Friedrich August Freiherr von Zu Rhein
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Dr. Friedrich Carl August Freiherr von Zu Rhein (* 7. August 1802 in Würzburg; † 12. September 1870 ebenda) war ein königlich bayerischer Jurist und Verwaltungsbeamter. Er war Regierungspräsident der Oberpfalz und ab 1849 von Unterfranken und zeitweilig Ministerverweser im bayerischen Kabinett.
Familiärer Zusammenhang
Friedrich August wurde als Sohn des nachmaligen Königlich Bayerischen Justizministers Maximilian Joseph von Zu Rhein in die Adelsfamilie Zu Rhein geboren.
Leben und Wirken
Während seines Studiums an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde er 1819 Mitglied der Alten Würzburger Burschenschaft. Nach Abschluss seines Jurastudiums und der Promotion wurde Zu Rhein, der katholischer Konfession war, im Jahre 1832 zum evangelisch-lutherischen Oberkirchen- und Schulrat ernannt. 1838 wurde er zum Oberappellationsgerichtsrat berufen. [1] Von 1840 bis 1841 war er Regierungsdirektor bei der Regierung von Schwaben.
1841 wurde er erstmals zum Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Oberpfalz und Regensburg ernannt und übte dieses Amt bis zu seiner Berufung ins Kabinett aus. [1] [2] 1847 war er als Staatsrat Ministerverweser des Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten und zugleich Ministerverweser des Staatsministeriums der Finanzen.
Regierungs- und Parlamentsmitglied
1842 wurde Zu Rhein von König Ludwig I. von Bayern in die Kammer der Reichsräte berufen, der bis zu seinem Tode angehörte. Dort versah er von 1842 bis 1846 die Funktion des 2. Sekretärs, von 1848 bis 1849 das des Vizepräsidenten und saß in mehreren Ausschüssen. [1]
Im Februar bat die von Karl von Abel geleitete Staatsregierung um ihre Entlassung, um gegen König Ludwigs Ansinnen, die Tänzerin Lola Montez einzubürgern, zu protestieren. Daraufhin ernannte der König am 1. März das von Staatsrat Georg Ludwig von Maurer geleitete „Ministerium der Morgenröte“ [3], in dem Zu Rhein als Ministerverweser die Leitung der Staatsministerien für Kirchen- und Schulangelegenheiten und für Finanzen übernahm. Gleichzeitig wurde er zum Staatsrat im ordentlichen Dienst ernannt. [1] Am 29. November des Jahres entließ der König auch dieses Kabinett, um am 1. November das „Lola-Ministerium“ unter dem Vorsitz von Ludwig von Oettingen-Wallerstein zu ernennen. [3]
Regierungspräsident von Unterfranken
1849 wurde er nach Würzburg versetzt, wo er bis 1868 dem Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg vorstand. [1] Als Regierungspräsident war er 1849 zunächst vor allem befasst mit „zensurähnlichen Maßnahmen“ gegenüber demokratisch ausgerichteten Gruppierungen und deren Anhängern, wie der Neuen Fränkischen Zeitung, welche als Sprachrohr des im Dezember 1848 in Würzburg gegründeten Märzvereins galt. [4] Von 1868 bis 1870 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreis Unterfranken 6 (Würzburg) dem Zollparlament an, in dem er die Richtung der Bayerischen Patriotenpartei vertrat.
Ehrungen und Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrenbürger in Miltenberg und Regensburg
- 1866: Ehrenbürger der Stadt Würzburg
Letzte Ruhestätte
Friedrich August Freiherr von Zu Rhein wurde im Familiengrab auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt.
Posthume Würdigung
Nach ihm ist die Zu-Rhein-Straße im Würzburger Stadtbezirk Frauenland benannt. [5]
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Liste der Regierungspräsidenten von Unterfranken
- Personen, die in Würzburg geboren sind
- Philipp Freiherr von Zu Rhein
- Zu Rhein (Adelsgeschlecht)
Literatur
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Band I Politiker, Teil 6: T–Z, Heidelberg 2005, S. 447–448
Weblinks
- Biografie auf hdbg.eu
- Friedrich Freiherr von Zu Rhein in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
- Universität Regensburg: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819-2003 (PDF-Datei; 41KB)
- Totenzettel auf bibliothek.uni-wuerzburg.de
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Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Universität Regensburg: Geschichte des Bayerischen Parlaments 1819-2003
- ↑ Regierung der Oberpfalz: Regierungspräsidenten von 1810 bis heute
- ↑ 3,0 3,1 Dieter Wunderlich: Lola Montez (1821 – 1861 / Biografie)
- ↑ Ernst-Günter Krenig: Vom Intelligenzblatt zur modernen Tageszeitung, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 501-532, S. 508
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 400