Peter Geist
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Peter Geist (* 9. Februar 1816 in Volkach; † 31. Juli 1867 in Würzburg) war ein fränkischer Maler aus der Künstlerfamilie Geist.
Familiäre Zusammenhänge
Peter Geist, ein Vetter des Andreas Geist, kam am 9. Februar 1816 als Sohn des Kaspar Geist, von Beruf Dekorationsmaler, und seiner Frau Anna Maria, geb. Cornel, in Volkach [1] zur Welt. Seine Mutter starb im Jahre 1821 mit nur 37 Jahren. Der Vater heiratete im selben Jahr erneut die Garstädterin Maria Agnes Reißner. Sein Bruder ist der Uhrmacher und Erfinder Sebastian Geist.
Leben und Wirken
In den Jahren 1821 bis 1828 besuchte er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Sebastian Geist, der später ein berühmter Uhrmacher werden sollte, die Volksschule im Volkacher Rathaus. Danach verließ er die Familie und begab sich auf Wanderschaft, um eine geeignete Lehrstelle zu finden. Im Alter von 12 Jahren fand Peter Geist diese 1828 in Wien und absolvierte dort eine vierjährige Ausbildung zum Lackmaler. Zusätzlich zeichnete der junge Peter in seiner Freizeit. [2]
Ab 1835 erhielt er Unterricht im Zeichnen und in der Historienmalerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien vom Historienmaler Josef Müller. [3] Nach sieben Jahren schloss Peter Geist seine Ausbildung 1842 ab und wohnte, unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt in Frankfurt in den Jahren von 1846 bis 1848, wo er am Städelschen Kunstinstitut vom Kunstprofessor Jakob Becker wiederum im Malen geschult wurde, dauerhaft in Würzburg. Hier erwarb er 1854 das Bürgerrecht.
Im selben Jahr trat Peter Geist dem Würzburger Kunstverein unter dem Vorsitzenden Philipp Stöhr bei. Es entstanden die ersten Genremalereien, in denen Geist wichtige Ereignisse des Würzburger Alltags festhielt und zusätzlich viele Lithographien. Erstmals arbeitete er auch an Kreuzwegstationen, Heiligen- und Votivbildern, sowie Fahnen, die Geist im Stile der Nazarener malte. Zuvor war im Jahre 1845 bereits sein bedeutendstes Bild „Marienkapelle und Marktplatz in Würzburg“ erschienen.
Im Jahr 1852 kaufte sich Peter Geist ein Haus im Würzburger Dombezirk und heiratete Margaretha Bäuerlein aus Eltmann. Für seine Heimatstadt Volkach malte Geist im Jahre 1856 zwei Altarblätter für die Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus: die „Anbetung der Könige“ und „Christus am Ölberg“. Peter Geist starb am 30. Juni 1867 in Würzburg.
Genre
Peter Geist war Maler historischer und ländlicher Szenen, darunter Aquarelle mit fränkischen Trachten. Dazu bereiste er die Gebiete um Ochsenfurt, Schweinfurt und das landwirtschaftliche Bezirksfest in Königshofen, um hier die Trachten aus nächster Nähe zu studieren. Ab 1850 erfolgte die Hinwendung zur Kirchenmalerei. Für zahlreiche unterfränkische Kirchen hat er Altarbilder, Kreuzwegstationen, Fahnen und Votivbilder geschaffen.
Werke in Würzburg (Auszug)
Ölgemälde und Lithographien
- 1845: Marienkapelle und Marktplatz in Würzburg (Ölgemälde, im Museum für Franken)
- 1848: Einzug des Erzherzogs Johann in Würzburg (Ölgemälde, auch Lithographie)
- 1848: Denkwürdige Ereignisse des Jahres 1848 (Ölgemälde, 1945 verbrannt)
- 1852: Unterfränkische Trachten (Lithographie)
Kreuzwege
- Kreuzweg in St. Stephan, 1945 zerstört
- Kreuzweg in St. Johannes in Stift Haug, um 1850
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Kathrin Brandmair: Die Würzburger Künstlerfamilie Geist aus der Serie „Ans Werk - 100 Jahre Mainfränkisches Museum Würzburg“, Hrsg.: Mainfränkisches Museum
- Hermann Geist: Die Künstlerfamilie Geist, in: Fränkische Heimat 65. Jahrgang, Nr. 18, 1935
- Heinz Otte: Peter Geist- ein fränkischer Maler aus Volkach (1816-1867). In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 1978-1992. Volkach 2008
- Hans-Peter Trenschel (Hrsg.): 150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum, Mainfränkisches Museum Würzburg 1997
Hinweise und Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zu Volkach im unterfränkischen Landkreis Kitzingen bei Wikipedia [1]
- ↑ Heinz Otte: Peter Geist- ein fränkischer Maler aus Volkach (1816-1867). In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 1978-1992. Volkach 2008, S. 111
- ↑ Nähere Informationen zur Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Wikipedia [2]