussten Anfang 1938 gefällt werden und wurden durch Linden ersetzt. [1]
Namensgeber
Benannt nach Balthasar Neumann (* 27. Januar 1687 in Eger; † 19. August 1753 in Würzburg) im Jahre 1953 anlässlich seines 200. Todestages. Vorher Hofpromenade. [2] [3] Neumann war einer der bekanntesten Baumeister des 18. Jahrhunderts und leitete unter anderem den Bau der Würzburger Residenz. Dem Barockbaumeister ist seit Mai 2006 auch ein Denkmal, die Balthasar-Neumann-Stele, nahe der Haltestelle Residenzplatz an der Promenade gewidmet.
Historische Abbildungen
Seminarkirche St. Michael und Hofpromenade 1928
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Residenzplatz |
Einrichtungen
- Kindertageseinrichtung St. Anna (Balthasar-Neumann-Promenade 2)
Gastronomie
- Restaurant Sankt Michael (Balthasar-Neumann-Promenade 10)
Ehemalige Gastronomiebetriebe
- Gasthof Hemmerlein (1890-1994)
Unter der Straße (Video)
„In der Unterwelt Würzburgs unterwegs - der Balthasar Neumann Kanal“ von wuerzburg.de (16. Februar 2017)
(Mit dem Start des Videos stimmen Sie der Weiterleitung und Übermittlung von Daten an YouTube zu.)
Siehe auch
Quellen
- Peter Moser: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag, Bamberg 1999. ISBN: 3-933469-03-1
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band I. Fränkische Gesellschaftsdruckerei GmbH, Würzburg 1967, S. 26
- Balthasar-Neumann-Promenade auf tag-des-offenen-denkmals.de
Einzelnachweise
- ↑ Mainfränkische Zeitung: „Ulmensterben in Würzburg: Linden kommen statt Ulmen auf die Hofpromenade“ (15. Januar 1938)
- ↑ Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 22
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 186