Geyerschloss (Ingolstadt)
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Das Geyerschloss (auch: Ingolstädter Schloss) war der Herrschaftssitz der Adelsfamilie Geyer von Ingolstadt, einer Seitenlinie der Geyer von Giebelstadt in Ingolstadt in Unterfranken.
Lage
Das Schloss befand sich am Ende der Schloßstraße in Ingolstadt am nordwestlichen Ortsrand.
Geyer von Ingolstadt
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde von dem in Ingolstadt sitzenden Rittergeschlecht der Geyer das ehemalige Hofgut von Kloster Oberzell erworben. Walter Geyer von Ingolstadt und Hans Geyer von Ingolstadt sind die ersten Angehörigen jenes Geschlechtes, das über einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren die Geschicke Ingolstadts mitprägte. Die Geyer besaßen die Vogteirechte des Dorfes, hatten zwei Fünftel des Dorfes in Besitz und nahmen als Mitbesitzer des Zehnts großen Einfluss auf die Maßnahmen des Patronatsherrn von Ingolstadt, des Fürstbischofs von Würzburg. Im Vorfeld des Städtekriegs von 1449/1450 kam es zu heftigen Fehdehandlungen des Schwäbischen Städtebunds gegen Schlösser und Besitzungen der sogenannten Städtefeinde. 1441 entschlossen sich die verbündeten Städte dazu, massiv gegen die adeligen Raubritter vorzugehen. Am 23. Oktober eroberten die Rothenburger, unterstützt von Truppen aus Schwäbisch Hall, Dinkelsbühl und Nördlingen, die Burgen Ingolstadt und Giebelstadt bei Ochsenfurt. Im Bauernkrieg wurde das Schloss am 7. Mai 1525 von einem Bauernfähnlein zerstört. Mit dem Tod von Konrad Geyer von Giebelstadt zu Ingolstadt am 1. November 1601 starb die Geyer’sche Seitenlinie „von Ingolstadt“ aus.
Heutiges Gebäude
Autor Heinrich Wilhelm Bensen nahm 1840 das Ingolstadter Schloß in Augenschein: „Noch sind Reste vom Schloß Ingolstatt sichtbar. Einen mäßig großen Hofraum umgibt ein breiter, versumpfter Graben, und nur an einer Seite scheidet den Hof halb eingestürztes Mauerwerk und ein zerfallener Thorweg von dem Dorfe. Von dem stattlichen alten Thurm ist nichts mehr übrig, wenn nicht vielleicht noch der Fuß unter Ginster und Weißdornen verborgen liegt. Auf dem beschränkten Hofraum des alten Schlosses ist jetzt ein kleines, recht wohnliches Landhaus erbaut.“
Vom ehemaligen Geyerschloss sind heute noch einige Grundmauern, ein Rondell und eine Kanonenkugel vorhanden. Später wurde an gleicher Stelle ein Landhaus errichtet. Das ehemaliges Gutshaus mit Einfahrt aus dem Jahr 1803 und Pfeilerbrunnen im Park, stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. und ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Kniestock und Satteldach in klassizistischer Bauweise. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von den Feuerland Werkstätten aus Geroldshausen erworben. Das Anwesen befindet sich heute in Privatbesitz.
Bildergalerie
Siehe auch
- Ingolstadt
- Geyer von Giebelstadt
- Landschloss Ingolstadt
- Historische Befestigungsanlagen in Stadt und Landkreis Würzburg
- Baudenkmäler in Giebelstadt
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Giebelstadt, Nr. D-6-79-138-51
- Heinrich Wilhelm Bensen: „Geschichte des Bauernkrieges in Ostfranken“, Erlangen 1840
- Sebastian Dehner: „Dehners Rothenburger Chronik zum Kriegszug 1441“, 1654 (Auszug)
Weblinks
- Chronik von Ingolstadt auf giebelstadt.de
- „Bauernkriegsschlacht vom 4. Juni 1525 - Spuren und Spurenlesen Ingolstadt / Sulzdorf“ bei traumaland.de