Evangelisch-Lutherische Kirche (Albertshausen)
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche Albertshausen ist eine Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.
Lage
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Albertshausen liegt in der Ortsmitte südlich der Hauptstraße in der Kirchenstraße.
Geschichte
Anfänge der Pfarrei und erste Kirchengebäude
Linksmainische Siedlungen und damit auch die nähere Umgebung von Alberthausen und Lindflur wurden durch das Benediktinerkloster St. Burkard in Würzburg geistlich betreut. Die Gründung der örtlichen Pfarrei könnte auf Bischof Otto II. von Wolfskeel zurückzuführen sein. In einer Urkunde heißt es: „... er krönte den Kauf des Ritterguts Albertshausen mit Errichtung einer Pfarrei“. Demnach fiele die Gründung der Pfarrei in das Jahr 1330. Allerdings wird Albertshausen als Filiale von Lindflur bezeichnet, das bereits 1353 als Kirchensprengel angenommen wird. Am 19. Mai 1550 erfolgte die Institution des Priesters Johannes Grußauff. Das Kapitel von St. Burkard in Würzburg hatte ihm die Pfarrkirche in Albertshausen „verliehen“.
Über die Erbauung der ersten Kirche von Albertshausen ist wenig bekannt. Vermutlich kann man bis in die Zeit um 1330 zurückgehen. 1634 ist diese Kirche in den Kriegswirren des Dreißigjährigen Kriegs abgebrannt. Im Pfarrbuch ist zu lesen, dass am 15. September 1634 „in der Kirchen sowol der Thurm, große Glocken, Längshauß, Heüser, Scheüne, Stell uzewaidt Allerley Frucht verbrennet worden.“ Von 1637 bis 1650 bauten die Bürger von Albertshausen ihr Gotteshaus wieder auf. Es ist anzunehmen, dass dieses Kirchlein bis 1711 seinen Dienst getan hat, wo es durch die heutige Kirche abgelöst wurde.
Heutiges Kirchengebäude
1711 kann als Erbauungsjahr des heutigen Kirchengebäudes aus folgenden Gründen angegeben werden:
- Am Altar waren (vor der jetzt bestehenden Marmorisierung) zwei Wappen (der Wolffskeel und Truchseß) angeschlagen. Diese Wappen haben eine Ähnlichkeit mit dem Wappen, das in die große silberne Kommunionkanne eingraviert ist. Die Kanne trägt die Inschrift: M S W V R R G T V P Anno 1711 D November (Martha Sopie Wolffskeel von Reichenberg Geborene Truchseßin von Pommersfelden). Aus dem Stammbaum der Freiherren von Wolffskeel geht hervor, dass diese Freiin die Gemahlin des Johann Bleikhardt von Wolffskeel von und zu Reichenberg war. Johann Bleikhardt hat wahrscheinlich die Kirche neu aufgebaut, sonst wären das Wolffskeelsche und Truchseßsche Wappen nicht am Altar angebracht worden.
- Im Auszug des Grundsteuerkatasters findet sich als Erwerbstitel vorgetragen: „Die Kirche wurde im Jahre 1711 vom damaligen Gutsbesitzer Freiherrn Johann Bleikhardt von Wolffskeel zu Albertshausen neu erbaut und nebst Garten, unbekannt in selchem Jahr, abgetreten.“
In den Jahren bis 1926 wurden Neuerungen und Veränderungen am Kirchengebäude selbst und dessen Innenausstattung vorgenommen (Orgel, Taufstein, Glocken, Altar, Stiege, Dachstuhl, Decke, ...). Auch in der Zeit nach 1926 gab es Neuerungen (Glocken, Beleuchtung, elektrisches Läutwerk, Renovierung des Kirchenturms, ...). Von den drei Glocken, die 1936 neu aufgehängt worden waren, mussten zwei im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden. Eine wurde bereits in den 1950er Jahren wieder erworben. 1962 erhielt die Kirche mit der dritten Glocke wieder ihr volles Geläut. Ab 1973 hat die Kirche sowohl außen als auch innen eine gründliche Überholung und Renovierung erfahren, bei denen sich wiederum Änderungen ergeben haben.
Baubeschreibung
Das Gebäude ist ein einfacher Saalbau mit Dachreiter und Zwiebelhaube, 17./18. Jahrhundert mit Ausstattung. Die Kirchhofmauer entstand gleichzeitig. Auch die Epitaphe an der südlichen Außenwand aus Sandstein stammen aus dem 17./18. Jahrhundert.
Bildergalerie
Geläut
- Große Glocke: 1.100 kg; 1936
- Mittlere Glocke: Glockengießerei Czudnochowsky (Erding); 1951
- Kleine Glocke: b'; 370 kg; Durchmesser 85 cm; 1962
Seelsorgsgebiet
Die Albertshäuser Kirche ist die Pfarrkirche für die evangelischen Christen aus dem Ortsteil Albertshausen der Marktgemeinde Reichenberg und gehört zur Evang.-Luth. Kirchengemeinde Reichenberg.
Gottesdienste
- Siehe Aushang
Siehe auch
- Albertshausen
- Baudenkmäler in Reichenberg
- Evangelisch-Lutherisches Dekanat Würzburg
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Evang.-Luth. Kirchengemeinde Reichenberg
- Evangelisches Pfarrhaus Albertshausen
- Naturdenkmal Lutherlinde (Albertshausen)
Quellen und Literatur
- Adolf Keßler: Albertshausen - Gesammeltes aus Vergangenheit und Gegenwart. Würzburg 1998, S. 63 ff.
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Reichenberg, Nr. D-6-79-176-8